Anna Romandash gewinnt Ausschreibung für Literaturforschungsprojekt

28. März 2024. Wir gratulieren der ukrainischen Journalistin und M100-Alumna Anna Romandash, die die Ausschreibung des Literaturforschungsprojekt „Stories of Resilience“ des englischen und ukrainischen PEN gewonnen hat. Beworben hatte sie sich mit ihrer Reportagesammlung „Women of Ukraine: Reportages from the War and Beyond“, die Ende 2023 im ibidem Verlag erschienen ist. Insgesamt wurden 41 Anträge für die Teilnahme am Projekt eingereicht. Die Bewerbungen wurden von einer Jury bewertet, zu der die Schriftsteller Oksana Lutsyshina und Alexander Mikhed sowie Mitglieder des englischen und ukrainischen Pen-Admin-Teams gehörten.

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Ziele und Auswirkungen anti-westlicher Propaganda in Georgien

25. März 2024. Tamar Kintsurashvili, Executive Director der Media Development Foundation in Tiflis und Teilnehmerin des M100 Sanssouci Colloquium 2023 (Foto), hat einen neuen Bericht über antiwestliche Propaganda in Georgien veröffentlicht.
Der Report, der den Zeitraum von Januar bis Dezember 2022 abdeckt und auf der Analyse von bis zu 10.000 Kommentaren basiert, zeigt, dass der größte Anteil der Propagandabotschaften gegen den kollektiven Westen und die USA gerichtet war, gefolgt von der EU und der NATO. Weitere Ziele waren die Ukraine, demokratische Institutionen wie NGOs, der Ombudsmann und die Medien sowie liberale Ideen im Allgemeinen. „Russland war das einzige Thema, das in dem gegebenen Diskurs positiv dargestellt wurde“, so der Report.
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Dimitrios Theologidis gewinnt „Jour-You“ Award

22. März 2024. Herzlichen Glückwunsch an Dimitrios Theologidis, Teilnehmer des M100YEJ 2023 aus Griechenland, der gemeinsam mit seiner Kollegin Marina Hadjikyriacou aus Zypern den “Jour-You”-Award des internationalen Bürgerjournalismus-Wettbewerbs für junge Menschen von EKO Griechenland gewonnen hat. Mit ihrem Artikel Geteiltes Zypern in einem vereinten Europa (griechische Originalversion) machten sie im Rahmen des Friedensjournalismus auf den Zypernkonflikt aufmerksam und setzten sich gegen acht griechische Mitbewerber durch.
In ihrem Text zeigen Dimitrios und Marina den Kontrast zwischen der EU und ihren geteilten Mitgliedstaaten, deren Probleme ignoriert werden.
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Großes Ehrenzeichen für Dr. Christian Rainer

20. März 2024. M100-Beirat Dr. Christian Rainer, von 1998 bis März 2023 Herausgeber und Chefredakteur des österreichischen Politmagazins „profil“, ist für seinen langjährigen Einsatz in der Medienbranche mit dem großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet worden. Der 62-Jährige war zusätzlich von 1997 bis 2008 Herausgeber und Chefredakteur des österreichischen Businessmagazins “trend“ und hat über 1.000 Leitartikel verfasst. Medienministerin Susanne Raab (ÖVP) verlieh Rainer das Ehrenzeichen am 18. März im Wiener Bundeskanzleramt. Wir gratulieren herzlich!

 

Stephan Scherzer neu im M100-Beirat

13. März 2024. Wir freuen uns sehr, Stephan Scherzwer als neues Mitglied des M100-Beirats begrüßen zu dürfen!
Stephan Scherzer ist seit 2012 Bundesgeschäftsführer des MVFP (vormals VDZ), dem Bundesverband von 350 deutschen Zeitschriftenverlagen.
Von 2007-2011 war er bei IDG in San Francisco als Executive Vice President tätig und leitete das digitale Geschäft der Consumer-Division. Er begann seine Karriere als Journalist, war Chefredakteur der Macwelt, später Group Publisher und Mitglied der Geschäftsleitung von IDG in München. Seit 2014 ist Scherzer zudem Vizepräsident der European Magazine Media Association, hat einen Sitz im FIPP-Lenkungsausschuss und ist Vorstandsmitglied der Stiftung Lesen.
Als Absolvent der Ludwig-Maximilians-Universität München hat er einen M.A.-Abschluss in Politikwissenschaft, Geschichte und Volkswirtschaft. Der passionierte Bergsteiger lebt mit seiner Familie in Berlin.

Paul Timmers: „Souveränität im digitalen Zeitalter“

14. Februar 2024. Prof. Dr. Paul Timmers, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Oxford Internet Institutes und Teilnehmer des M100SC 2022, hat einen Essay zum Thema „Souveränität im digitalen Zeitalter“ verfasst. Der englischsprachige Text ist erschienen in dem Buch „Introduction to Digital Humanism„, das man sich hier frei herunterladen kann.
Das Buch erörtert den Begriff des digitalen Humanismus in Kontexten wie KI, Plattformmacht, Überwachung, Demokratie und Technologieethik. In seinem Kapitel beschäftigt sich Paul Timmers mit der Zukunft der Souveränität in einem digitalen und geopolitisch umkämpften Zeitalter, in dem das Konzept der staatlichen Souveränität durch digitale Umwälzungen und grenzenlose Technologien, die Dominanz mächtiger – oft ausländischer – globaler Technologieunternehmen und die Cyber-Infiltration durch böswillige Staaten eine neue und viel diskutierte Bedeutung bekommt. Timmers stellt Überlegungen zu den Auswirkungen der digitalen Technologie auf das internationale Staatensystem an und bietet eine Analyse sowie einige praktische Anleitungen zur Bewältigung der Herausforderungen bei der Entwicklung einer öffentlichen Politik der Souveränität im digitalen und digital-humanistischen Zeitalter. Abschließend laden zwei Fallstudien und eine Reihe von Fragen die Leser ein, das Thema weiter zu vertiefen.

DFRLab: Wie die Ukraine russische Desinformation bekämpft

3. Februar 2024. Ein aktueller Forschungsbericht des Hybrid CoE, einem gemeinsamen Projekt des Europäischen Exzellenzzentrums für die Bekämpfung hybrider Bedrohungen und des Digital Forensic Research Lab (DFRLab), befasst sich mit bewährten Verfahren der Ukraine bei der Bekämpfung von Desinformation, insbesondere in der Zeit nach der russischen Invasion in die Ukraine im Februar 2022. Viele dieser Praktiken sind das Ergebnis einer Entwicklung, die sich über das Jahrzehnt seit der Euromaidan-Revolution erstreckt.

Seit der Euromaidan-Revolution und der „Revolution der Würde“ Ende 2013/Anfang 2014 steht die Ukraine an vorderster Front der russischen Informationsaggression. Der „erstaunlichste Blitzkrieg der Informationskriegsführung, den wir je in der Geschichte der Informationskriegsführung gesehen haben“, hat sich in einen Informationskrieg der Zermürbung verwandelt, der seit einem Jahrzehnt andauert, so der Bericht. In dieser Zeit haben die Ukrainer wichtige Erfahrungen gesammelt und ihre Best Practices verfeinert. Viele westliche Beobachter begannen aber erst nach dem 24. Februar 2022, dem Kampf der Ukraine im Informationsraum mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

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Plattform Svidok: Wichtige Quelle zum Krieg in der Ukraine

1. Februar 2024. Olenka Kuk (Foto Mitte) ist eine junge ukrainische Fernsehjournalistin, die 2022 am M100YEJ teilgenommen hat. Ihr Foto mit Wladimir Klitschko und ihrer Kollegin Tania Skyba, die auf der Bühne des M100 Media Award die ukrainische Flagge schwenken, ist ikonisch.
Neben ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei United News (dem wichtigsten Nachrichtensender, zu dem sieben große ukrainische Fernsehsender gehören) und Suspilne, dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk der Ukraine, arbeitet sie als Kommunikationsexpertin für die gemeinnützige soziale Online-Plattform Svidok.org.
Svidok (Deutsch: Zeuge) ist eine Art öffentliches Kriegstagebuch, auf dem Menschen anonym ihre Kriegserinnerungen, persönliche Geschichten und Zeugenaussagen zu Kriegsverbrechen speichern können. „Die Plattform ist eine großartige Quelle für Journalisten, die damit Material erstellen können, das auf den Geschichten von Betroffenen basiert“, sagt Olenka Kuk. „Es ist das größte und am schnellsten wachsende Archiv mit persönlichen Geschichten von Ukrainern über die Tragödie, die Hoffnung und das tägliche Leben während dieses brutalen Krieges. Wir laden Enthüllungsjournalisten, Ermittler von Kriegsverbrechen und andere Interessierte ein, Svidok zu nutzen, um authentische Informationen über den Krieg Russlands in der Ukraine zu erhalten.“

DESINFORMATION IST DAS GRÖSSTE GLOBALE RISIKO

16. Januar 2024. In diesem Jahr finden in über 70 Ländern der Welt Wahlen statt. Rund vier Milliarden Menschen werden in mehr oder weniger freien Wahlen darüber entscheiden, wer sie in Zukunft regieren soll. Nicht zu vergessen die Europawahlen, die Anfang Juni stattfinden.
In vielen Ländern drohen die Antidemokraten an Zustimmung zu gewinnen. Das liegt nicht nur an der Demokratiemüdigkeit, sondern vor allem an groß angelegten Desinformationskampagnen, in die autokratische Regime wie Russland und China Milliarden investieren. Mit gezielter Desinformation versuchen sie, die Wahlen im Superwahljahr 2024 zu beeinflussen.

In einer Analyse von Dr. Katja Muñoz von der DGAP heißt es: „Generative KI verschärft Fehlinformationen und Wahlbeeinflussung auf globaler Ebene – ein Segen für ausländische Einflusskampagnen oder opportunistische Betrüger. KI-gesteuerte Sprachsynthese und Deepfakes könnten dazu genutzt werden, um gefälschte Bilder zu inszenieren, z. B. Szenen von Wahlmanipulationen oder zerstörten Wahllokalen. Diese gefälschten Inhalte könnten dann durch die Verbreitung über scheinbar seriöse Nachrichtenseiten ergänzt werden. Das Ökosystem der sozialen Medien vergrößert die Reichweite von Fehlinformationen und löst damit weitere Unruhen aus.“

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Wir trauern um Dr. Wolfgang Schäuble

27. Dezember 2023. Wir trauern um Dr. Wolfgang Schäuble, der zwischen 2007 und 2019 dreimal die politische Hauptrede des M100 Sanssouci Colloquiums gehalten hat:
2007 als Bundesinnenminister (den M100 Media Award erhielt Bob Geldof, Laudator war ZEIT-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo), 2012 als Bundesfinanzminister (M100 Media Award an den damaligen EZB-Chef Mario Draghi, Laudatoren waren Dr. Paul Achleitner und der damalige Ferrari-Chef Luca di Montezemolo) und 2019 als Bundestagspräsident (M100 Media Award an Nicola Sturgeon, damalige Erste Ministerin Schottlands, für ihren Widerstand gegen den Brexit, Laudatio: Armin Laschet, damaliger Ministerpräsident NRW).
Seine klugen, pointierten und immer mit einer Prise Humor gewürzten Reden drehten sich stets um den europäischen Einigungsprozess, die Verteidigung und Stärkung der Demokratie und die Rolle und Verantwortung der Medien.
Wir haben Wolfgang Schäuble als unkomplizierten und nahbaren Politiker und Menschen erlebt, der das M100 Sanssouci Colloquium sehr bereichert hat. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und vor allem bei seiner Frau Ingeborg, die ihn 2012 und 2019 nach Potsdam begleitet hat