Europas Zukunft entscheidet sich in der Ukraine

Von Vitali und Wladimir Klitschko

Vor zwei Jahren, am frühen Morgen des 24. Februar 2022, haben russische Truppen die Ukraine überfallen. Seitdem hat sich unser aller Leben dramatisch verändert. Tausende Ukrainerinnen und Ukrainer wurden getötet, verletzt, geschändet, Kinder nach Russland verschleppt.
Tag und Nacht gibt es Bombenalarm, an vielen Stellen ist das Land verwüstet. Aber wir halten dem stand. Wir kämpfen. Nicht nur für uns, für unser Volk, unsere Identität, für unser Land, sondern auch für ein freies, demokratisches Europa. Wir verteidigen auch unsere westlichen Nachbarn, die auch auf der Liste von Putins Einverleibungsträumen stehen. Denn wenn die Ukraine fällt, wird Putin nicht mit seinem barbarischen Eroberungskrieg aufhören.

Ganz offen beschwört er eine umfassende soziale und wirtschaftliche Mobilisierung Russlands herauf und droht mit Angriffen auf osteuropäische Länder. Viele Jahre lang haben wir immer wieder vor einem massiven Angriff Putins auf die Ukraine gewarnt, aber das wollte niemand hören. Stattdessen wurden weiter Geschäfte mit dem russischen Diktator gemacht, die ihm seine Waffen und seine Armee finanziert haben.

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Plattform Svidok: Wichtige Quelle zum Krieg in der Ukraine

1. Februar 2024. Olenka Kuk (Foto Mitte) ist eine junge ukrainische Fernsehjournalistin, die 2022 am M100YEJ teilgenommen hat. Ihr Foto mit Wladimir Klitschko und ihrer Kollegin Tania Skyba, die auf der Bühne des M100 Media Award die ukrainische Flagge schwenken, ist ikonisch.
Neben ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei United News (dem wichtigsten Nachrichtensender, zu dem sieben große ukrainische Fernsehsender gehören) und Suspilne, dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk der Ukraine, arbeitet sie als Kommunikationsexpertin für die gemeinnützige soziale Online-Plattform Svidok.org.
Svidok (Deutsch: Zeuge) ist eine Art öffentliches Kriegstagebuch, auf dem Menschen anonym ihre Kriegserinnerungen, persönliche Geschichten und Zeugenaussagen zu Kriegsverbrechen speichern können. „Die Plattform ist eine großartige Quelle für Journalisten, die damit Material erstellen können, das auf den Geschichten von Betroffenen basiert“, sagt Olenka Kuk. „Es ist das größte und am schnellsten wachsende Archiv mit persönlichen Geschichten von Ukrainern über die Tragödie, die Hoffnung und das tägliche Leben während dieses brutalen Krieges. Wir laden Enthüllungsjournalisten, Ermittler von Kriegsverbrechen und andere Interessierte ein, Svidok zu nutzen, um authentische Informationen über den Krieg Russlands in der Ukraine zu erhalten.“

Meera Selva: „Eine der bewegendsten Zeremonien, die ich je miterlebt habe“

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Potsdam, 28. Oktober 2022. Meera Selva, CEO Internews Europe, UK, über das M100 Sanssouci Colloquium:
„Es war unheimlich wichtig, über die Bedeutung des Journalismus und die Rolle zu sprechen, die Journalisten bei der Bekämpfung von Fehlinformationen spielen, vor allem aber bei der Schaffung eines gesunden Informationsumfelds, das der gesamten Gesellschaft und der Demokratie zugute kommt. Für uns ist dies ein wichtiges Thema in der Ukraine, in ganz Europa, aber auch in der ganzen Welt. Es ist ein Kampf, den wir alle führen, und es war sehr wichtig, dass die Konferenz diese Fragen in diesem Rahmen erörterte.

Die Verleihung des M100 Media Awards an das ukrainische Volk ist eine der bewegendsten Zeremonien, die ich je miterlebt habe. Zu sehen, welche Opfer gebracht werden, welche Anstrengungen unternommen werden, und die Überzeugung, wofür sie kämpfen und warum sie kämpfen, auf der Bühne zum Ausdruck zu bringen, war sehr schön zu sehen.“

Statement Wladimir Klitschko beim M100 Sanssouci Colloquium

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Potsdam, 10. Oktber 2022. Anlässlich der heutigen Bombardierung der ukrainischen Hauptstadt Kyiv und anderen ukrainischen Städten durch russische Raketen, eine kurze Erinnerung an das, was Wladimir Klitschko auf dem M100 Sanssouci Colloquium am 15. September 2022 gesagt hat.
#StandWithUkraine #stopthewar #stoprussianwar #M100SC

Wladimir Klitschko fordert Taten von Bundeskanzler Scholz

Auszug aus der Dankesrede von Wladimir Klitschko, der am 15. September anlässlich der Verleihung des M100 Media Award an das ukrainische Volk den Preis stellvertretend entgegengenommen hat. Nach der Begrüßungsrede von Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert, hielt Bundeskanzler Olaf Scholz die Hauptrede. Die Laudationes hielten Donald Tusk, Vorsitzender der Bürgerplatform (Civic Platform), ehem. Präsident des Europäischen Rates, und Dr. Amy Gutmann, Botschafterin der Vereinigten Staaten in Deutschland.

„Ich bin aber hier mit einer ganz klaren Mission: Nicht nur eine Dankesrede halten, aber euch auch aufmerksam zu machen, dass dieser Krieg immer noch herrscht, ein halbes Jahr in der Ukraine herrscht. Und man versteht, dass man wahrscheinlich müde ist, von diesem Krieg das zu hören, wie viel Leid wir haben und was wir alles brauchen und dass wir immer wieder fragen: Bitte unterstützen, bitte helfen. Wir fragen das, weil es bei uns um Leben und Tod geht. Es geht um die Existenz. Wenn du ein Volk auslöschen willst – und genau das will Putins Russland, ein Volk auslöschen –, musst du die Geschichte auslöschen. Das kennen wir schon aus der Geschichte.
Genau das macht Russland: Zerstört die Schulen, Universitäten, Museen. Die Sprache wird vernichtet. Ich bin für russischsprachige Ukrainer. Wir sollen aber kein Ukrainisch mehr verwenden und kein Ukrainisch mehr sprechen, denn das ist die Identität unserer Kultur.
Seit 2014 leidet die Ukraine an diesem Krieg, und genau hier stand vor acht Jahren mein Bruder Vitali, der für diesen Freiheitskampf ausgezeichnet wurde, und schon damals hat er und viele andere die freie Welt gewarnt: Russland hat nicht nur die Annexion der Krim gemacht und diesen Krieg angezündet im Osten der Ukraine, Russland wird weitergehen, wenn es keine Konsequenzen gibt, harte Konsequenzen, sehr harte Konsequenzen!“

Die gesamte Rede von Wladimir Klitschko sowie die Aufzeichnung seiner Rede finden Sie hier.

„Bei uns geht es um Leben und Tod. Putin will unser Volk auslöschen“

Potsdam, 16. September 2022. Am gestrigen Abend ging das M100 Sanssouci Colloquium mit der Verleihung des M100 Media Award im Orangerieschloss Sanssouci zu Ende. Die europäische Auszeichnung ging an das ukrainische Volk, das sich seit Monaten gegen die brutale Invasion Russlands wehrt und seine Freiheit und Souveränität auf europäischem Boden verteidigt. Der ehemalige ukrainische Profiboxer Wladimir Klitschko nahm die Auszeichnung stellvertretend entgegen.

Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert begrüßte die rund 200 geladenen internationalen Gäste und betonte: „Das ukrainische Volk verteidigt sein Land, weil es von Russland angegriffen wurde – dies dürfen wir bei allen Debatten über den Konflikt in Deutschland niemals vergessen. Unsere Unterstützung gilt den Verteidigern.“

Bundeskanzler Olaf Scholz unterstrich in der Hauptrede des Abends: „Die Verleugnung der ukrainischen Nation ist geschichtsvergessen und infam. weiterlesen „Bei uns geht es um Leben und Tod. Putin will unser Volk auslöschen“

„Dieser Krieg geht uns alle an“

Kai Diekmann, Gründer „Storymachine“ und Mitglied des M100-Beirats zur Begründung der Verleihung des M100 Media Awards an das ukrainische Volk am 15. September in der Orangerie Sanssouci in Potsdam:

„Mit heldenhaftem Mut, eiserner Standhaftigkeit und unbeugsamen Willen wehrt sich das ukrainische Volk seit Monaten gegen die brutale Invasion Russlands. Damit verteidigt es nicht nur seine eigene Unabhängigkeit, sondern die Unabhängigkeit ganz Europas. Deshalb geht dieser Krieg uns alle an, denn es ist ein Krieg gegen Demokratie, Freiheit und unser Wertesystem. Mit dem M100 Media Award ehren wir das ukrainische Volk, das uns den unschätzbaren Wert von Frieden und Freiheit so schmerzhaft deutlich macht – und auch seine Verletzbarkeit.“

 

„Ihnen gebührt unser Respekt, unsere Hochachtung und unsere grösste Sympathie“

Mathias Müller von Blumencron, Mitglied Verwaltungsrat Tamedia (Schweiz) und Mitglied des M100-Beirats, zur Entscheidung, das Volk der Ukraine mit dem M100 Media Award auszuzeichnen:
„Der Wert der Freiheit: Kein Volk der Erde hat ihn in den vergangenen sechs Monaten so leidenschaftlich verdeutlicht, wie die Ukraine. Das Land kämpft einen heroischen Kampf für seine Werte: Unabhängigkeit und Freiheit. Und verteidigt diese Tag für Tag, Stunde für Stunde unter mörderischem Beschuss. Was für uns selbstverständlich ist, versuchen Ukrainerinnen und Ukrainer unter Einsatz ihres Lebens seit Monaten für sich zu erhalten. Ihnen gebührt unser Respekt, unsere Hochachtung und unsere grösste Sympathie. Und damit auch die M100-Auszeichnung.“

Die Preisverleihung findet am 15. September in Potsdam statt. Wladimir Klitschko nimmt den Preis stellvertretend für das Volk der Ukraine entgegen. Bundeskanzler Olaf Scholz hält die politische Hauptrede. Die Laudationes halten Dr. Amy Gutmann, Botschafterin der Vereinigten Staaten in Deutschland, und Donald Tusk, Vorsitzender der Bürgerplattform, Polen.

„Der M100 Media Award ist ein Zeichen der Solidarität und ein Bekenntnis zu unserer Verantwortung“

Sabine Schicketanz, Chefredakteurin der Potsdamer Neuesten Nachrichten und Mitglied des M100-Beirats, über die Entscheidung, die Menschen in der Ukraine mit dem M100 Media Award zu ehren:
„Das Ukrainische Volk verteidigt in großer Tapferkeit nicht nur sein Land und seine Demokratie, sondern unser Europa gegen den Angreifer Russland. Putins brutaler Krieg, darauf deutet alles hin, zielt auf Vernichtung. Das Ukrainische Volk ist von einem Völkermord bedroht. Wir sind in besonderer Pflicht, dies klar auszusprechen und müssen ein solches Großverbrechen verhindern. Der M100 Media Award für das Ukrainische Volk ist ein Zeichen der Solidarität und ein Bekenntnis zu unserer Verantwortung.“

M100 Media Award an das ukrainische Volk – Dr. Wladimir Klitschko nimmt Preis in Potsdam entgegen

Potsdam, 6. September 2022. Das ukrainische Volk, das sich seit Monaten mit eiserner Standhaftigkeit gegen die brutale Invasion Russlands wehrt und seine Freiheit und Souveränität auf europäischem Boden verteidigt, wird in diesem Jahr mit dem M100 Media Award ausgezeichnet. Dr. Wladimir Klitschko, der seit der russischen Invasion als Stimme aus Kyiv die Welt immer wieder dazu aufruft, Haltung gegen das Unrecht dieses Krieges zu zeigen, nimmt die Auszeichnung stellvertretend entgegen.

Dr. Wladimir Klitschko ist eine der prominentesten und einflussreichsten Stimmen der Ukraine. Zu Beginn des russischen Überfalls hat er sein Leben als erfolgreicher Unternehmer und Coach in Deutschland aufgegeben und kämpft seitdem in seinem Heimatland für Unabhängigkeit, Demokratie und Freiheit. Nutzt seine internationalen Kontakte, um unermüdlich bei Vertretern aus Politik und Wirtschaft weltweit für die Unterstützung der Ukraine zu werben. Steht gemeinsam mit seinem Bruder Vitali, Bürgermeister von Kyiv, der 2014 als Vertreter aller demokratischen Bewegungen in der Ukraine mit dem M100 Media Award ausgezeichnet worden ist, an der Seite seines Volkes. „Wir werden uns mit aller Kraft verteidigen und für Freiheit und Demokratie kämpfen“, so Wladimir Klitschko. „Wir werden so lange kämpfen, wie wir leben.“

Die Verleihung findet am Donnerstag, 15. September um 19.00 Uhr im Ostflügel des Orangerieschlosses Sanssouci statt.
Die Laudationen werden von der amerikanischen Botschafterin in Deutschland, Amy Gutmann, und dem ehemaligen polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk (per Videoschalte) gehalten. Die politische Hauptrede der Preisverleihung hält Bundeskanzler Olaf Scholz.

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