„Es fehlt die internationale Zusammenarbeit“

13. Juni 2022. Olga Konsevych, Chefredakteurin der ukrainischen Nachrichtenplattform 24tv.ua, bedauert die fehlende Zusammenarbeit großer westlicher Verlage mit ukrainischen Medien:

“Wir haben englischsprachigen Content, Fotos, Videos und viele spezielle Projekte über den Krieg, und ich glaube, es ist sehr wichtig, ihn mit anderen Medien zu teilen. Aber es fehlen die Kontakte, und ich sehe M100 als Brücke, die uns helfen kann, diese Menschen zu erreichen. Wir müssen laut sein, was die Ukraine betrifft. Der Krieg verschwindet von den Titelseiten der internationalen Medien. Unser Ziel als Journalistengemeinschaft ist es, der aktuellen Situation eine Stimme zu geben und das Thema Ukraine sichtbar zu machen, auch wenn sich Europa daran gewöhnt hat.“

Wir unterstützen diesen wichtigen Aufruf an alle westlichen Verlage und Medienhäuser! Wenn Sie den Kontakt zu unabhängigen ukrainischen Journalisten und Redaktionen suchen, kontaktieren Sie uns bitte.

„Sie setzen ihr Leben aufs Spiel“

11. Juni 2022. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtet über unseren Online-Talk mit Zakhar Protsiuk, Co-Gründer und Managing Editor von The Fix Media, Ukraine, am vergangenen Mittwoch.

„Zakhar Protsiuk war Journalist. In Kiew managt er das von ihm mitgegründete Portal „The Fix“. Zurzeit sammelt er Spenden für Medienschaffende, die über den Krieg berichten. Was in der Ukraine geschieht, dürfe man nicht aus den Augen verlieren, sagt er.“

Den gesamten Bericht lesen Sie hier.

Talk mit Zakhar Protsiuk, The Fix Media, Ukraine

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9. Juni 2022. Kernsätze aus dem Gespräch mit Zakhar Protsiuk, Co-Founder und geschäftsführender Redakteur von The Fix Media, Ukraine, das wir am 8. Juni auf Zoom geführt haben. Moderiert wurde die Diskussion von M100-Beirat Christoph Lanz, Head of Board Thomson Media Deutschland sowie Trustee der Thomson Foundation und ehemaliger Programmdirektor von DW TV. Die Aufzeichnung des einstündigen Gesprächs können Sie hier anschauen.

• Vor dem Krieg in der Ukraine war The Fix Media Media ein Markt und eine Wissens-Hub für Medienmanager. Es begann als ein Projekt innerhalb einer Beratungsfirma namens Jnomics. The Fix ist eine relativ junge Organisation, die vor weniger als drei Jahren gegründet wurde.

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NATO-Bewerbung Finnlands und Schwedens spricht für nordischen Pragmatismus, weniger für neue Bündnisse

Von Anna Saraste, Finnland

Am 18. Mai 2022 haben die nordischen Länder Finnland und Schweden offiziell ihre Anträge auf Mitgliedschaft im Militärbündnis NATO eingereicht. Viele Kommentatoren fragten, ob die nordischen Länder mit ihrer Tradition der Neutralität auf der internationalen Bühne brechen würden.

Finnland und Schweden waren jedoch in den letzten Jahrzehnten alles andere als neutral. Die Länder sind eindeutig dem Westen zugewandt und haben einige der gleichberechtigtsten Sozialdemokratien der Welt aufgebaut. Schweden und Finnland traten der Europäischen Union 1995 bei. Beide sind seit den 1990er Jahren NATO-Partner, nehmen effektiv an NATO-Militärübungen teil und entsenden ihre Soldaten zu NATO-Einsätzen, z. B. auf dem Balkan, im Irak und in Afghanistan. Die Nichtmitgliedschaft in der NATO wurde in diesen Ländern eher als ein bürokratisches Detail denn als eine Frage der Werte angesehen.

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Unser Alumni-Network: Andreea Tănasie, Rumänien

4. Juni 2022. Andreea Tănasie studiert Europäische Politik an der Universität von Amsterdam und setzt sich leidenschaftlich für eine bessere Zukunft der EU ein.

„Der Krieg in der Ukraine war ein Aufruf zum Handeln, eine Möglichkeit, zwischen den Werten zu unterscheiden, für die es sich zu kämpfen lohnt, und denen, die Europa ins Chaos stürzen“, sagt sie. “Aber es reicht nicht aus, den Krieg zu verurteilen. Es müssen Reformen durchgeführt werden – im Journalismus, in der Politik, in der Kultur und in unserer gesamten Art, über Frieden und Konflikte nachzudenken. Mein größter Wunsch ist es, Teil dieser Reformen zu sein, mich an den Diskussionen über den Krieg in der Ukraine zu beteiligen und dafür zu sorgen, dass die Erinnerung an diese Monate zu einer Richtschnur für ein vereinteres Europa wird.”
Andreea hat 2021 am M100YEJ teilgenommen.

Mehr über Andreea erfahren Sie hier.

Wie The Fix Media ukrainische Journalisten und Medien unterstützt

Online-Diskussion mit Zakhar Protsiuk, Ko-Gründer und Leitender Redakteur The Fix Media, Ukraine

Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine am 24. Februar hat das Team von The Fix, das tief in der Ukraine verwurzelt ist, alle möglichen Ressourcen mobilisiert, um ihre Kolleginnen und Kollegen in der ukrainischen Medienbranche zu unterstützen.

The Fix war eine der ersten Organisationen, die Spenden zur Unterstützung ukrainischer Medien wie Hromadske.tv, Kyiv Independent oder Ukrayinska Pravda gesammelt hat, um freie, unabhängige Medien und Berichterstattung in und über die Ukraine zu sichern.

Bis heute hat The Fix über drei Millionen Euro zur Unterstützung des ukrainischen Mediensektors gesammelt, sowohl über GoFundMe als auch direkt.

In unserem digitalen, englischsprachigen Event spricht Zakhar Protsiuk, der noch immer in Kiew lebt und arbeitet, über die Gründung und den Hintergrund von The Fix Media, wie sie Spenden sammeln, an wen und nach welchen Kriterien sie sie verteilen und wie sich sein Leben und das seiner Kolleginnen und Kollegen seit dem 24. Februar verändert hat.

Die Diskussion wird moderiert von Christoph Lanz, Mitglied des M100-Beirats.

Die Veranstaltung findet statt am Mittwoch, 8. Juni 2022, 18.00 Uhr (MEZ), auf Zoom.

Bitte melden Sie sich bis zum 3. Juni an unter events@m100potsdam.org.

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Dávid Tvrdoň: Mentale Gesundheit ist ein Riesenthema

28. Mai 2022. „Mentale Gesundheit wird wahrscheinlich eine der größten Themen unseres Lebens“, schreibt der slowenische Journalist Dávid Tvrdoň in einem Artikel für „The Fix Media“: „Ich habe nicht erwartet, dass mentale Gesundheit ein so großes Thema werden würde. Und der Krieg in der Ukraine macht es noch schlimmer“.

David, der 2014 am M100 Young European Journalists Workshop (M100YEJ) in Potsdam teilgenommen hat, hat beim Internationalen Journalismusfestival in Perugia mehrere Gespräche mit Journalistenkollegen aus ganz Europa geführt „und überraschenderweise kam das Thema psychische Gesundheit immer wieder zur Sprache“, erzählt er. „Einige Redaktionen boten proaktiv Vorsorgeuntersuchungen für die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter an, aber das ist bei weitem nicht überall der Fall.”

Das Thema war schon vor dem Krieg in der Ukraine groß, auch bei unserem digitalen M100YEJ im vergangenen Jahr (s. hier). Deshalb werden wir diesen Aspekt auch beim kommenden M100YEJ im September behandeln.

Umfangreiche Unterstützung für Ukrainer

21. Mai 2022. Das National Endowment for Democracy hat eine umfangreiche Liste über Organisationen und Institutionen in der ganzen Welt zusammengestellt, die Ukrainern Hilfe und Unterstützung anbieten – Wissenschaftlern, Journalisten, Aktivisten, Forschern, Künstlern und anderen.

Es ist jederzeit möglich, Hilfsorganisationen und -angebote zu ergänzen. Die gesamte Übersicht finden Sie hier.

M100 @ St. Gallen Symposium: Power durch Zusammenarbeit

16. Mai 2022. Am 6. Mai 2022 nahm das M100 Sanssouci Colloquium am zweitägigen St. Gallen Symposium an der Universität St. Gallen in der Schweiz teil. Unter dem Titel „Media’s new Power: More Impact through collaborative Journalism“ („Die neue Macht der Medien: Mehr Wirkung durch kollaborativen Journalismus“) diskutierten drei Podiumsteilnehmer, die an der Spitze dieser innovativen Form des Journalismus stehen, folgende Fragen: Welche technischen, aber auch inhaltlichen Reformen sind notwendig, um unabhängigen, qualitativ hochwertigen Journalismus langfristig zu stärken? Wie kann die Finanzierung von unabhängigen Medien und Journalistennetzwerken sichergestellt werden? Wie funktionieren grenzüberschreitende, sprach- und kulturübergreifende Kooperationen? Welche Vorteile ergeben sich daraus? Wie sieht die Zukunft des kollaborativen Journalismus aus und welche Probleme können auftreten? Welche Erwartungen haben die Akteure an die Politik, um Medienvielfalt, Unabhängigkeit und Demokratie in Zukunft zu gewährleisten?

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Unser Alumni-Network: Lucian Bălănuță, Rumänien

8. Mai 2022. „Ich arbeite als Radiojournalist bei Rumäniens öffentlichem ‚Radio România Iași‘.

Am 24. Februar war ich Stunde für Stunde mit dem Ohr am Radio und habe keine einzige Nachrichtensendung verpasst. Der unprovozierte Einmarsch Russlands in die Ukraine hat auch ein akutes Informationsbedürfnis ausgelöst. Es wird immer offensichtlicher, dass seriöse Medien nicht nur Nachrichten liefern, sondern auch Fake News und Desinformationen entlarven. Dies ist eine neue Funktion der Medien –  neben Information, Bildung und Unterhaltung –, die ihren Platz in den Lehrbüchern gefestigt hat. Der Krieg hat gezeigt, wie wichtig die internationale Zusammenarbeit ist. Die M100-Alumni-Gruppe hat mir viele solcher Gelegenheiten vermittelt, und dank dieses Netzwerks ist es mir gelungen, bei der Berichterstattung über den Konflikt für die Öffentlichkeit Interpretationsfallen zu vermeiden.“

Lucian Bălănuță ist Radiojournalist sowie Assistenzprofessor an der Fakultät für Literatur, Journalismus und Kommunikationswissenschaften der Universität Universität Alexandru Ioan Cuza Iași, Rumänien. Er hat einen Doktortitel in Politikwissenschaft.

Lucian hat 2013 am M100 Young European Journalists Workshop teilgenommen. Mehr über Lucian erfahren Sie hier.