M100-Beirat Christian Rainer zur Vergabe des M100 Media Award an Alexei Nawalny

„Zum ersten Mal seit dem Kollaps der Sowjetunion scheint die Welt an einem Schweideweg zwischen den Mächten der Demokratie und der Autokratie zu stehen: Russland, China und viele andere auf der einen Seite, Europa und die USA auf der anderen.

Alexej Nawalny stemmt sich mit selbstloser und selbstzerstörerischer Kraft gegen die Despoten und die Zyniker. Er kämpft für Werte, die wir in Hunderten Jahren dem System von Tausenden Jahren abgerungen haben. Möge er seinen Erfolg unbeschadet erleben!“

Staffan I. Lindberg: Die Welt in einer dritten Welle der Autokratisierung

Die Welt befindet sich in einer dritten Welle der Autokratisierung. Wie wir im Demokratiebericht 2021 zeigen, ist das Maß an Demokratie, das der durchschnittliche Weltbürger im Jahr 2020 genießt, auf ein Niveau gesunken, das zuletzt vor 1990 und dem Ende des Kalten Krieges erreicht wurde. Wir zeigen auch, dass der Anteil der Weltbevölkerung, der in Ländern lebt in denen Autokratie herrscht, in den letzten 10 Jahren von 6 % auf 34 % gestiegen ist. Die Wahlautokratie ist heute die häufigste Regimeform in der Welt und das letzte Land, das zu einer Wahlautokratie degenerierte, war Indien im Jahr 2020. Auch die Zahl der geschlossenen Diktaturen nimmt zu. In diesen beiden Arten von Autokratien leben zusammen 68 % der Weltbevölkerung, 2010 waren es nur 48 %.

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Alexandra Borchardt: „Zuhören statt Zuspitzen!“

Wir haben einige unsere Speaker um Statements zum Thema des diesjährigen M100 Sanssouci Colloquiums gebeten.
Alexandra Borchardt, Senior Research Associate, Reuters Institute for the Study of Journalism, schreibt:

„Das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in den Journalismus ist während der Pandemie in den meisten Demokratien gestiegen. Das widerspricht dem, was so manche Politiker suggerieren, die lieber ihre eigene Version der Wahrheit verbreitet sehen wollen. Jetzt müssen die Medien diesen Vertrauensvorschuss nutzen. Ein Journalismus ist gefragt, der sein Publikum ernst nimmt und in einer Welt der Über-Information einen Mehrwert bietet. Dazu gehört auch die Suche nach Perspektiven, nach Nuancen und Verständigung in einer sich immer stärker polarisierenden Welt. Zuhören statt zuspitzen könnte das Motto eines solchen erhellenden Journalismus sein.“

Eine Übersicht über die diesjährigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer finden Sie hier.

M100 diskutiert Politik für eine post-pandemische Welt

• Benjamin H. Bratton und Andreas Reckwitz eröffnen M100 Sanssouci Colloquium am 6. Oktober
• Strategien aus der Dauerkrise Thema der internationalen Medienkonferenz
• M100 Media Award im Schlosstheater des Neuen Palais, Potsdam

Potsdam, 11. August 2021. Kein anderes Ereignis hat Politik, Gesellschaft und Medien weltweit so stark verändert und auf den Prüfstand gestellt wie Covid-19. Welche Lehren wir aus der Pandemie ziehen müssen, um unsere Demokratien widerstandsfähiger zu machen, ist das Thema des diesjährigen M100 Sanssouci Colloquiums. Unter dem Titel „From Crisis in Perpetuity to Democratic Resilience“ („Von der Dauerkrise zu demokratischer Resilienz“) findet die internationale Medienkonferenz am 6. Oktober im Schlosstheater des Neuen Palais in Potsdam in einem hybriden Format statt.

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Wir danken Reporter ohne Grenzen für die anhaltende Partnerschaft!

Die 1985 in Montpellier gegründete Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) dokumentiert weltweit Verstöße gegen die Presse- und Informationsfreiheit und alarmiert die Öffentlichkeit, wenn Journalistinnen und deren Mitarbeiter in Gefahr sind.
RSF setzt sich für mehr Sicherheit und besseren Schutz von Journalistinnen und Journalisten ein, kämpft online wie offline gegen Zensur, gegen den Einsatz sowie den Export von Zensur-Software und gegen restriktive Mediengesetze.
Wir sind dankbar für die anhaltende starke Partnerschaft!

Wolfgang Blau eröffnet den M100 Young European Journalists Workshop

Der renommierte internationale Medienmanager und Journalist Wolfgang Blau hält beim diesjährigen M100 Young European Journalists Workshop (M100YEJ) die Eröffnungsrede zum Thema „Reporting in Crises and the Crisis in Reporting“. In seiner Keynote geht er darauf ein, wie die Covid-19-Berichterstattung Lehren für die Berichterstattung über die Klimakrise bietet.

Blau war Global Chief Operating Officer & President, International bei Condé Nast, arbeitete als Executive Director of Digital Strategy bei The Guardian und als Chefredakteur von Zeit Online, eine Position, die ihm die Auszeichnung Deutschlands Chefredakteur des Jahres einbrachte. Derzeit ist er Visiting Research Fellow am Reuters Institute for the Study of Journalism an der Universität Oxford, wo er die Schnittmenge von Journalismus und Klimakrise untersucht.

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