14. August 2023. David Ilieski lebt in Skopje und arbeitet seit 2018 als investigativer Journalist beim Investigative Reporting Lab – IRL, einer Medienorganisation für investigativen Journalismus. Als Teil von IRL war er Co-Autor zahlreicher Geschichten, die Korruption, Finanzkriminalität, illegale Bauaktivitäten und politischen Machtmissbrauch aufdecken.
„In Nordmazedonien, einem Entwicklungsland mit eigenen Herausforderungen, ist die Berichterstattung über den Klimawandel wichtiger denn je“, schreibt David in seinem Bewerbungstext. „Unser Land ist im Vergleich zu wohlhabenderen Nationen aufgrund wirtschaftlicher Zwänge und geringerer Widerstandsfähigkeit unverhältnismäßig stark von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Leider wird dies von den Mainstream-Medien oft übersehen, so dass Machtdynamiken, illegale Aktivitäten und Korruption, die zur Umweltzerstörung beitragen, unkontrolliert bleiben. Es handelt sich nicht nur um eine Umweltkrise, sondern auch um eine soziale und politische Krise, die tief in der fehlenden Rechtsstaatlichkeit und der weit verbreiteten Korruption verwurzelt ist.
Der Klimawandel zwingt uns, die Funktionsweise des Journalismus neu zu bewerten. Dies erfordert einen ganzheitlicheren und nachhaltigeren Ansatz in der Berichterstattung. Er zwingt uns auch, die traditionelle journalistische Norm der Objektivität neu zu bewerten. Wenn es um den Klimawandel geht, gibt es keine „zwei Seiten“, die es abzuwägen gilt – die Wissenschaft ist eindeutig, und es ist unsere Pflicht, unmissverständlich darüber zu berichten.
Ja, der Journalismus sollte und muss sich auf die Folgen des Klimawandels einstellen. Dabei geht es nicht nur um die Vermittlung wissenschaftlicher Fakten, sondern auch um die Aufdeckung gesellschaftlicher Strukturen und Machtdynamiken, die zur Krise beitragen. Es geht auch darum, die Stimmen der vom Klimawandel am stärksten Betroffenen zu erkennen und ihnen Gehör zu verschaffen.“