Stärkung von Demokratie, Medien und Journalisten durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit
Unabhängige Medien und das Ideal einer faktenbasierten, vertrauenswürdigen Berichterstattung sind ein hohes, europäisches Gut, eine Säule der Demokratie. Ein funktionierender Journalismus ist unerlässlich, um Polarisierung und Autoritarismus entgegenzuwirken, um Demokratie zu bewahren und zu stärken.
Jedes Jahr im September bringt die internationale Medienkonferenz M100 Sanssouci Colloquium in Potsdam rund 100 Vertreterinnen und Vertreter traditioneller, etablierter und junger, unabhängiger, demokratischer Medien aus ganz Europa und darüber hinaus zusammen, um gemeinsam mit VertreterInnen aus Politik und Wissenschaft über aktuelle gesellschaftspolitische Entwicklungen und Strömungen und die Rolle und den Einfluss der Medien in internationalen Angelegenheiten zu diskutieren.
Ziel des 2005 von einer Gruppe führender Persönlichkeiten aus Medien und Politik gegründeten Forums ist es, neue, konstruktive Wege der Zusammenarbeit auszuloten sowie Demokratie, Meinungs- und Pressefreiheit in Deutschland, Europa und der Welt zu stärken. Als moderner Ost-West Brückenbauer fördert das M100 Sanssouci Colloquium Medienbeziehungen und deckt Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten in den Aufgaben der Medien verschiedener Kulturen und Regionen auf.
Der im Rahmen der Konferenz verliehene M100 Media Awardzeichnet Persönlichkeiten aus, die sich um den Schutz der freien Meinungsäußerung und die Vertiefung der Demokratie verdient gemacht haben.
Mit dem im Vorfeld des Colloquiums stattfindenden M100 Young European Journalists Workshopfördert M100 den interkulturellen Austausch zwischen jungen Journalistinnen und Journalisten aus ganz Europa. Dabei stehen sowohl die Vermittlung von praktischem und theoretischem Wissen journalistischer Arbeit, als auch von Demokratieverständnis, Offenheit und Toleranz im Mittelpunkt.
Durch die jährliche Konferenz ist M100 sowohl ein wichtiger Bestandteil der Medienstadt Potsdam, als auch ein starker Botschafter der geschichtsträchtigen Stadt, in der bereits 1685 der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg das „Potsdamer Toleranzedikt“ erlassen hat. 1945 wurde hier mit dem Potsdamer Abkommen die Neuordnung der Welt verhandelt. Mit dem Neuen Potsdamer Toleranzedikt unterstreicht die Stadt seit 2008 ihr Bekenntnis zu Weltoffenheit und Toleranz.
Das M100 Sanssouci Colloquium findet traditionell in den historischen Gebäuden des UNESCO-Welterbes Schlösser und Parks in Potsdam statt, wie zum Beispiel der Orangerie des Orangerieschlosses Sanssouci oder dem Schlosstheater des Neuen Palais.
Ich bin besonders gerührt, weil ich nicht erwartet habe, diese Worte hier zu hören, die für mich wie eine Umarmung sind. Deshalb bedanke ich mich für diese Auszeichnung, für diese unglaublichen Worte von Giovanni di Lorenzo, für diesen wunderbaren Himmel, den mir Potsdam geschenkt hat und vielen Dank an die Bundeskanzlerin Frau Merkel auch für ihre Worte, die mich wirklich gerührt haben und deren Anwesenheit mich auch schützt. Denn die Aufmerksamkeit schützt mich mehr als viele Worte. Roberto Saviano, M100 Media Award-Preisträger 2016
Angesichts all dieser neuen Herausforderungen ist es an der Zeit, auch einen Austausch zwischen europäischen Medien zu pflegen, und genau das tut M100. Ich bin sehr dankbar, dass es diese Initiative gibt. Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin
Es ist mir eine große Ehre, heute hier zu sein und diesen großartigen Preis zu bekommen. Es ist ein überaus wichtiger Tag für mich. Ich danke Bundeskanzlerin Angela Merkel und Joachim Gauck für ihre freundlichen und starken Worte und für ihre Wertschätzung. Danke, ich werde diesen Tag nie vergessen!
Kurt Westergaard, dänischer Karikaturist, M100 Media Award-Preisträger 2010
Gleichzeitig ist diese heutige Auszeichnung ein Appell an alle, die Verantwortung tragen in Regierungen, in der Kultur, in den Medien: standhaft, wertorientiert und ebenso MUTIG zu sein, wenn verantwortungslose Menschen und Mächte unsere freiheitlichen Werte untergraben oder relativieren. Es ist eine Tugend, einem überzeugenden Argument zu weichen, aber es ist Feigheit, einer Bedrohung von Feinden der Freiheit zu weichen. Joachim Gauck in seiner Laudatio auf Kurt Westergaard, 2010
Ich nehme diesen Preis mit einer großen Freude, mit Glück, ja, mit Ehrfurcht entgegen, weil ich glaube, dass die Ehre, heute hier mit Ihnen sein zu können, mir die Möglichkeit gibt, diesen Preis im Namen derer entgegenzunehmen, die noch immer im kolumbianischen Dschungel leiden und jenen, die sich nicht frei zu Wort melden können. Ingrid Betancourt, M100 Media Award-Preisträgerin 2008
Ich möchte trotzdem sagen, dass die Medien in unserer modernen Gesellschaft eine ganz besondere Verantwortung haben, auch für die Idee Europa. Und ich hoffe, dass die heutige Veranstaltung – und die Veranstaltungen, die folgen werden – uns helfen wird, besser zu kommunizieren, besser zu erläutern und die Menschen davon zu überzeugen, dass Europa – zugegebenermaßen mit all seinen Problemen, seinen Fehlern und Mankos – ... dass das Konzept der europäischen Integration letzten Endes die beste Idee ist, die wir jemals in unserer Geschichte entwickelt haben. Günther Verheugen, ehemaliger EU-Kommissar, in seiner Rede 2005