Pankaj Mishra

Essayist, Literaturkritiker, Schriftsteller
Indien

Pankaj Mishra wurde 1969 im Norden Indiens geboren. Er schloss sein Studium an der Universität von Allahabad mit einem Bachelor of Commerce ab, bevor er an der Jawaharlal Nehru University in New Delhi einen Master in Englischer Literatur erwarb.

1992 zog er nach Mashobra, einem Dorf im Himalaya, wo er begann, literarische Essays und Rezensionen für The Indian Review of Books, The India Magazine und die Zeitung The Pioneer zu schreiben. Sein erstes Buch war „Butter Chicken in Ludhiana: Travels in Small Town India“ (1995), ein Reisebericht, der die sozialen und kulturellen Veränderungen in Indien im neuen Kontext der Globalisierung beschreibt. Sein Roman „The Romantics“ (2000, Deutsch: „Die Romantiker“), eine ironische Geschichte über Menschen, die sich nach Erfüllung in anderen Kulturen sehnen, wurde von der Los Angeles Times mit dem Art Seidenbaum Award for First Fiction ausgezeichnet. Sein Buch „An End to Suffering: The Buddha in the World“ (2004) ist eine Mischung aus Memoiren, Geschichte und Philosophie, in der er versucht, die Bedeutung Buddhas für die heutige Zeit zu ergründen. „Temptations of the West: How to be Modern in India, Pakistan and Beyond“ (Deutsch: „Lockruf des Westens: Modernes Indien) beschreibt Mishras Reisen durch Kaschmir, Bollywood, Afghanistan, Tibet, Nepal und andere Teile Süd- und Zentralasiens. Wie seine früheren Bücher wurde auch dieses in die Liste der 100 besten Bücher des Jahres der New York Times aufgenommen.

Das 2012 erschienene Buch „From the Ruins of Empire: The Revolt Against the West and the Remaking of Asia“ (Deutsch: „Aus den Ruinen des Empires. Die Revolte gegen den Westen und der Wiederaufstieg Asiens“) wurde in Kanada für den Lionel Gelber Prize, in Großbritannien für den Orwell Prize und in den USA für den Asia Society Bernard Schwartz Book Award nominiert. Im Jahr 2013 wurde es mit dem Crossword Award für das beste Sachbuch ausgezeichnet. Im Jahr 2014 wurde es als erstes Buch eines nicht-westlichen Autors mit dem renommierten Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung ausgezeichnet. 2013 erschien „A Great Clamour: Encounters with China and its Neighbours“ (Deutsch: „Begegnungen mit China und seinen Nachbarn“). 2017 wurde „Age of Anger: A History of the Present“ (Deutsch: „Das Zeitalter des Zorns. Eine Geschichte der Gegenwart“) veröffentlicht.

Sein jüngstes Buch „Bland Fanatics. Liberals, Race, and Empire“ (Deutsch: „Freundliche Fanatiker. Über das ideologische Nachleben des Imperialismus“) ist eine Sammlung von Essays, in denen er den Mythos des so genannten „überlegenen Westens“ in Frage stellt.

Im Jahr 2005 veröffentlichte Mishra einen Sammelband über Indien mit dem Titel „India in Mind (Vintage)“. Seine Schriften wurden unter anderem in den Anthologien The Vintage Book of Modern Indian Literature (2004), The Granta Book of India (2005), Away: The Indian Writer as Expatriate (2003), The Picador Book of Journeys (2000), A History of Indian Literature in English (2003), The Best American Travel Writing (2008) und The Occupy Handbook (2012) veröffentlicht. Er hat Neuauflagen von Rudyard Kiplings Kim (Modern Library), E. M. Forsters A Passage to India (Penguin Classics), J. G. Farrells The Siege of Krishnapur (NYRB Classics), Gandhis The Story of My Experiments with Truth (Penguin), R. K. Narayans The Story of My Experiments with Truth (Penguin) herausgegeben. K. Narayans The Ramayana (Penguin Classics), Waguih Ghalis Beer in the Snooker Club (Vintage) und Ahmet Hamdi Tanpinars The Time Regulation Institute (Penguin Classics). Außerdem hat er zwei Bände mit Essays von V.S. Naipaul herausgegeben, The Writer and the World und Literary Occasions.

Mishra schreibt literarische und politische Essays für The New York Times, The New York Review of Books, The Guardian, The New Yorker, The London Review of Books, Bloomberg View und andere amerikanische, britische und indische Publikationen. Seine Arbeiten erschienen außerdem in Times Literary Supplement, Financial Times, Wall Street Journal, New Republic, Washington Post, Boston Globe, Time, The Independent, Granta, The Nation, n+1, Poetry, Common Knowledge, Outlook und Harper’s. In den Jahren 2001, 2004 und 2006 war er Gastprofessor am Wellesley College. Von 2004 bis 2005 war er Stipendiat am Cullman Center for Writers and Scholars, New York Public Library. 2007-08 war er Visiting Fellow am Department of English, University College, London. 2009 wurde er zum Fellow der Royal Society of Literature ernannt. Im Jahr 2014 erhielt er den Windham-Campbell-Literaturpreis der Yale University.