Plattform Svidok: Wichtige Quelle zum Krieg in der Ukraine

1. Februar 2024. Olenka Kuk (Foto Mitte) ist eine junge ukrainische Fernsehjournalistin, die 2022 am M100YEJ teilgenommen hat. Ihr Foto mit Wladimir Klitschko und ihrer Kollegin Tania Skyba, die auf der Bühne des M100 Media Award die ukrainische Flagge schwenken, ist ikonisch.
Neben ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei United News (dem wichtigsten Nachrichtensender, zu dem sieben große ukrainische Fernsehsender gehören) und Suspilne, dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk der Ukraine, arbeitet sie als Kommunikationsexpertin für die gemeinnützige soziale Online-Plattform Svidok.org.
Svidok (Deutsch: Zeuge) ist eine Art öffentliches Kriegstagebuch, auf dem Menschen anonym ihre Kriegserinnerungen, persönliche Geschichten und Zeugenaussagen zu Kriegsverbrechen speichern können. „Die Plattform ist eine großartige Quelle für Journalisten, die damit Material erstellen können, das auf den Geschichten von Betroffenen basiert“, sagt Olenka Kuk. „Es ist das größte und am schnellsten wachsende Archiv mit persönlichen Geschichten von Ukrainern über die Tragödie, die Hoffnung und das tägliche Leben während dieses brutalen Krieges. Wir laden Enthüllungsjournalisten, Ermittler von Kriegsverbrechen und andere Interessierte ein, Svidok zu nutzen, um authentische Informationen über den Krieg Russlands in der Ukraine zu erhalten.“

Deutsche Postcode Lotterie neuer Förderer des M100 Sanssouci Colloquiums

11. August 2023. Wir freuen uns sehr, mit der Deutsche Postcode Lotterie einen neuen, starken Partner an unserer Seite zu haben, der uns bei unserer Arbeit für eine Stärkung der Demokratie, für unabhängigen Journalismus, für die Ausbildung und Vernetzung von JournalistInnen in ganz Europa und die Verteidigung von Presse- und Meinungsfreiheit unterstützt!

Friederike Behrends, Vorsitzende der Geschäftsführung Deutsche Postcode Lotterie: „Als große deutsche gemeinnützige Soziallotterie setzt sich die Deutsche Postcode Lotterie insbesondere auch für die Grundlagen unserer Demokratie ein. Wesentliches Element dafür ist der Schutz der Meinungs- und Pressefreiheit, der über die Grenzen hinausgeht. Wir unterstützen gern das M100 Sanssouci Colloquium, da hier einmalige internationale Medienschaffende aus aller Welt zusammenkommen, um über die Zukunft zu diskutieren und einen Beitrag zur europäischen Völkerverständigung zu leisten. Wir freuen uns sehr darüber, dass wir mit unserer Förderung ein eindeutiges Zeichen für die Meinungsfreiheit als einen Grundpfeiler von Demokratie setzen können.“
#PostcodeEffekt

 

Mike Schubert: Starkes Signal für Demokratie

7. August 2023. Mike Schubert, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam und Vorsitzender des M100-Beirats, zur Verleihung des M100 Media Award an das Women, Life, Freedom Movement of Iran:
„Die Verleihung des M100 Media Awards an die iranische Women, Life, Freedom-Bewegung ist ein starkes Signal für die Stärkung von Demokratie, Meinungs- und Pressefreiheit. Die Proteste für die Grundrechte von Frauen, die nicht nur in der westlichen Welt selbstverständlich sind, haben in den vergangenen Monaten weltweit für Aufmerksamkeit gesorgt. Es ist beeindruckend, wie mutig und stark die Protestierenden sind, die im Wissen um drohende ungerechte und unmenschliche Strafen ihren Willen auf Veränderung zum Ausdruck bringen. In Shima Babaei sehen wir das Beispiel einer mutigen Frau, die vor harten Strafen und Entmündigung fliehen musste und aus dem Exil für die Rechte und Freiheit der Iranerinnen kämpft. Ihr Einsatz erinnert uns daran, dass wir uns immer für diejenigen einsetzen müssen, die keine Stimme haben. Lasst uns gemeinsam weiter für eine gerechtere und freiere Welt kämpfen, in der die Stimmen aller gehört werden und Frauen überall die gleichen Rechte und Chancen haben.“

M100 Media Award an die iranische Women, Life, Freedom-Bewegung / Ursula von der Leyen hält Laudatio

• Preisverleihung am 14. September in der Orangerie Sanssouci in Potsdam
• Iranische Aktivistin Shima Babaei nimmt M100 Media Award entgegen
• Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, hält Laudatio
• Eröffnungsrede hält der indische Autor und Essayist Pankaj Mishra

Potsdam, 4. August 2023. Der diesjährige M100 Media Award wird an die iranische „Women, Life, Freedom“-Bewegung verliehen. Mit dem Preis werden die mutigen Frauen und Mädchen, aber auch Männer geehrt, die in ihrer Heimat gegen Unterdrückung und für Freiheit und Menschenrechte protestieren.
Sie riskieren bei den Protesten ihre Freiheit und setzen ihr Leben aufs Spiel, um gegen die jahrzehntelange Ungleichbehandlung der Geschlechter und die Diskriminierung von Frauen im Iran zu protestieren. Mit der Auszeichnung des „Life, Women, Freedom Movement of Iran“ unterstützt M100 den Kampf für Grundfreiheiten und setzt sich für ein sofortiges Ende der staatlichen Gewalt und die sichere Freilassung Tausender politisch inhaftierter BürgerInnen ein.
Den Preis nimmt stellvertretend für die Bewegung die iranische Frauenrechtsaktivistin Shima Babaei entgegen, die seit 2020 im Exil in Belgien lebt.
Die Laudatio hält die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen.
Durch die Preisverleihung führt die TV-Moderatorin Pinar Atalay.

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M100 Media Forum in Tblissi: Kampf um demokratische Räume

12. Juli 2023. Unabhängige Medien und eine aktive Zivilgesellschaft sind ein Fundament für die Demokratie, die durch autokratische Regierungen bedroht werden. Beim M100 Media Forum in Georgien diskutierten rund 30 nationale und internationale VertreterInnen aus Medien und Zivilgesellschaft, wie öffentliche Räume für gesellschaftlichen Diskurs und Wandel gestärkt werden können.

Demokratien weltweit – und die liberale internationale Ordnung – stehen vor vielfältigen Herausforderungen, die die Grundlagen ihrer Werte und Institutionen in Frage stellen. So ist der neue geopolitische Wettbewerb unserer Zeit auch ein Kampf um die Rolle, die Bedeutung und letztlich die Zukunft der Demokratie. Diese Entwicklungen standen im Mittelpunkt intensiver, manchmal düsterer, aber immer aufschlussreicher Diskussionen im Rahmen des eintägigen M100 Media Forums unter dem Titel „Between Ambition and Disarray – The Future of Democracy“, das wir am 22. Juni gemeinsam mit der Alfred Herrhausen Gesellschaft (AHG) in der georgischen Hauptstadt Tbilissi veranstaltet haben. Die Diskussionen fanden unter Chatham House Rules statt.

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Die Teilnehmer des M100YEJ stehen fest!

10. Juli 2023. Fast 50 junge Journalistinnen und Journalisten aus 17 europäischen Ländern haben sich für den diesjährigen M100 Young European Journalists Workshop zum Thema „Berichterstattung über den Klimawandel – und ihre Bedeutung für die Demokratie“ beworben.
Aus den vielen beeindruckenden Bewerbern die 20 auszuwählen, die vom 10. bis 14. September nach Potsdam eingeladen werden, war entsprechend schwer: zeigen sie doch, welch großartiger journalistischer Nachwuchs zwischen Norwegen und Griechenland, zwischen Irland und Georgien heranwächst, über welche beeindruckenden Fähigkeiten und Erfahrungen viele bereits verfügen, wie motiviert, reflektiert und hervorragend ausgebildet sie sind.
Alle, die dieses Jahr keine Einladung erhalten und noch nicht 30 Jahre alt sind, möchten wir motivieren, sich – wenn das Thema gefällt – nächstes Jahr wieder zu bewerben!
Die diesjährigen Teilnehmer veröffentlichen wir demnächst auf der Website.

Die einzelnen Workshops werden von erfahrenen Experten geleitet: Sven Egenter, Chefredakteur Clean Energy Wire (CLEW), unserem Beiratsmitglied Prof. Dr. Alexandra Borchardt, die in diesem Jahr den EBU-Report zum Thema „Climate journaism that works“ erstellt hat, Alexandre Brutelle, Mitbegründer des Environmental Investigative Forum (EIF) in Paris und M100 Alumnus, n-ost, die einen Workshop über Klimawandel als Thema von grenzüberschreitendem Journalismus machen sowie AFP, Deutsche Welle und dpa, die Best Practice-Beispiele aus ihren Redaktionen vorstellen.
Zur Agenda geht es hier entlang.

Can Dündar über die Wahl in der Türkei

17. Mai 2023. Eine gewisse Enttäuschung war Can Dündar und seiner Frau Dilek anzusehen, als am vergangenen Sonntag die ersten Hochrechnungen der Türkei-Wahl veröffentlicht wurden: Kein Erdrutsch-Sieg von Herausforderer Kemal Kılıçdaroğlu, keine sofortige Abwahl von Sultan Recep Tayyip Erdoğan. Im Falle eines Sieges der Opposition wären Dündar und seine Frau sofort in die Türkei zurückgekehrt. Nun müssen sie bis auf unbestimmte Zeit hierbleiben.
Nicht, dass es ihnen in Deutschland nicht gefällt, erzählen sie am Wahltag im Garten des Maxim-Gorki-Theaters, aus dem Dündar die Wahl live kommentiert hat. Aber sie vermissen ihre Heimat, ihre Familien, ihr (von der AKP konfisziertes) Haus und haben beide seit Jahren ihre alten und kranken Eltern nicht mehr gesehen.
Einen großen Anteil an diesem Ergebnis haben zwei Drittel der 1,5 Millionen in Deutschland wahlberechtigen Türken, die erneut den zunehmend autokratisch regierenden Erdoğan gewählt haben, ohne selbst in der Türkei zu leben. “Ich beobachte das seit 20 Jahren und versuche es, zu verstehen”, sagt Can Dündar.

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AHG ist Partner des M100 Media Forum in Tbilisi und des M100 SC in Potsdam

15. Mai 2023. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit der Alfred Herrhausen Gesellschaft beim M100 Media Forum in Tbilisi und dem M100 Sanssouci Colloquium in Potsdam!

Das M100 Media Forum findet am 22. Juni unter dem Titel M100-Jahrestitel „Between Ambition and Disarray: The Future of Democracy“ in der georgischen Hauptstadt statt. ES wird gemeinsam vom M100 Sanssouci Colloquium, dem Institut für Medien- und Kommunikationspolitik IfM und der Alfred Herrhausen Gesellschaft organisiert. Kooperationspartner sind Radio Free Europe und die Friedrich-Naumann-Stiftung.

Tiflis ist die Hauptstadt einer jungen, aufstrebenden Demokratie, die unter enormem Druck steht. Georgien ist nicht nur seit der russischen Invasion im Jahr 2008 mit der ständigen Sicherheitsbedrohung durch Russland konfrontiert, sondern auch mit den konkreten Folgen des Ukraine-Kriegs in Form von Zehntausenden von Flüchtlingen. Es ist ein Land mit einer beeindruckend vitalen Zivilgesellschaft und engagierten Journalisten, die unsere Unterstützung brauchen. Die Konferenz wendet sich an Medienschaffende, NGOs und politische Entscheidungsträger sowie an die interessierte Öffentlichkeit, um über die Zukunft der Demokratie in einer internationalen Perspektive zu diskutieren.

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HOW TO RUN A JOURNALISM START-UP?

25. April 2023. Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, Ihr eigenes Medien-Start-up zu gründen? Wissen aber nicht, wie man so etwas anfängt, wie man in einem täglich dichter werdenden Informationsdschungel sichtbar wird, wo und wie man seine Zielgruppen erreicht und wie man – last not least – damit Geld verdient? Oder haben Sie sich bereits selbstständig gemacht und würden gern wissen, welche Erfahrungen andere mit ihrem journalistischen Businessmodell machen?
Um diese Fragen zu beantworten, haben wir die Gründer von drei sehr unterschiedlichen jungen Medien-Start-ups eingeladen, um über ihre Motivation, ihre ersten Schritte, den Aufbau, die Finanzierung, aber auch über ihre Zweifel und Probleme zu erzählen:
Julius O. Fintelmann, Ko-Gründer von “The European Correspondent“, das erst seit Ende November 2022 online ist;
Florian Vitello, Ko-Gründer, und Viktoria Franke, Chefredakteurin vom “Good News Magazin”, das ein Gegengewicht zum täglichen Overkill an schlechten und bedrohlichen Nachrichten schaffen will;
Marvin Schade, der im Jahr 2020 das Online-Magazin “Medieninsider“ gegründet hat.
Unsere kostenlose Q&A-Session wird moderiert von Sabine Sasse, Head of Programme des M100 Sanssouci Colloquiums. Sie findet statt am Donnerstag, dem 25 Mai 2023 von 18.00 – 19.00 Uhr (MEZ) in englischer Sprache auf Zoom.
Um sich anzumelden, schreiben Sie bitte an events(at)m100potsdam.org.

Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung und auf eine interessante, spannende Diskussion!

Piotr Drabik: Ethischere Kriegsberichterstattung

6. Dezember 2022. „Die russische Invasion in der Ukraine hat die Medienlandschaft in den meisten europäischen Ländern verändert. Wie tiefgreifend diese Veränderung ist, darüber diskutierten mehr als 100 Gäste aus 15 Ländern auf der Konferenz „Medien und Krieg“ in Rzeszów, 90 Kilometer von der polnisch-ukrainischen Grenze entfernt. Die von Outriders und Mixer Media organisierten Veranstaltungen konzentrierten sich darauf, Antworten auf die Fragen zu finden, wie die Kriegsberichterstattung ethischer gestaltet werden kann, was die wichtigsten Anforderungen an ukrainische Journalisten sind und wie Nachrichten von den Schlachtfeldern überprüft werden können.

Die ukrainischen Gäste betonten die Probleme mit Stromausfällen und Internetverbindungen, auch mobil, nach den russischen Angriffen auf kritische Infrastrukturen. Die Organisatoren gaben auch Gelegenheit, die schwierige Lage der unabhängigen belarussischen Medien zu erläutern und zu zeigen, wie die russische Migration nach Putins Mobilisierung die Gesellschaft im Kaukasus und in Zentralasien verändert. Angesichts der neuen Herausforderungen könnte die europäische Solidarität den unabhängigen Journalisten in den Krisengebieten sehr helfen, so die meisten Gäste.“

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