Between Ambition and Disarray – The Future of Democracy
Donnerstag, 14. September 2023, Orangerie Sanssouci, Potsdam
Die vielfältigen Krisen der vergangenen Jahre stellen Gesellschaft, Politik und die Demokratie vor erhebliche Herausforderungen und Belastungsproben. Mit den langfristigen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und des Klimawandels – Finanzkrisen, Energiemangel, soziale Ungleichheit, Hungersnöte und Zerstörung ganzer Lebensräume – erreichen die politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen nochmal eine neue Dimension.
In diesen Zeiten scheinen autoritäre Staaten an Aufwind zu gewinnen: Erstmals seit 2004 gibt es 2022 weltweit mehr autokratisch als demokratisch geführte Staaten, und das, obwohl Staaten mit Demokratie-Defiziten bei der Bekämpfung der Pandemie deutlich schlechter abschneiden als stabile Demokratien.
Dabei zeigen nicht zuletzt der starke Widerstand des ukrainischen Volkes gegen den Aggressor Russland, ihr Kampf um Freiheit und Unabhängigkeit, die Revolution im Iran gegen das diktatorische Mullah-Regime, der Wahlsieg von Luiz Inàcio da Silva in Brasilien und auch der überraschende Sieg der Demokraten im US-Senat bei den Mid-Terms genau das Gegenteil: Die Demokratie ist noch lange nicht am Ende.
Beim M100 Sanssouci Colloquium diskutieren wir über die Stärken und Schwächen der Demokratie und den Einfluss der Medien unter folgenden Aspekten:
• Ursachen für Demokratiemüdigkeit und die Schwäche demokratischer Ordnung.
• Warum Demokratien sich trotz ihrer deutlichen Überlegenheit beim Bewältigen von Krisen so schwertun, diesen Vorteil für sich auszunutzen.
• Warum es dem größten Demokratieverbund der Welt – der EU – nicht gelingt, geschlossen und stark nach außen aufzutreten – und wie man das ändern könnte.
• Wie die Vermittlung politischer Entscheidungen zwischen Gesellschaft und Staat auf nationaler wie transnationaler – europäischer wie transatlantischer – Ebene besser gelingen kann.
• Wohin sich unsere medialen Infrastrukturen in Zeiten globaler Plattformen (Facebook, Twitter, TikTok etc.) entwickeln, welche Konsequenzen sich daraus für die demokratische Öffentlichkeit ergeben und welche Spielräume die Politik hat, diese zu gestalten.
• Wie sich Politik und Journalismus (Stichwort: konstruktiver Journalismus) ändern müssen, um Demokratie zu stärken und ihre Stärken sichtbarer zu machen.
Die Konferenz verfolgt folgende Ziele:
• Offener, interdisziplinärer und – durch die Teilnahme von Teilnehmern des M100 Young European Journalists Workshop (20 – 30 Jahre) – generationsübergreifender Dialog zwischen Medienschaffenden, Politikern und Wissenschaftlern.
• Perspektivwechsel durch den Dialog zwischen Ost- und Westeuropäern sowie Europäern und US-Amerikanern.
• USP entsteht durch Kombination von hoher Aktualität (inkl. der Flexibilität, jederzeit auf aktuelle Entwicklungen einzugehen) und Thematisierung der ökonomischen, technologischen gesellschaftsstrukturellen Dimension (Langfristorientierung)
• Fokus auf Vorausschauende, lösungsorientierte Impulse internationaler ExpertInnen.
• Gesellschaftliches Agenda Setting und Sensibilisierung für die Bedeutung von und Herausforderungen für Demokratie, Presse- und Meinungsfreiheit durch Multiplikatoreneffekte und intensive Pressearbeit.
• Entstehung konkreter und praxistauglicher Handlungsempfehlungen zur Förderung von Resilienz und Zukunftsfähigkeit der Demokratie sowie insb. des Beitrags journalistischer Medien („M100-Erklärung“) für Entscheider in Politik und Medien und Einspeisung in den politischen Raum.
Ziel des 19. M100 Sanssouci Colloquiums ist ein konstruktives, intersektorales Gespräch zwischen 60 bis 70 VertreterInnen aus Politik, Medien und Wissenschaft aus ganz Europa und darüber hinaus über die Perspektiven eines freiheitlichen, demokratischen Europas im Angesicht einer neuen Weltordnung und welche Rolle die Medien spielen.
Um auf aktuelle Ereignisse reagieren zu können, behalten wir uns eine Änderung des Programms vor.