Das Thema des 20. M100 Sanssouci Colloquiums

30. Mai 2024. Rund die Hälfte der Weltbevölkerung wird in diesem Jahr ihre Stimme abgeben können und damit die Art und Weise, wie die Welt in den kommenden Jahren regiert wird, entscheidend beeinflussen. Das ist einmalig, denn noch nie konnten so viele Menschen auf der ganzen Welt in einem Jahr wählen wie 2024.
Experten befürchten jedoch, dass dieses Superwahljahr mit einer Zunahme von Fake News und Desinformationen einhergehen wird, um die Meinung der Wähler und ihr Wahlverhalten zu beeinflussen. Immer schnellere Fortschritte bei der künstlichen Intelligenz, wachsende Bedrohungen durch Kriege und Krisen sowie ein abnehmender Schutz vor Hass und Hassreden in den sozialen Medien tragen zu diesem Trend bei.
Der Kampf gegen groß angelegte Desinformationskampagnen autokratischer Staaten ist eine der größten politischen, medialen und gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit, deren Ausgang die zukünftige Weltordnung maßgeblich beeinflussen wird.
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Anna Wieslander hält Eröffnungsrede des 20. M100SC

27. Mai 2024. Wir freuen uns sehr, Anna Wieslander, Direktorin für Nordeuropa beim Atlantic Council in Schweden, als Eröffnungsrednerin des 20. M100 Sanssouci Colloquiums gewonnen zu haben!
Anna Wieslander ist eine äußerst erfahrene und gefragte Europa- und Sicherheitsexpertin, die internationale Trends mit besonderem Schwerpunkt auf der Sicherheitslage in der Region und deren Zusammenhang mit transatlantischen und globalen geopolitischen Entwicklungen analysiert. Ihre Expertise umfasst die Sicherheits- und Verteidigungspolitik, die Sicherheit der NATO im Ostseeraum, die Arktis und die europäische Verteidigungszusammenarbeit.
Anna Wieslander ist ein zudem Vorsitzende des Institute for Security and Development Policy (ISDP), einer in Stockholm ansässigen Denkfabrik mit Schwerpunkt auf Zentralasien und Asien und Generalsekretärin der Swedish Defence Association (AFF).
Die Eröffnungsrede findet am 12. September um 10.00 Uhr (MEZ) statt und wird live gestreamed.

 

Ein Land, zwei Planeten. Die Vereinigten Staaten 6 Monate vor den Präsidentschaftswahlen

23. Mai 2024. Wie ist die Stimmung in den USA sechs Monate vor den Wahlen? Vom 30. April bis 10. Mai hat der Politikwissenschaftler und Amerikanist Dr. Tobias Endler die USA bereist und teilt hier seine Eindrücke:
10 Tage zwischen Manhattan und Texas. Also zwei Amerikas, die 3.000 km auseinanderliegen. Für jemanden, der das Land seit Jahrzehnten bereist, fühlt es sich 2024 eher so an, als wären es 10.000 km.
Damit sind wir bei einer ersten Beobachtung: Die große Trennlinie verläuft zwischen Stadt und Land. Entlang dieser Linie wird sich auch die Präsidentschaftswahl im November entscheiden. Laut Statistik leben zwar 8 von 10 Amerikanern in „urbanen Gegenden“, aber dieser Begriff umfasst vieles, und aufgrund des Mehrheitswahlrechts entscheidet sich die Frage nach Sieg oder Niederlage in den großen Flächenstaaten im ländlichen Raum. Texas ist eine Welt für sich, und es ist Amerika hoch 2.
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Der Mann hinter dem „Agentengesetz“ in Georgien

17. Mai 2024. Seit Wochen gehen Hunderttausende in Georgien auf die Straße, um gegen das sogenannte „Gesetz über Transparenz ausländischen Einflusses“ der Regierungspartei „Georgischer Traum“ zu demonstrieren. Das Gesetz lehnt sich eng an das russische „Agentengesetz“ an, mit dem der Kreml seit Jahren Oppositionelle, Medien, Journalisten und NGOs unterdrückt. Es verpflichtet Organisationen, die zu mehr als 20 Prozent aus dem Ausland finanziert werden, sich als „Agenten ausländischen Einflusses“ zu registrieren. Durch dieses Gesetz ist es Russland gelungen, jede Art von Opposition auszuschalten, NGOs und sämtliche unabhängigen Medien zu schließen. Das gleiche Szenario droht nun auch in Georgien. Doch trotz der massiven Proteste hat das Georgische Parlament das Gesetz am 14. Mai durchgewinkt. Die Folge: Das Land im Kaukasus, seit Dezember 2023 offizieller EU-Beitrittskandidat droht, wieder als eine Art Satellitenstaat in die russische Umlaufbahn zurückkapituliert zu werden. Damit rückt eine EU-Mitgliedschaft in äußerst weite Ferne.

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Europa, Wahlen, Desinformation und der Zustand der Demokratie

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9. Mai 2024. Noch nie konnten innerhalb eines Jahres weltweit so viele Menschen wählen gehen wie 2024. Etwa die Hälfte der Weltbevölkerung kann in diesem Jahr ihre Stimme abgeben und damit die Art und Weise, wie die Welt regiert wird, für die nächsten Jahre entscheidend beeinflussen. Expertinnen und Experten fürchten, dass dieses Superwahljahr einhergeht mit einem Anstieg von Fake News und Desinformation, um Meinung und Wahlverhalten der Wahlberechtigten zu beeinflussen. Immer größere und schnellere Fortschritte im Bereich der Künstlichen Intelligenz, wachsende Bedrohungen durch Kriege und Krisen sowie ein Rückgang des Schutzes vor Hass und Hetze in den sozialen Medien verstärken diese Entwicklung.
Nach massiven, überwiegend aus Russland gesteuerten Desinformations- und Cyberattacken haben Frankreich, Polen und Deutschland ein gemeinsames Vorgehen gegen Trollkampagnen vereinbart. Vor allem im Vorfeld der Europawahlen und der Olympischen Spiele in Paris wird in zahlreichen europäischen Ländern mit einer massiven Steigerung russischer Desinformations-Aktivitäten zur Beeinflussung der Bevölkerung gerechnet.
Im Superwahl 2024 beschäftigt sich das M100 Sanssouci Colloquium verstärkt mit den Auswirkungen von Desinformation, der Wehrhaftigkeit Europas, der transatlantischen Partnerschaft, dem Zustand der Demokratie, Chancen und Gefahren durch Künstliche Intelligenz und die Rolle und Aufgaben von Journalisten in einer komplexer und komplizierter werdenden Welt.

„Pressefreiheit ist Deine Freiheit“

3. Mai 2024.Pressefreiheit ist Deine Freiheit – mit diesem klaren Motto der Pressefreiheitskampagne des MVFP gehen wir in diesem Superwahljahr in die Wochen der Pressefreiheit“, sagt Stephan Scherzer, Bundesgeschäftsführer des Medienverbands der Freien Presse MVFP und M100-Beirat. „Indem wir couragierten Journalisten wie Can Dündar und Düzen Tekkal ein Gesicht geben, junge Menschen mit dem Content Creator „Herr Anwalt“ direkt auf das Thema führen, zeigen wir, dass die Pressefreiheit nicht nur ein zentrales Grundrecht, sondern auch ein bedrohtes Recht ist. Wir müssen dieses Recht wertschätzen und täglich verteidigen, um es zu erhalten. Gerade jetzt, im Zeitalter der digitalen Information und der künstlichen Intelligenz, ist es entscheidend, die Fähigkeit zu fördern, Informationen kritisch zu hinterfragen und die Pressefreiheit als Freiheit aller zu begreifen.“

„Ohne Pressefreiheit weiß man nicht, ob die anderen Rechte überhaupt existieren.“ Can Dündar, Chefredakteur, Özgürüz, Dokumentarfilmer und Autor

„Die Freiheit der Rede ist nicht verhandelbar! Die drängendsten Zukunftsprobleme können wir nur gemeinsam lösen. Niemand hat ein Monopol auf Wahrheit. Wahrheit stellt sich nur im gemeinsamen Austausch her. Dazu leisten Journalistinnen und Journalisten weltweit jeden Tag einen unverzichtbaren Beitrag. Wer sie angreift oder sie bei ihrer Arbeit behindert, ist ein Feind der Wahrheit.“ Düzen Tekkal, Gründerin HÁWAR.help, Journalistin, Autorin, Menschenrechtsaktivistin

 

Giorgi Dvalishvili über die Proteste in Georgien

28. April 2024. Georgien galt einst als demokratischer Hoffnungsträger Osteuropas. Mit den Nachbarn Armenien, Aserbaidschan, Belarus, Moldau und Ukraine ist es seit 15 Jahren Mitglied der Östlichen Partnerschaft der EU, vor acht Jahren hat es mit der EU ein Assoziierungs- und Freihandelsabkommen abgeschlossen, am 3. März 2022 es einen Antrag auf Mitgliedschaft in der EU gestellt.
Doch spätestens, nachdem genau ein Jahr später die Regierung ein umstrittenes, an Russland angelehntes „Agentengesetz“ zur staatlichen Kontrolle von Nichtregierungsorganisationen durchsetzen wollte, das massive Proteste der Zivilbevölkerung ausgelöst hat, brodelt es in dem kaukasischen Staat.
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Wir trauern um Hella Pick

5. April 2024. Wir trauern um Hella Pick, die am gestrigen Donnerstag, drei Wochen vor ihrem 97. Geburtstag, in London verstorben ist. Hella Pick war eine außergewöhnliche Frau mit einem außergewönlichen Leben.
Hella war von Anbeginn des M100 Sanssouci Colloquiums als treue Begleiterin und wichtige Impulsgeberin dabei. Sie war damals eine sehr enge Mitarbeiterin und Vertraute von M100-Ko-Gründer Lord Weidenfeld und unter anderem für sein Debattenformat „Club of Three“ zuständig. Zuvor hatte sie 30 Jahre als Außenpolitikjournalistin für den „Guardian“ gearbeitet und galt als DIE Grand Dame des politischen Journalismus. Sie war eine Pionierin, die in den 1950er Jahren in die von Männern dominierte Welt des außenpolitischen Journalismus eingetreten war. Sie bereiste die ganze Welt, traf Präsidenten wie John F. Kennedy, interviewte Minister und Könige und war viele Jahre immer wieder zu Gast in Werner Höfers Presseclub, natürlich als einzige Frau.

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Democratic Crossroads – The New Progressive and the New Conservative

Online-Talk mit Dr. Maximilian Oehl, Dr. Katja Muñoz und Dr. Tobias Endler, 9. April 2024, 19:15 Uhr

Die politische Landschaft in den USA ist zweigeteilt: Während progressive Haltungen besonders in der Generation der Millenials sowie der Gen Z, an den Küsten und unter gesellschaftlichen Minderheiten verbreitet sind, scheinen im Landesinneren konservative Kräfte zu erstarken. Viele vergangene Ereignisse – die Wahl Donald Trumps 2016 zum US-Präsidenten, die geleugnete Wahlniederlage, der daraus folgende Sturm aufs Kapitol und Trumps erneute Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 2024 – vermitteln den Eindruck, ein Teil der politischen Stimmung in den USA sei in den letzten Jahren nach rechts gerückt.
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Elevate Stipendium für Olga Konsevych

2. April 2024. M100-Alumna Olga Konsevych, ukrainische Journalistin und Medienmanagerin, erhält für ihr Engagement für Vielfalt und Inklusion in der Nachrichtenbranche das Elevate 2024 Stipendium der Google News Initiative und der INMA (mehr Infos hier). Olga hat nach dem völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine ihr Heimatland verlassen und arbeitet seitdem als Journalistin in Deutschland, unter anderem für den Tagesspiegel. Außerdem nimmt sie an verschiedenen EU- und US-Projekten mit Schwerpunkt auf investigativem Journalismus teil.
Darüber hinaus ist Olga Konsevych an der Umsetzung des Projekts „Why Ukraine“ beteiligt, das darauf abzielt, Desinformationen über die Ukraine und die Demokratie weltweit zu bekämpfen, indem es ausgewiesenen Experten eine Plattform bietet, um mit einem internationalen Publikum zu kommunizieren.

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