M100 SC 2022: Krieg und Frieden. Eine neue Weltordnung

Donnerstag, 15. September 2022, Orangerie Sanssouci, Potsdam

23. März 2022. Der militärische Angriff Russlands auf die Ukraine bedeutet eine Epochenwende. Nicht nur für Europa, sondern für die gesamte Welt. Die brutale Invasion ist der größte kriegerische Konflikt auf dem europäischen Kontinent seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs mit enormen Folgen für Geopolitik, Wirtschaft, Demokratie, Gesellschaft und Umwelt.

Aufbau und Erweiterung der EU wurden von westlicher Seite von einem über 30 Jahre dauernden „Friedensmythos“ begleitet, der am 24. Februar 2022 ein jähes Ende fand. Dieser Schock wird lange durch die Gesellschaft vibrieren und tiefgreifende Folgen haben.

Nach dem von Francis Fukuyama prognostizierten „Ende der Geschichte“ bedeutet es die erste große historische Zäsur nach Wiedervereinigung und Ende des Kalten Krieges, das Ende des erhofften immerwährenden Friedens in Europa, das Ende des erhofften „Wandel durch Handel“, das Ende des 1975 durch die Schlussakte von Helsinki begründeten europäischen Sicherheitssystems. Es ist das Ergebnis einer jahrelangen „resignativen Unentschlossenheit des Westens gegenüber einem Russland, das alle Regeln übertritt und sämtliche Werte missachtet“ (Herfried Münkler).

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M100 @ ELF Idea Accelerator Conference in Brüssel

18. März 2022. Wir freuen uns sehr, zur diesjährigen ELF Idea Accelerator Conference am 20. April in Brüssel zum Thema „Media Freedom in the Age of Tech Disruption“ eingeladen zu sein. M100-Vorstandsmitglied Prof. Dr. Alexandra Borchardt wird zu einer Debatte über die kontroverse Aussage „Sollten staatlich finanzierte Medien verboten werden?“ sprechen, um eine lebhafte Diskussion mit dem Publikum anzustoßen.

Die Konferenz befasst sich mit dem Spannungsfeld zwischen Medienfreiheit und dem neuen Zeitalter der Informationstechnologie. Wie können wir Technologien nutzen, die die Medien voranbringen und gleichzeitig Glaubwürdigkeit, Zuverlässigkeit und Medienfreiheit gewährleisten? Nach dem schnellen Übergang von traditionellen Methoden zu digitalisierten Prozessen vergiften Desinformation, Fake News und Propaganda die europäischen Medien mehr denn je. Infolgedessen sind die Freiheiten in einigen EU-Staaten bedroht. Journalisten werden in ihrer Arbeit eingeschränkt oder sogar angegriffen, Medien werden zensiert und die Medienlandschaft insgesamt wird erstickt.

Die Konferenz wird vom Europäischen Liberalen Forum organisiert, das die Zusammenarbeit zwischen Liberalen in Europa durch Veranstaltungen, Diskussionen und gemeinsame Forschungsprojekte fördert und in diesem Jahr Partner des M100 Sanssouci Colloquiums ist. Weitere Informationen über die Idea Accelerator-Konferenz und ein Anmeldeformular finden Sie hier.

Beirat des M100 Sanssouci Colloquiums solidarisiert sich mit dem ukrainischen Volk und Vitali Klitschko

Potsdam, 25. Februar 2022. Der Beirat des M100 Sanssouci Colloquiums unter dem Vorsitz von Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert solidarisiert sich ausdrücklich mit dem ukrainischen Volk und mit Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew und Preisträger des M100 Media Awards 2014. Klitschko stand 2014 an der Spitze der demokratischen, pro-europäischen Bewegung in seinem Land und erreichte gemeinsam mit der Opposition die Absetzung von Präsident Wictor Janukowytsch. Bis heute ist er als Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt ein Symbol für den Freiheitswillen Kiews und der gesamten Ukraine.

„Selbst als Oberbürgermeister kann ich nur erahnen, welch großer Druck in dieser schrecklichen Kriegssituation auf Vitali Klitschko und den ukrainischen Bürgern lastet“, so Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert. „Wir werden alles tun, um die Ukraine und seine Bürger zu unterstützen, mit Hilfslieferungen ebenso wie mit Angeboten für Flüchtlinge. Wir müssen und werden alles tun, um diesen brutalen, sinnlosen Krieg, der die demokratische Ordnung Europas bedroht, zu beenden. Als Bündnis der Städte Sicherer Häfen, in dem sich 120 deutsche Städte für die Aufnahme Geflüchteter einsetzen, werden wir alles tun, um die Ukrainerinnen und Ukrainer zu unterstützen, mit Hilfslieferungen ebenso wie mit der Aufnahme der Menschen, die ihre Heimat verlassen.“

Wir, die Mitglieder des M100 Beirats, werden alles in unserer Macht stehende tun, um den Menschen in der Ukraine in unseren Medien weiterhin eine Stimme zu geben.

Unterzeichner: Mike Schubert, Prof. Dr. h.c. Alexandra Borchardt, Stephan-Andreas Casdorff, Kai Diekmann, Astrid Frohloff, Jann Jakobs, Christoph Lanz, Mathias Müller von Blumencron, Dr. Leonard Novy, Dr. Christian Rainer, Sabine Schicketanz, Dr. Uwe Vorkötter, Moritz van Dülmen, Sabine Sasse

Unser Alumni-Netzwerk: Sara Cincurova

20. Februar 2022. Sara Cincurova ist Menschenrechtsjournalistin aus der Slowakei. Zurzeit berichtet sie über die humanitäre Krise und den Konflikt in der Ostukraine. So schildert sie in einer aktuellen Fotostory den Überlebenskampf von Frauen, die an der ukrainischen Front leben.

Schwerpunkte ihrer Arbeit sind Migration, humanitäre Fragen, Menschen- und Frauenrechte. Ihre Arbeiten werden in The Guardian, BBC, Al Jazeera, Der Spiegel, Huffington Post und The New Humanitarian veröffentlicht.

Sara hat bereits aus über 15 Ländern auf der ganzen Welt berichtet, unter anderem über sexualisierte Gewalt gegen weibliche Gefangene in Venezuela oder gegen schwangere Frauen in libyschen Haftanstalten.

Im Jahr 2021 war sie als Journalistin an Bord des Such- und Rettungsschiffs Sea-Eye 4 im Mittelmeer und hat über die Rettung von 408 Flüchtlingen und Asylbewer-bern berichtet.
2016 war sie Teilnehmerin des M100 YEJ zum Thema investigativer Journalismus.
Mehr über Sara erfahren Sie hier.

„Wir möchten, dass Russland nicht nur nach dem Angriff, sondern schon vor der Planung zur Rechenschaft gezogen wird“

16. Februar 2022. Heute hat der öffentliche rumänische Radiosender Radio România Iași, der in die rumänische Region Moldau sendet und auch in den meisten Teilen Moldawiens und Teilen der Ukraine verfügbar ist, ein Interview mit der stellvertretenden Chefredakteurin der nationalen öffentlichen Rundfunkanstalt der Ukraine, Olesia Tytarenko, veröffentlicht. Olesia Tytarenko wie auch der Interviewer Lucian Bălănuță sind Alumni von M100 und haben an Young European Journalists Workshops teilgenommen.

Das englisch geführte Telefoninterview finden Sie auf der Website von Radio Iași (am Ende des hier ins Deutsche übersetzten Textes):

Die Vereinigten Staaten und die Europäische Union bemühen sich um eine Deeskalation der Lage in der Ukraine inmitten einer verstärkten russischen Militärpräsenz an den Grenzen Kiews. Der heutige Tag wird von mehreren westlichen Geheimdiensten als möglicher Tag einer militärischen Intervention Moskaus genannt. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz und der russische Präsident Wladimir Putin haben sich gestern nach Gesprächen in der russischen Hauptstadt darauf geeinigt, dass der Dialog fortgesetzt werden muss.

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Alberto Alemanno ist Social Innovation Thought Leader of the Year

14. Februar 2022. Alberto Alemanno, Professor für Recht an der HEC Paris Business School, Gründer von The Good Lobby und Speaker beim M100 2021, wurde auf dem Weltwirtschaftsforum #DavosAgenda als „Social Innovation Thought Leader of the Year“ ausgezeichnet.

Er spiele „eine wesentliche Rolle bei der Aufgabe der HEC Paris, durch Spitzenforschung, Ausbildung und Maßnahmen positive Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft zu erzielen“, so Eloic Peyrache, Dean odes HEC Paris.

Wir gratulieren sehr herzlich!

Weitere Informationen über Professor Alemanno, den Preis und die Begründung finden Sie hier.

Europaweite Umfrage des ECFR zum Ukraine-Konflikt

Mehrheiten in ganz Europa rechnen 2022 mit einer russischen Invasion in die Ukraine – und befürworten eine Verteidigung der Ukraine durch EU und NATO.

9. Februar 2022. Eine europaweite Umfrage des ECFR zeigt, dass überwiegende Mehrheiten in Deutschland (52%), Frankreich (51%), Italien (51%), Polen (73%), Rumänien (64%) und Schweden (55%) erwarten, dass Russland 2022 in die Ukraine einmarschieren wird. In Finnland teilt immerhin eine große Mehrheit (44%) diese Ansicht.

• Als Hauptverteidiger der ukrainischen Souveränität wird die NATO angesehen; die Europäer:innen sind aber auch der Meinung, dass die EU im Fall russischer Aggression hinter der Ukraine stehen sollte.

• Der Ukraine Unterstützung zukommen zu lassen, wird von vielen als ein vertretbares Risiko angesehen, wenngleich sich die meisten Menschen weniger engagiert zeigen, wenn es um die Rolle ihres Heimatlandes bei der Verteidigung der Ukraine geht.

• Nach Ansicht der Außenpolitikexperten Mark Leonard und Ivan Krastev werden die kommenden Wochen zeigen, „ob die Europäer:innen den Übergang von einer von Soft Power geprägten Welt zu einer von Resilienz geprägten schaffen können“ – und dass die landläufige Vorstellung, ein Krieg sei „undenkbar“, nicht mehr stimmt.

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„Wir wollen nicht nur als Opfer wahrgenommen werden“

4. Februar 2022. Interview mit Olga Konsevych, 33, Chefredakteurin der ukrainischen Nachrichtenplattform 24tv.ua, über die Situation in der Ukraine, den Konflikt mit Russland und ihre Arbeit als Journalistin.

24tv.ua ist die Nachrichtenplattform des ukrainischen TV-Senders Channel 24. Seit wann sind Sie dabei, wer sind Ihre Nutzer, Ihre Zielgruppen und wie erreichen Sie sie?

OK: 2019 bin ich zum Team des Senders 24 gestoßen. Ich bin an der Entwicklung der digitalen Strategie beteiligt und verantwortlich für die Website 24tv.ua. Unser Team besteht aus 115 Personen, die hauptsächlich in Kiew und Lemberg (dem westlichen Teil der Ukraine) arbeiten. Wir erreichen durchschnittlich 35 – 40 Millionen Nutzer pro Monat (etwa 100 Millionen Seitenaufrufe für das Projekt 24tv.ua). In meiner Redaktion bin ich für Formate des Erklärungsjournalismus und des Lösungsjournalismus zuständig. Als die Coronavirus-Krise die Ukraine erreichte, verlagerten wir unseren Schwerpunkt auf die Berichterstattung über COVID-19 sowie auf die Verwendung von Infografiken, Videos usw.

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Unser Alumni-Netzwerk: Lorenzo Canu, Italien

26. Januar 2022. Lorenzo Canu ist Kommunikations-Allrounder mit einer Leidenschaft für PR. Nachdem er in Italien, Ungarn, dem Vereinigten Königreich, Spanien und den Niederlanden gearbeitet hat, schloss er sein Studium der politischen, sozialen und internationalen Wissenschaften an der Universität Bologna mit Auszeichnung ab. Seine Diplomarbeit über Public Relations wurde vom spanischen Think-Tank Corporate Excellence veröffentlicht.

Derzeit absolviert er ein Praktikum bei der European Association of Communication Agencies (EACA) in Brüssel.
Außerhalb seines Praktikums arbeitet Lorenzo pro-bono mit internationalen und nationalen PR-Verbänden (Corporate Excellence, Global Alliance, FERPi, COM-ENT) zusammen, um das Global PR & Communications Model zu verbreiten, das er selbst ins Französische und Italienische übersetzt hat. Letztere hat er am 1. Dezember auf einer nationalen Konferenz zusammen mit den Ergebnissen seiner Doktorarbeit vorgestellt (300+ Aufrufe hier). Die französische Übersetzung ist, gemeinsam mit COM-ENT, für 2022 geplant.

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Ken Sweeney: The European Network sucht Medienenthusiasten

22. Januar 2022. Mit großer Leidenschaft betreibt der irische Journalist Ken Sweeney die Nachrichtenplattform The European Network, die er 2019 mitbegründet hat.
„Wir veröffentlichen Artikel von Medienenthusiasten aus ganz Europa und der Welt“, sagt er.

Besonders stolz ist er auf die Reihe verschiedener Podcasts, die sich mit der Zukunft Europas, der Wissenschaft in Europa oder mit bestimmten Regionen wie Moldawien beschäftigen und in denen auch ganz normale Menschen interviewt werden.

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