Wir trauern um Kurt Westergaard

Wir trauern um den dänischen Karikaturisten Kurt Westergaard, der am 14. Juli 2021, einen Tag nach seinem 86. Geburtstag, gestorben ist. Unsere Gedanken sind bei seiner Frau Gitte und seinen Angehörigen und Freunden, denen wir unser unser herzliches Beileid ausdrücken.

Kurt Westergaard erhielt am 8. September 2010 den M100 Media Award in Anerkennung seines unbeugsamen Einsatzes für die Rede- und Meinungsfreiheit. Für seinen Mut, zu diesen demokratischen Werten zu stehen und sie ungeachtet von Gewalt- und Todesdrohungen zu verteidigen.

J. Jakobs, K. Westergaard, A. Merkel, J. Gauck, M. van Dülmen

In seiner Laudatio sagte Joachim Gauck: „Sehr geehrter Herr Westergaard, heute sind Sie es, der uns ermutigt zu eigenem Mut, für MUT zeichnet die Jury heute aus. Aber es ist wie immer, wenn Preise vergeben werden: Wir loben und preisen das, wovon wir zu wenig haben. So verbinden sich mit der Freude über ihren Besuch bei uns verschiedene, miteinander verbundene Elemente: Anerkennung für Sie als Person, für ihren Mut, Ihrer Liebe zu Freiheit, die sich ausdrückt in Ihrem Einsatz für Meinungs- und Medienfreiheit. So danken wir Ihnen und gratulieren wir Ihnen von Herzen.
Gleichzeitig ist diese heutige Auszeichnung ein Appell an alle, die Verantwortung tragen in Regierungen, in der Kultur, in den Medien: standhaft, wertorientiert und ebenso MUTIG zu sein, wenn verantwortungslose Menschen und Mächte unsere freiheitlichen Werte untergraben oder relativieren. Es ist eine Tugend, einem überzeugenden Argument zu weichen, aber es ist Feigheit, einer Bedrohung von Feinden der Freiheit zu weichen.“
Die Hauptrede hielt Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie sagte in ihrer Rede: „Bei dem Mann, den Sie heute auszeichnen, dem dänischen Zeichner und Karikaturisten Kurt Westergaard, geht es um die Meinungs- und Pressefreiheit. Bei ihm geht es darum, ob er in einer westlichen Gesellschaft mit ihren Werten seine Mohammed-Karikaturen in einer Zeitung veröffentlichen darf, ja oder nein; egal, ob wir seine Karikaturen geschmackvoll finden oder nicht, ob wir sie für nötig und hilfreich halten oder eben nicht. Darf er das? Ja, er darf. Er ist ein Zeichner, wie es in Europa viele gibt. Europa ist ein Ort, in dem ein Zeichner so etwas zeichnen darf. Das ist im Übrigen kein Widerspruch dazu, dass Europa auch ein Ort ist, in dem die Freiheit des Glaubens und der Religion sowie der Respekt vor Glaube und Religion ein hohes Gut sind.“
Wir werden Kurt Westergaard ein ehrendes Andenken bewahren.