Ziele und Auswirkungen anti-westlicher Propaganda in Georgien

25. März 2024. Tamar Kintsurashvili, Executive Director der Media Development Foundation in Tiflis und Teilnehmerin des M100 Sanssouci Colloquium 2023 (Foto), hat einen neuen Bericht über antiwestliche Propaganda in Georgien veröffentlicht.
Der Report, der den Zeitraum von Januar bis Dezember 2022 abdeckt und auf der Analyse von bis zu 10.000 Kommentaren basiert, zeigt, dass der größte Anteil der Propagandabotschaften gegen den kollektiven Westen und die USA gerichtet war, gefolgt von der EU und der NATO. Weitere Ziele waren die Ukraine, demokratische Institutionen wie NGOs, der Ombudsmann und die Medien sowie liberale Ideen im Allgemeinen. „Russland war das einzige Thema, das in dem gegebenen Diskurs positiv dargestellt wurde“, so der Report.
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Russische Propaganda ist eine schwere Menschenrechtsverletzung

Von Anastasiia Ivantsova

Russland ist nicht nur eine Bedrohung für die Menschen in der Ukraine. Russland ist auch eine Bedrohung für Sie. Und diese Bedrohung ist langsamer und heimtückischer, denn Russlands Krieg findet bereits in Ihren Köpfen statt.

Einen Teil dieses Textes schreibe ich aus dem Bombenkeller. Heute geht die Bedrohung von Marschflugkörpern aus, die von strategischen Tu-95-Bombern abgefeuert werden. Sie sind schnell und schwer, aber dank der westlichen Waffen unserer Partner können wir sie abschießen. Trotzdem verstecken wir uns um 5 Uhr morgens in der Tiefgarage unseres eigenen Hauses, denn schon die Trümmer einer Rakete können großen Schaden anrichten. Ballistische Raketen, Hyperschallraketen und iranische Kamikaze-Drohnen fliegen auch auf unsere friedlichen Städte zu. Und als ukrainische Zivilistin, die ein paar hundert Kilometer von der Frontlinie entfernt lebt, spüre ich nur einen kleinen Teil des Krieges. Aber er ist trotzdem da. Ich kann Bilder von ihm machen und sie Ihnen zeigen, ich kann ihn beschreiben.
Doch Desinformation ist viel schwieriger.

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DESINFORMATION IST DAS GRÖSSTE GLOBALE RISIKO

16. Januar 2024. In diesem Jahr finden in über 70 Ländern der Welt Wahlen statt. Rund vier Milliarden Menschen werden in mehr oder weniger freien Wahlen darüber entscheiden, wer sie in Zukunft regieren soll. Nicht zu vergessen die Europawahlen, die Anfang Juni stattfinden.
In vielen Ländern drohen die Antidemokraten an Zustimmung zu gewinnen. Das liegt nicht nur an der Demokratiemüdigkeit, sondern vor allem an groß angelegten Desinformationskampagnen, in die autokratische Regime wie Russland und China Milliarden investieren. Mit gezielter Desinformation versuchen sie, die Wahlen im Superwahljahr 2024 zu beeinflussen.

In einer Analyse von Dr. Katja Muñoz von der DGAP heißt es: „Generative KI verschärft Fehlinformationen und Wahlbeeinflussung auf globaler Ebene – ein Segen für ausländische Einflusskampagnen oder opportunistische Betrüger. KI-gesteuerte Sprachsynthese und Deepfakes könnten dazu genutzt werden, um gefälschte Bilder zu inszenieren, z. B. Szenen von Wahlmanipulationen oder zerstörten Wahllokalen. Diese gefälschten Inhalte könnten dann durch die Verbreitung über scheinbar seriöse Nachrichtenseiten ergänzt werden. Das Ökosystem der sozialen Medien vergrößert die Reichweite von Fehlinformationen und löst damit weitere Unruhen aus.“

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Sanktionierter russischer Propagandakanal Ruptly sendet noch immer aus Berlin

30. Juni 2023. Der russische Propagandasender RT, der seit Dezember 2022 sanktioniert ist, ist in Berlin weiterhin ohne Einschränkungen aktiv. M100-Alumna Olga Konsevych und ihr Kollege Christoph M. Kluge haben diese unglaubliche Tatsache für den Tagesspiegel recherchiert.
Mittlerweile gibt es erste Reaktionen deutscher Politiker – Bundestagsabgeordnete fordern entschlosseneres Vorgehen gegen russische Propaganda und vor allem gegen Ruptly.
„Der Fall Ruptly zeigt deutlich, dass die aktuellen Sanktionsmechanismen offensichtlich nicht funktionieren“, so ein Abgeordneter.
Sergej Sumlenny, ehemaliger Regionaldirektor für die Ukraine und Weißrussland bei der Heinrich-Böll-Stiftung, hat mit Olga ein Interview über ihre Recherche und diesen Skandal geführt:

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Sayyara Mammadova: Wie Kreml-nahe Telegram-Kanäle weltweit Desinformation verbreiten

31. März 2023.56 kremlfreundliche Telegram-Kanäle, die in drei Netzwerke ähnlich benannter Konten unterteilt sind, verbreiten kremlfreundliche Nachrichten an Nutzer in der ganzen Welt, darunter in Europa, Asien, Südamerika und im Nahen Osten. Die Kanäle geben vor, ‚wahrheitsgemäße‘ Informationen zu verbreiten, sind aber in Wirklichkeit Kanäle, die dazu beitragen, dass die Kreml-freundlichen Erzählungen Menschen in anderen Sprachen erreichen.“ Dies ist eines der Ergebnisse einer umfassenden Studie der aserbaidschanischen Journalistin und wissenschaftlichen Mitarbeiterin am DFRLab des Atlantic Council, Sayyara Mammadova, die im vergangenen Jahr am M100YEJ teilgenommen hat, und ihrer Kollegin Nika Aleksejeva, Resident Fellow am DFRLab des Atlantic Council.

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