M100 Alumna Anastasiia Ivantsova: „Die Welt muss wissen, dass Russland lügt!“

4. März 2022. „Wir brauchen Hilfe und Öffentlichkeitsarbeit. Vox Ukraine, Fact-Checking-Organisation und IFCN-Mitglied der Ukraine, kann Ihnen Informationen zur Verfügung stellen. Hier ist unsere Übersicht über Provokationen und Desinformationen:

– Alle zwei Stunden veröffentlicht das Team von Vox Ukraine einen Überblick über die Provokationen und Desinformationsversuche der Aggressoren.
– Hier finden Sie die Siege der ukrainischen Armee. Unsere Armee wehrt feindliche Angriffe ab und verteidigt jede Siedlung und jeden Bürger der Ukraine.
– Und hier ist unsere Erklärung zu diesem Krieg.

Die Welt muss wissen, dass Russland über diesen Krieg lügt!“

Anastasiia Ivantsova arbeitet seit 2019 als Datenanalystin bei der unabhängigen Analyseplattform VoxCheck in Kiew. Sie war investigative Journalistin im Projekt „Schemes“ von Radio Liberty und hat für die Wirtschaftssendung „Prostonomica“ auf Hromadske gearbeitet. 2016 hat sie am M100YEJ teilgenommen.
Twitter @tsovkan

 

Wir stehen an Eurer Seite!

2. März 2022. Wir zollen unserem M100 Media Award-Preisträger Vitali Klitschko, seinem Bruder Wladimir, Präsident Wolodymyr Selenskyj und all den mutigen Ukrainern, die sich den russischen Panzern entgegenstellten und für Freiheit, Demokratie, Menschenrechte und eine freie Ukraine kämpfen, unseren tiefsten Respekt und unsere Unterstützung!

Unermüdlich senden Vitali Klitschko und sein Bruder Wladimir Botschaften in die Welt. Stellen ihre Appelle in die Sozialen Medien, geben Interviews auf Ukrainisch, Russisch, Englisch, Deutsch.
Demonstrieren Stärke, bleiben an der Seite ihres Volkes und geben ihm Mut. Rufen die internationalen Partner, die Welt auf, an der Seite der Ukraine zu stehen „in diesem sinnlosen Krieg, der keine Gewinner, sondern nur Verlierer haben wird“.

Vitali Klitschko wurde – ebenso wie Präsident Selenskyj – oft belächelt und als unfähig und korrupt diskreditiert. Diese Zeiten sind vorbei. Sie stehen auf Putins Todesliste ganz oben, aber sie weigern sich, ihr Land, ihre Bevölkerung zu verlassen.

„Ich brauche Munition und keine Mitfahrgelegenheit“, antwortete Selenskyj den Amerikanern, die ihm anboten, ihn außer Landes zu bringen.

Sie sind Helden, denen unsere ganze Hochachtung und unsere gesamte Unterstützung gebührt.

Und wir zollen der russischen Bevölkerung Respekt, die gegen Putin auf die Straßen geht, sowie unabhängigen Journalisten wie Natalia Sindeeva, M100 Media Award-Preisträgerin 2017, die seit vielen Jahren gegen größte Widerstände und trotz Gefahr für Leib und Leben die Wahrheit berichten und sich nach Freiheit und Demokratie sehnen. Viele waren bereits Gäste beim M100 Sanssouci Colloquium und beim M100YEJ in Potsdam. Wir stehen auch an Eurer Seite.

#StandWithUkraine #SolidarityWithUkraine #NoWar #FreeNawalny

Statements unserer M100-Alumni in der Ukraine: Olesya Bida

1. März 2022. „Die Waffe der ukrainischen Journalisten sind geprüfte Informationen ohne russische Fälschungen. Fast alle meine Kollegen haben Kiew verlassen. Es ist jetzt wirklich gefährlich, hier zu sein. Wir arbeiten von verschiedenen Städten aus, aber ich hätte nie gedacht, dass unser Team so stark ist. Einige meiner Kollegen arbeiten von unterirdischen Unterkünften aus. Ich bin sehr stolz auf sie.“

Olesya arbeitet als Journalistin beim unabhängigen ukrainischen Medium hromadske.ua, das vor acht Jahren während der Maidan Revolution gegründet wurde.
Sie berichtet live aus den Straßen von Kiew, von zerstörten Gebäuden, traumatisierten Menschen, der Angst, aber auch der Hoffnung.
2016 hat sie am M100YEJ teilgenommen.
Twitter @OlesyaBida

Beirat des M100 Sanssouci Colloquiums solidarisiert sich mit dem ukrainischen Volk und Vitali Klitschko

Potsdam, 25. Februar 2022. Der Beirat des M100 Sanssouci Colloquiums unter dem Vorsitz von Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert solidarisiert sich ausdrücklich mit dem ukrainischen Volk und mit Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew und Preisträger des M100 Media Awards 2014. Klitschko stand 2014 an der Spitze der demokratischen, pro-europäischen Bewegung in seinem Land und erreichte gemeinsam mit der Opposition die Absetzung von Präsident Wictor Janukowytsch. Bis heute ist er als Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt ein Symbol für den Freiheitswillen Kiews und der gesamten Ukraine.

„Selbst als Oberbürgermeister kann ich nur erahnen, welch großer Druck in dieser schrecklichen Kriegssituation auf Vitali Klitschko und den ukrainischen Bürgern lastet“, so Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert. „Wir werden alles tun, um die Ukraine und seine Bürger zu unterstützen, mit Hilfslieferungen ebenso wie mit Angeboten für Flüchtlinge. Wir müssen und werden alles tun, um diesen brutalen, sinnlosen Krieg, der die demokratische Ordnung Europas bedroht, zu beenden. Als Bündnis der Städte Sicherer Häfen, in dem sich 120 deutsche Städte für die Aufnahme Geflüchteter einsetzen, werden wir alles tun, um die Ukrainerinnen und Ukrainer zu unterstützen, mit Hilfslieferungen ebenso wie mit der Aufnahme der Menschen, die ihre Heimat verlassen.“

Wir, die Mitglieder des M100 Beirats, werden alles in unserer Macht stehende tun, um den Menschen in der Ukraine in unseren Medien weiterhin eine Stimme zu geben.

Unterzeichner: Mike Schubert, Prof. Dr. h.c. Alexandra Borchardt, Stephan-Andreas Casdorff, Kai Diekmann, Astrid Frohloff, Jann Jakobs, Christoph Lanz, Mathias Müller von Blumencron, Dr. Leonard Novy, Dr. Christian Rainer, Sabine Schicketanz, Dr. Uwe Vorkötter, Moritz van Dülmen, Sabine Sasse

„Nord Stream 2 ist nicht nur eine Pipeline, sondern ein Symbol“

23. Februar 2022. Interview mit Christoph Lanz, Mitglied des M100-Beirats und Head of Board Thomson Media, über den Russlandkonflikt und die Rolle Deutschlands. Das Interview führte Vazha Tavberidze, regelmäßiger Teilnehmer des M100 Sanssouci Colloquim, für den Georgischen Dienst von Radio Free Europe und wurde leicht gekürzt. Es erschien im Original am 15. Februar anlässlich des Besuchs von Bundeskanzler Scholz in Moskau.

Vazha Tavberidze: Wären Deutschland und Scholz bereit, in Sachen Nordstream 2 auf die Linie Washingtons einzuschwenken?

Christoph Lanz: Wenn im Zusammenhang mit den Sanktionen gegen die Ukraine etwas passiert, bin ich zu 100 Prozent davon überzeugt, dass wir Nordstream 2 nicht in Betrieb nehmen werden, das ist sicher. Wenn die deutsche Regierung anders entscheidet, wenn Putin eine neue Aggression gegen die Ukraine startet und wir Nordstream 2 nicht in Betrieb nehmen, bedeutet das, dass es ihm gelungen ist, Europa zu spalten. Nord Stream 2 ist nicht mehr nur eine Pipeline, sondern jetzt auch ein Symbol.

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„In Kiew bleiben wir furchtlos. Aber der Krieg wird zur Kulisse des täglichen Lebens“

19. Februar 2022. Nataliya Gumenyuk hat einen emotionalen Text für den Guardian geschrieben, der heute veröffentlicht wurde.
Natalyia ist eine ukrainische Journalistin, die sich auf Außenpolitik und Konfliktberichterstattung spezialisiert hat. Sie ist Mitbegründerin und Leiterin des unabhängigen Internetsenders Hromadske.TV und hat 2016 am M100 Sanssouci Colloquium teilgenommen.

Auf ihrem Facebook-Profil leitete sie ihren Text mit sehr persönlichen Worten ein:
„Zuallererst tun mir im Moment die Menschen in Donezk und anderen Städten im Donbas leid, die nach Russland evakuiert werden sollen, mit all den Sirenen und den Menschen in den Schlangen vor den Tankstellen. Diese Hysterie ist überall in den lokalen Telegrammkanälen zu sehen. Ich habe heute Abend diese Kolumne für The Guardian über die Woche in der Ukraine geschrieben. Und obwohl ich nicht skeptisch war und immer noch denke, dass hier etwas inmitten des Chaos passieren kann (wie ein großer Stromausfall), sollten die Augen und Ohren im Donbas sein. Denn am Ende würden wieder diejenigen am meisten leiden, die diesen Krieg miterlebt haben.“

„Wir möchten, dass Russland nicht nur nach dem Angriff, sondern schon vor der Planung zur Rechenschaft gezogen wird“

16. Februar 2022. Heute hat der öffentliche rumänische Radiosender Radio România Iași, der in die rumänische Region Moldau sendet und auch in den meisten Teilen Moldawiens und Teilen der Ukraine verfügbar ist, ein Interview mit der stellvertretenden Chefredakteurin der nationalen öffentlichen Rundfunkanstalt der Ukraine, Olesia Tytarenko, veröffentlicht. Olesia Tytarenko wie auch der Interviewer Lucian Bălănuță sind Alumni von M100 und haben an Young European Journalists Workshops teilgenommen.

Das englisch geführte Telefoninterview finden Sie auf der Website von Radio Iași (am Ende des hier ins Deutsche übersetzten Textes):

Die Vereinigten Staaten und die Europäische Union bemühen sich um eine Deeskalation der Lage in der Ukraine inmitten einer verstärkten russischen Militärpräsenz an den Grenzen Kiews. Der heutige Tag wird von mehreren westlichen Geheimdiensten als möglicher Tag einer militärischen Intervention Moskaus genannt. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz und der russische Präsident Wladimir Putin haben sich gestern nach Gesprächen in der russischen Hauptstadt darauf geeinigt, dass der Dialog fortgesetzt werden muss.

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Europaweite Umfrage des ECFR zum Ukraine-Konflikt

Mehrheiten in ganz Europa rechnen 2022 mit einer russischen Invasion in die Ukraine – und befürworten eine Verteidigung der Ukraine durch EU und NATO.

9. Februar 2022. Eine europaweite Umfrage des ECFR zeigt, dass überwiegende Mehrheiten in Deutschland (52%), Frankreich (51%), Italien (51%), Polen (73%), Rumänien (64%) und Schweden (55%) erwarten, dass Russland 2022 in die Ukraine einmarschieren wird. In Finnland teilt immerhin eine große Mehrheit (44%) diese Ansicht.

• Als Hauptverteidiger der ukrainischen Souveränität wird die NATO angesehen; die Europäer:innen sind aber auch der Meinung, dass die EU im Fall russischer Aggression hinter der Ukraine stehen sollte.

• Der Ukraine Unterstützung zukommen zu lassen, wird von vielen als ein vertretbares Risiko angesehen, wenngleich sich die meisten Menschen weniger engagiert zeigen, wenn es um die Rolle ihres Heimatlandes bei der Verteidigung der Ukraine geht.

• Nach Ansicht der Außenpolitikexperten Mark Leonard und Ivan Krastev werden die kommenden Wochen zeigen, „ob die Europäer:innen den Übergang von einer von Soft Power geprägten Welt zu einer von Resilienz geprägten schaffen können“ – und dass die landläufige Vorstellung, ein Krieg sei „undenkbar“, nicht mehr stimmt.

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„Wir wollen nicht nur als Opfer wahrgenommen werden“

4. Februar 2022. Interview mit Olga Konsevych, 33, Chefredakteurin der ukrainischen Nachrichtenplattform 24tv.ua, über die Situation in der Ukraine, den Konflikt mit Russland und ihre Arbeit als Journalistin.

24tv.ua ist die Nachrichtenplattform des ukrainischen TV-Senders Channel 24. Seit wann sind Sie dabei, wer sind Ihre Nutzer, Ihre Zielgruppen und wie erreichen Sie sie?

OK: 2019 bin ich zum Team des Senders 24 gestoßen. Ich bin an der Entwicklung der digitalen Strategie beteiligt und verantwortlich für die Website 24tv.ua. Unser Team besteht aus 115 Personen, die hauptsächlich in Kiew und Lemberg (dem westlichen Teil der Ukraine) arbeiten. Wir erreichen durchschnittlich 35 – 40 Millionen Nutzer pro Monat (etwa 100 Millionen Seitenaufrufe für das Projekt 24tv.ua). In meiner Redaktion bin ich für Formate des Erklärungsjournalismus und des Lösungsjournalismus zuständig. Als die Coronavirus-Krise die Ukraine erreichte, verlagerten wir unseren Schwerpunkt auf die Berichterstattung über COVID-19 sowie auf die Verwendung von Infografiken, Videos usw.

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Vitali Klitschko: Deutschland verrät seine Freunde!

24. Januar 2022. Der ehemalige Boxweltmeister Vitali Klitschko, seit 2014 Bürgermeister von Kiew und M100-Media-Award-Preisträger 2014, kann das Verhalten der deutschen Regierung im Ukraine-Konflikt nicht nachvollziehen, schreibt er in einem exklusiven Text für die BILD-Zeitung.

„In der Ukraine gibt es eine Riesen-Enttäuschung darüber, dass die Bundesregierung weiter an Nord Stream 2 festhält“, so Klitschko. „Dass sie keine Verteidigungswaffen liefern will und gleichzeitig auch noch Staaten wie Estland davon abhält, uns Waffen zu liefern.“ Lange habe er in Deutschland gelebt und habe immer noch viele Freunde dort. „Deshalb tut es mir besonders weh zu sehen, wie Putin-Versteher in vielen Fragen die politische Kontrolle übernommen haben! Die Milliarden, die Russland investiert hat, um deutsche Konzerne, Ex-Politiker und Lobbyisten zu kaufen, haben sich für Wladimir Putin ausgezahlt.“

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