Eröffnungsrede Jann Jakobs

Sehr geehrter Herr Botschafter, lieber Lord Weidenfeld, sehr geehrter Herr Genscher, sehr geehrte Frau Genscher, meine sehr verehrten Damen und Herren,

ich möchte Sie ganz herzlich zur diesjährigen Preisverleihung des M100 Medien Preises begrüßen. Ich bin hoch erfreut, dass es uns in dieser Zeit gelungen ist, das M100 Colloquium zur Plattform des Meinungsaustausches der wichtigsten Medienmacher, aber auch der Politik zu machen. Wir konnten in den letzten vier Jahren bereits vier außergewöhnliche Menschen und Preisträger küren, Menschen, die in unserer Geschichte die berühmten Fußspuren hinterlassen haben. So werden wir auch heute Abend eine Persönlichkeit ehren, die durch beharrliches Streben und die hohe Kunst der Diplomatie die Ereignisse vor 20 Jahren und natürlich auch die Deutsche Wiedervereinigung entscheidend mitgeprägt hat: Herzlich Willkommen Herr Genscher.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir haben immer sehr aktuelle Themen miteinander diskutiert, im letzten Jahr Russland und die Kaukasus-Region vor dem Hintergrund des Krieges zwischen Russland und Georgien. Heute durften wir wieder sehr spannende und anregende Diskussionen erleben. Es wurde engagiert und natürlich auch kontrovers über die muslimischen Medien und die Darstellung von Muslimen in den Medien diskutiert. Wie schwierig und vielschichtig Situationen auch jenseits der „großen“ Politik im Miteinander werden können, ist uns durch den äußerst tragischen Vorfall in Dresden vor Augen geführt worden. Eine grausame und nicht erklärbare Tat, in Folge dessen durch zögerliches Handeln und auch durch falsche Einschätzung der Situation eine Eigendynamik entstanden ist, die beide Kulturan hat aufeinander prallen lassen.
Dies zeigt uns, dass der direkte Dialog, vor allem der Multiplikatoren bzw. der Meinungsmacher, ein zwingender und auch dauernder Prozess sein muss. Ich bin sehr dankbar, dass es uns gelungen ist, diesen politisch und gesellschaftlich so wichtigen Prozess hier in Potsdam zu etablieren. Nicht nur, dass es in Potsdam eine lange Tradition des gesellschaftlichen und intellektuellen Diskurses gibt. Es ist auch unser Bestreben, dass wir als Medienstadt für die Film- und Fernsehbranche, aber auch für die Printmedien präsent sind.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, eine derartige Veranstaltung ist immer ein Gemeinschaftswerk und nur mit vielen Unterstützern überhaupt denkbar. Deshalb möchte ich mich ganz herzlich bei unseren Sponsoren bedanken: der Robert Bosch Stiftung, die in diesem Jahr einen großen Teil des Colloquiums fördert, das Medienboard Berlin-Brandenburg, das M100 von Anbeginn an unterstützt hat, der Vodafone Stiftung Deutschland, die exklusiv eine Studie über das Mediennutzungsverhalten von Muslimen in Deutschland, Frankreich und Großbritannien finanziert und bei M100 erstmals vorgestellt hat. Und natürlich auch bei Lord Weidefeld und seinem Institut für den Strategischen Dialog, ihnen allen ein herzliches Dankeschön.

Meine Damen und Herren, es ist mir eine ganz besondere Freude und Ehre, Ihnen den Hauptredner der diesjährigen Konferenz ankündigen zu dürfen. Er setzt sich seit über 30 Jahren für Frieden und den Dialog zwischen der arabisch-muslimischen Welt und den jüdischen Gemeinden in Europa, Nordamerika und Marokko wie auch in den arabischen und jüdischen Diasporas weltweit ein. Für seine Verdienste wurde er unter anderem mit dem angesehenen Orden der französischen Ehrenlegion ausgezeichnet. Er war einer der Initiatoren der Casablanca-Konferenz und rief die Stiftung „Identität und Dialog” ins Leben mit dem Ziel, den Dialog zwischen Juden und Arabern zu fördern und die kulturelle Identität speziell der jüdischen Gemeinden in Nordamerika zu unterstützen und zu erhalten. Er gehört dem Vorstand des Shimon Peres Center for Peace an, ist u.a. Mitglied im Ausschuss des Euro-Mediterranen Forums und der Stiftung für den Schutz des Jüdisch-Marokkanischen Kulturerbes. Seit 1991 ist er Berater des marokkanischen Königs, erst von König Hassan II, seitdem berät und inspiriert er dessen Sohn, Seine Majestät Mohammed VI. Es ist mir eine sehr große Ehre, ihn heute Abend hier im Raffaelsaal von Sanssouci begrüßen zu dürfen. Ich heiße ganz herzlich willkommen André Azoulay.