Berichterstattung über Klimawandel im Fokus des 19. M100YEJ

10. September 2023. Heute startet der 19. M100 Young European Journalists Workshop, für den 20 Nachwuchsjournalistinnen und -journalisten aus 14 europäischen Ländern ausgewählt worden sind (u.a. Armenien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Georgien, Griechenland, Nordmazedonien, Spanien, Ukraine). Unter dem Titel „Reporting on Climate Change – and its Significance for Democracy“ beschäftigen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vier Tage lang mit folgenden Fragen: „Was bedeutet der Klimawandel für den Journalismus? Berichten JournalistInnen angemessen über die Klimaereignisse, die unser aller Leben so stark beeinflussen? Muss sich Journalismus gar ändern, um die Öffentlichkeit sachgerechter zu informieren? Und welche Auswirkungen haben Klimawandel und die Berichterstattung darüber auf unsere Demokratie?

Belma Bagdat, Friedrich Naumann Stiftung

Im Journalismus, vor allem in der Krisenberichterstattung, wird traditionell vor allem über Ereignisse berichtet, weniger über Prozesse. Der Klimawandel ist jedoch ein Prozess, für den es Redaktionen oft schon schwerfällt, die richtigen Bilder auszuwählen. Viele Redaktionen wie AFP, dpa, Deutsche Welle, Financial Times, Die Zeit, Washington Post oder Süddeutsche Zeitung etablieren mittlerweile Klima-Redakteure und produzieren Klima-Schwerpunkte.

Sven Egenter, CLEW

Die TeilnehmerInnen arbeiten vier Tage lang mit renommierten ExpertInnen wie die Journalistin und Autorin Alexandra Borchardt, die den aktuellen EBU-Report zum Thema Journalismus und Klimawandel verfasst hat, Sven Egenter, Chefredakteur und Geschäftsführer von Clean Energy Wire und Alexandre Brutelle, Mitbegründer und Direktor des Environmental Investigative Forum in Paris, zu verschiedenen Themen und bringen vor allem eine gesamteuropäische Perspektive in die Diskussion. Ursula Hyzy von AFP, Tatjana Kondratenko und Louise Osborne von der Deutschen Welle und Christine Cornelius von dpa zeigen anhand von Best-Practice-Beispielen, wie sie Klimaberichterstattung in ihren Redaktionen umsetzen, wie klimarelevante Geschichten über verschiedene Plattformen und Formate hinweg realisiert werden und welche Formen des Storytellings sie dafür nutzen.
Angelina Davydova und Iryna Ponedelnik von n-ost bieten abschließend praktische Tipps für die gemeinsame Produktion von grenzüberschreitender Zusammenarbeit.

Die gesamte Agenda finden Sie hier.

Am 14. September nehmen alle NachwuchsjournalistInnen am M100 Sanssouci Colloquium „Between Ambition and Disarray – The Future of Democracy“ und an der Verleihung des M100 Media Award an das Women Life Freedom Movement of Iran, stellvertretend entgegengenommen von der iranische Frauenrechtsaktivistin Shima Babaei in der Orangerie des Orangerieschlosses in Potsdam-Sanssouci, teil. Die Laudatio hält Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission. Die Preisverleihung wird ab 18 Uhr (MEZ) hier live gestreamt.

Der Workshop findet in der sogenannten „Truman-Villa“ in Potsdam statt, in dem seit 2001 die Friedrich Naumann Stiftung für die Freiheit ihren Hauptsitz hat. Das Haus erhielt seinen Namen, weil der Präsident der Vereinigten Staaten Harry S. Truman während der Potsdamer Konferenz vom 15. Juli 1945 zusammen mit US-Außenminister James F. Byrnes und Verteidigungsberater William D. Leahy knapp drei Wochen lang hier wohnte.

Die Friedrich Naumann Stiftung für die Freiheit ist auch Förderer des M100 Young European Journalists Workshop. Er wird ebenfalls gefördert vom Presse- und Informationsamt der Bundesregierung und dem Journalismfund Europe.