Oleksii Pedosenko über den Wiederaufbau der Ukraine

24. Juli 2023. Oleksii Pedosenko ist Masterstudent in Regional- und Stadtplanung an der London School of Economics und M100-Alumnus. In einem Beitrag für das RICS Journals, das Einblicke von Experten in wichtigste Themen in den Bereichen bebaute Umwelt, Bauwesen, Immobilien und Landvermessung bietet, hat er sich Gedanken über den Wiederaufbau seines Heimatlandes Ukraine gemacht. Diese Wiederaufbaumaßnahmen sind in einem Ausmaß erforderlich, wie es sie seit dem Marshallplan nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gegeben hat. Die Weltbank, so Oleksii in seinem Text, „schätzt die Kosten für den Wiederaufbau und die Erholung der Ukraine derzeit auf 411 Mrd. US-Dollar, was mehr als das Zweieinhalbfache des für 2022 geschätzten BIP des Landes ist. Und in dieser Zahl sind die jüngste Zerstörung des Kachowka-Damms am Dnjepr und die anschließenden Überschwemmungen flussabwärts noch nicht berücksichtigt.“

Die strategische Planung und das Bemühen um internationale Finanzmittel für den Wiederaufbau haben bereits begonnen. Aber es gibt viel zu beachten und zu bedenken, da sich die Ukraine in ihrer gesamten Struktur und den Besitzverhältnissen grundlegend von – zum Beispiel – Deutschland unterscheidet. So sieht er das größte potenzielle Problem in der ukrainischen Planung in Land, das sich in Privatbesitz befindet und an Städte angrenzt. Denn: „In der Ukraine gibt es keine Ausweisung von Grüngürteln. Die Eigentümer können die Umwidmung in Gewerbe-, Industrie- oder sogar Wohngebiete beantragen, was zu einem Entwicklungsboom an den Stadträndern und einer erheblichen Zersiedelung führen kann.“

Als Stadtplaner interessiert Oleksii vor allem, „wie der Wiederaufbau durchgeführt werden kann und wie die politischen Maßnahmen zu diesem Zweck gestaltet werden. Welches sind die grundlegenden sozialen, wirtschaftlichen und politischen Strukturen, die im Land für die Wiederbelebung zerstörter Siedlungen erforderlich sind? Wie könnten landwirtschaftliche Flächen am Rande der Städte planmäßig für die Entwicklung zugewiesen werden, um eine wachsende Bevölkerung aufzunehmen und die Versorgung mit lebenswichtigen Nahrungsmitteln sicherzustellen? Und wie könnten die in solchen Situationen unweigerlich auftretenden Bodenwertsteigerungen zur Finanzierung wichtiger kommunaler Infrastrukturen genutzt werden?“ Und wie Bodenressourcen der Ukraine besser genutzt werden, um den Wiederaufbau des Landes zu unterstützen.

Oleksii Pedosenkos gesamten Text lesen Sie (auf Englisch) hier.