M100YEJ: David Ilieski, 26, Nordmazedonien

14. August 2023. David Ilieski lebt in Skopje und arbeitet seit 2018 als investigativer Journalist beim Investigative Reporting Lab – IRL, einer Medienorganisation für investigativen Journalismus. Als Teil von IRL war er Co-Autor zahlreicher Geschichten, die Korruption, Finanzkriminalität, illegale Bauaktivitäten und politischen Machtmissbrauch aufdecken.

„In Nordmazedonien, einem Entwicklungsland mit eigenen Herausforderungen, ist die Berichterstattung über den Klimawandel wichtiger denn je“, schreibt David in seinem Bewerbungstext. „Unser Land ist im Vergleich zu wohlhabenderen Nationen aufgrund wirtschaftlicher Zwänge und geringerer Widerstandsfähigkeit unverhältnismäßig stark von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Leider wird dies von den Mainstream-Medien oft übersehen, so dass Machtdynamiken, illegale Aktivitäten und Korruption, die zur Umweltzerstörung beitragen, unkontrolliert bleiben. Es handelt sich nicht nur um eine Umweltkrise, sondern auch um eine soziale und politische Krise, die tief in der fehlenden Rechtsstaatlichkeit und der weit verbreiteten Korruption verwurzelt ist.

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Die Teilnehmer des M100YEJ stehen fest!

10. Juli 2023. Fast 50 junge Journalistinnen und Journalisten aus 17 europäischen Ländern haben sich für den diesjährigen M100 Young European Journalists Workshop zum Thema „Berichterstattung über den Klimawandel – und ihre Bedeutung für die Demokratie“ beworben.
Aus den vielen beeindruckenden Bewerbern die 20 auszuwählen, die vom 10. bis 14. September nach Potsdam eingeladen werden, war entsprechend schwer: zeigen sie doch, welch großartiger journalistischer Nachwuchs zwischen Norwegen und Griechenland, zwischen Irland und Georgien heranwächst, über welche beeindruckenden Fähigkeiten und Erfahrungen viele bereits verfügen, wie motiviert, reflektiert und hervorragend ausgebildet sie sind.
Alle, die dieses Jahr keine Einladung erhalten und noch nicht 30 Jahre alt sind, möchten wir motivieren, sich – wenn das Thema gefällt – nächstes Jahr wieder zu bewerben!
Die diesjährigen Teilnehmer veröffentlichen wir demnächst auf der Website.

Die einzelnen Workshops werden von erfahrenen Experten geleitet: Sven Egenter, Chefredakteur Clean Energy Wire (CLEW), unserem Beiratsmitglied Prof. Dr. Alexandra Borchardt, die in diesem Jahr den EBU-Report zum Thema „Climate journaism that works“ erstellt hat, Alexandre Brutelle, Mitbegründer des Environmental Investigative Forum (EIF) in Paris und M100 Alumnus, n-ost, die einen Workshop über Klimawandel als Thema von grenzüberschreitendem Journalismus machen sowie AFP, Deutsche Welle und dpa, die Best Practice-Beispiele aus ihren Redaktionen vorstellen.
Zur Agenda geht es hier entlang.

Dávid Tvrdoň: Mentale Gesundheit ist ein Riesenthema

28. Mai 2022. „Mentale Gesundheit wird wahrscheinlich eine der größten Themen unseres Lebens“, schreibt der slowenische Journalist Dávid Tvrdoň in einem Artikel für „The Fix Media“: „Ich habe nicht erwartet, dass mentale Gesundheit ein so großes Thema werden würde. Und der Krieg in der Ukraine macht es noch schlimmer“.

David, der 2014 am M100 Young European Journalists Workshop (M100YEJ) in Potsdam teilgenommen hat, hat beim Internationalen Journalismusfestival in Perugia mehrere Gespräche mit Journalistenkollegen aus ganz Europa geführt „und überraschenderweise kam das Thema psychische Gesundheit immer wieder zur Sprache“, erzählt er. „Einige Redaktionen boten proaktiv Vorsorgeuntersuchungen für die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter an, aber das ist bei weitem nicht überall der Fall.”

Das Thema war schon vor dem Krieg in der Ukraine groß, auch bei unserem digitalen M100YEJ im vergangenen Jahr (s. hier). Deshalb werden wir diesen Aspekt auch beim kommenden M100YEJ im September behandeln.

Unser Alumni-Network: Lucian Bălănuță, Rumänien

8. Mai 2022. „Ich arbeite als Radiojournalist bei Rumäniens öffentlichem ‚Radio România Iași‘.

Am 24. Februar war ich Stunde für Stunde mit dem Ohr am Radio und habe keine einzige Nachrichtensendung verpasst. Der unprovozierte Einmarsch Russlands in die Ukraine hat auch ein akutes Informationsbedürfnis ausgelöst. Es wird immer offensichtlicher, dass seriöse Medien nicht nur Nachrichten liefern, sondern auch Fake News und Desinformationen entlarven. Dies ist eine neue Funktion der Medien –  neben Information, Bildung und Unterhaltung –, die ihren Platz in den Lehrbüchern gefestigt hat. Der Krieg hat gezeigt, wie wichtig die internationale Zusammenarbeit ist. Die M100-Alumni-Gruppe hat mir viele solcher Gelegenheiten vermittelt, und dank dieses Netzwerks ist es mir gelungen, bei der Berichterstattung über den Konflikt für die Öffentlichkeit Interpretationsfallen zu vermeiden.“

Lucian Bălănuță ist Radiojournalist sowie Assistenzprofessor an der Fakultät für Literatur, Journalismus und Kommunikationswissenschaften der Universität Universität Alexandru Ioan Cuza Iași, Rumänien. Er hat einen Doktortitel in Politikwissenschaft.

Lucian hat 2013 am M100 Young European Journalists Workshop teilgenommen. Mehr über Lucian erfahren Sie hier.

Wolfgang Blau eröffnet den M100 Young European Journalists Workshop

Der renommierte internationale Medienmanager und Journalist Wolfgang Blau hält beim diesjährigen M100 Young European Journalists Workshop (M100YEJ) die Eröffnungsrede zum Thema „Reporting in Crises and the Crisis in Reporting“. In seiner Keynote geht er darauf ein, wie die Covid-19-Berichterstattung Lehren für die Berichterstattung über die Klimakrise bietet.

Blau war Global Chief Operating Officer & President, International bei Condé Nast, arbeitete als Executive Director of Digital Strategy bei The Guardian und als Chefredakteur von Zeit Online, eine Position, die ihm die Auszeichnung Deutschlands Chefredakteur des Jahres einbrachte. Derzeit ist er Visiting Research Fellow am Reuters Institute for the Study of Journalism an der Universität Oxford, wo er die Schnittmenge von Journalismus und Klimakrise untersucht.

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