20. Dezember 2023. Im kommenden Jahr finden einige wichtige Wahlen statt: Außer der Europawahl im Juni und der US-Wahl Anfang Dezember werden in zahlreichen Ländern neue Parlamente gewählt, deren Ausgang zum Teil bedeutenden Einfluss auf die Zukunft Europas haben, u.a. Präsidentschaftswahlen in Finnland, Kroatien, Litauen, Moldawien, Österreich und Georgien.
Der Einfluss von Desinformation auf die Ergebnisse dieser Wahlen wird entscheidend sein, weshalb sich auch der nächste M100 Young European Journalists Workshop mit dem Thema „Desinformation in Election Campaigns“ beschäftigen wird.
Kürzlich hat das internationale Marktforschungsunternehmen Ipsos mit Sitz in Paris gemeinsam mit der UNESCO eine Umfrage zum Thema „Wahlen und soziale Medien: der Kampf gegen Desinformation und Vertrauensfragen“ erstellt. Dazu wurden Bewohnerinnen und Bewohner von 16 Ländern befragt, in denen im kommenden Jahr Parlamentswahlen stattfinden: Algerien, Bangladesh, Belgien, Kroatien, Dominikanische Republik, El Salvador, Ghana, Indien, Indonesien, Mexiko, Österreich, Rumänien, Senegal, Südafrika, USA sowie Ukraine, in denen die geplanten Wahl aufgrund des Krieges aber nicht stattfinden wird.
Die Marktforscher fragten unter anderem, ob die Menschen das Gefühl haben, dass Desinformationen bereits einen Einfluss auf das politische Leben in ihrem Land hatten. Oder ob sie befürchten, dass sich Desinformation auf den nächsten Wahlkampf auswirken werde.
Das sind einige der Ergebnisse:
• Internetnutzer erleben eine hohe Prävalenz von Desinformation in sozialen Medien: 68 % gaben an, dass Desinformation dort am weitesten verbreitet ist.
• 87% der Befragten äußerten sich besorgt über die Auswirkungen von Desinformation auf die bevorstehenden Wahlen in ihrem Land, wobei 47% „sehr besorgt“ waren.
• 67 % der Internetnutzer sind online auf Hassreden gestoßen, wobei die Mehrheit glaubt, dass diese auf Facebook am weitesten verbreitet sind (58 %).
• Es gibt einen starken Ruf nach Regulierung: 88% glauben, dass sowohl Regierungen und Regulierungsbehörden als auch soziale Medienplattformen (90%) gegen Desinformation und Hassreden vorgehen sollten.
Die gesamte Studie finden Sie hier.