„Mit Russland als systemischer Bedrohung braucht Europa ein neues Rezept für Frieden und Wohlstand“

Eröffnungsrede von Dr. Anna Wieslander, Direktorin für Nordeuropa beim Atlantic Council, Schweden, am 14. September 2024 in Potsdam

Es herrscht die Überzeugung, dass eine abwartende Haltung gegenüber Russland für einen friedlichen Weg in die Zukunft von Vorteil sein könnte“, sagte Anna Wieslander in ihrer Eröffnungsrede des M100 Sanssouci Colloquiums am vergangenen Donnerstag. „Eine solche Überzeugung basiert auf Überlegungen wie: Besteht wirklich eine Gefahr, auf das Beste zu hoffen, den Wunsch nach Dialog und Entspannung zu signalisieren, unabhängig vom Verhalten Russlands? Ist das nicht einfach verantwortungsvolle Führung, ein Versuch, eine Eskalation des Konflikts zu vermeiden, sich für Kommunikation und gegenseitiges Verständnis zu öffnen und militärische Aspekte herunterzufahren? Leider nicht. In der Tat könnten Tatenlosigkeit und Zögern aggressives Verhalten beschleunigen. Auch in dieser Hinsicht liegt die Antwort auf die Frage in der Anerkennung Russlands als systemische Bedrohung. Fehlwahrnehmungen oder Fehleinschätzungen können große Auswirkungen haben, wie uns das Münchner Abkommen von 1938 gelehrt hat.“
Europa müsse „eine langfristige Strategie entwickeln, die über die unmittelbare Situation hinausgeht. Europa muss sich darüber im Klaren sein, dass Russland zwar geografisch immer an der Grenze Europas liegen wird, aber nicht zwangsläufig ein Teil Europas ist oder notwendigerweise in unsere Sicherheitsordnung einbezogen ist. Europa sollte stattdessen ein Gleichgewicht gegenüber Russland herstellen.“
Anna Wieslanders ganze Rede lesen Sie hier.

„Früher habe ich Juden gehasst“

Luai Ahmed, ein aus dem Jemen stammender Journalist, Buchautor und Conten Creator, der seit 2014 in Schweden lebt, hat beim M100 Sanssouci Colloquium einen beeindruckenden Impuls gehalten. In ihm beschreibt er seinen Werdegang vom Israelhasser zum Kämpfer gegen Antisemitismus, und wie man Demokratie auf Social Media verteidigt. Mittlerweile ist er ein vehementer Kritiker eines radikalen Islam und autoritärer Regime im Nahen und Mittleren Osten. Der Beitrag ist auch auf ZEIT Online erschienen.

Ich heiße Luai Ahmed, bin Journalist und Content-Creator, 31 Jahre alt, und komme aus Sanaa im Jemen. Ich kämpfe auf meinen Social-Media-Plattformen gegen islamischen Extremismus, Antisemitismus, Rassismus, Homophobie und Sexismus.
Ich bin Teil einer Onlinebewegung namens Builders of the Middle East. Neben einem englischsprachigen Kanal, den ich moderiere, betreiben wir zwei weitere – einen in arabischer und einen in hebräischer Sprache. Wir erzählen dort Geschichten, die von Menschlichkeit und von Menschen handeln. In unserem Team arbeiten Araber und Juden, die von Extremismus, Gewalt und Hass restlos bedient sind und ihre ganze Kraft dafür einsetzen, den Nahen Osten zu „entradikalisieren“.
Ich arbeite heute mit Jüdinnen und Juden zusammen, mit denen mich eine tiefe Zuneigung verbindet. Ich habe jüdische Freundinnen und Freunde, die mir sehr, sehr viel bedeuten. Das war nicht immer so.

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„Ein unerschütterliches Bekenntnis zu demokratischen Werten“

Potsdam, 13. September 2024. Gestern Abend ging das 20. M100 Sanssouci Colloquium mit der Verleihung des M100 Media Award im Orangerieschloss Sanssouci in Potsdam zu Ende. Die hochkarätige, europäische Auszeichnung ging an Dr. Vjosa Osmani-Sadriu, Präsidentin der Republik Kosovo, und an Donald Tusk, Ministerpräsident der Republik Polen. Mit dem Preis werden sie als unverzichtbare Stimmen für die demokratische freie Gesellschaft in Europa und als Wegbereiter für ein modernes, stabiles Europa ausgezeichnet.
Für Donald Tusk, der nicht persönlich kommen konnte, nahm stellvertretend Prof. Adam Bodnar, Justizminister der Republik Polen an der Verleihung teil.
Durch den Abend führte Fernsehjournalistin und M100-Beirätin Astrid Frohloff.

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Joachim Gauck und Rudolf Scharping halten Laudationes auf Donald Tusk und Vjosa Osmani-Sadriu

9. September 2024. Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck und der ehemalige Verteidigungsminister Rudolf Scharping halten im Rahmen der Verleihung des M100 Media Award an den polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk und an die Präsidentin der Republik Kosovo, Dr. Vjosa Osmani-Sadriu, die Laudationes. Die Verleihung des M100 Media Award findet am 12. September ab 19.00 Uhr in der Orangerie Sanssouci statt, sie wird auf www.m100potsdam.org live gestreamt.

Zu unserem großen Bedauern musste Bundeskanzler Olaf Scholz seine Teilnahme am M100 Media Award aus Termingründen leider absagen.
Auch Premierminister Donald Tusk kann aufgrund wichtiger Verpflichtungen im Land, die in diesem Jahr auf den 12.9. verschoben wurden, nicht persönlich an der Verleihung teilnehmen. In Vertretung des Premierministers wird Professor Adam Bodnar, Justizminister der Republik Polen, den Preis entgegennehmen.

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Nur noch eine Woche!

5. September 2024. Heute in einer Woche findet das 20. M100 Sanssouci Colloquium statt. Unter dem Titel „Democracy under Attack“ erwarten wir rund 80 Medien- und Meinungsmacher aus ganz Europa und den USA, um über Auswirkungen von Desinformation, die Wehrhaftigkeit Europas, die transatlantische Partnerschaft, den Zustand der Demokratie, Chancen und Gefahren durch Künstliche Intelligenz und die Rolle und Aufgaben von Journalisten in einer komplexer und komplizierter werdenden Welt zu diskutieren.
Folgende Programmpunkte werden auf der M100 Website live gestreamt:
Die Eröffnungsrede von Anna Wieslander, Direktorin für Nordeuropa beim Atlantic Council (10.00 – 10.30 Uhr), der Special Talk über die bevorstehenden US-Wahlen in Kooperation mit POLITICO (17.30 – 18.30 Uhr) sowie die Verleihung des M100 Media Award (19.00 – 20.30 Uhr).

M100 veranstaltet zum ersten Mal Reporter Slam in Potsdam

Bühnenshow mit sechs internationalen Journalistinnen und Journalisten am 11. September im Potsdamer FreiLand

Am Mittwoch, dem 11. September, gastiert Deutschlands unterhaltsamste Bühnenshow mit Journalistinnen und Journalisten zum ersten Mal in Potsdam: der Reporter Slam. Sechs Reporterinnen und Reporter aus verschiedenen europäischen Ländern stellen sich und ihre Reportagen im Potsdamer Kulturzentrum freiLand dem Urteil der Zuschauerinnen und Zuschauer. Wer kann am besten die eigene Reportage vortragen, von ihren oder seinen Recherchen erzählen und die Zuhörer mitreißen? Der Einsatz von Fotos, Videos, Musik o.ä. ist dabei ausdrücklich erlaubt.
Das Publikum wählt am Ende den neuen Slampion. Er oder sie qualifiziert sich fürs nächste Jahresfinale im Januar in Berlin.

Beginn ist um 20 Uhr, Einlass ab 19 Uhr. Tickets für die Veranstaltung gibt es an der Abendkasse oder im Vorverkauf hier.

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M100 Media Award an Vjosa Osmani-Sadriu und Donald Tusk

21. August 2024. Dr. Vjosa Osmani-Sadriu, Präsidentin der Republik Kosovo, und Donald Tusk, Ministerpräsident von Polen, werden am 12. September ab 19.00 Uhr in der Orangerie im Park Sanssouci in Potsdam mit dem M100 Media Award ausgezeichnet.

Die politische Hauptrede hält Bundeskanzler Olaf Scholz.

Durch die Preisverleihung führt die Journalistin und TV-Moderatorin Astrid Frohloff.

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Teilnehmerinnen und Teilnehmer M100YEJ

30. Juli 2024. Über 50 Journalistinnen und Journalisten zwischen 20 und 30 Jahren aus 22 europäischen Ländern haben sich in diesem Jahr für den 20. M100 Young European Journalists Workshop beworben, von Armenien bis Malta, von Schweden bis Ukraine.
20 aus 18 Ländern wurden ausgewählt, um sich vom 7. bis 12. September zum Thema „LIVE JOURNALISM: Fake News and Disinformation in Election Campaigns“ weiterzubilden.
Im ersten Teil vermitteln die Expertinnen Dr. Katja Muñoz (DGAP) und Caroline Lindekamp (Correctiv) den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, wie autoritäre Regierungen zunehmend versuchen, das Informationsökosystem weltweit zu manipulieren, um demokratische Institutionen zu untergraben, eigene Interessen zu fördern und autokratische Verbündete zu stärken und werden mit praktischen Strategien ausgestattet, um Fehlinformationen zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken.
Im zweiten Teil bieten Jochen Markett und Christine Liehr von der Potsdamer Agentur Headliner eine Einführung in die Praxis des Live-Journalismus und erarbeiten mit den jungen JournalistInnen ein kurzes Live-Programm. Am Abend des 11. September werden einige der TeilnehmerInnen einen öffentlichen Reporter-Slam in Potsdam zum Thema „Desinformation in Wahlkämpfen“ durchführen. Am 12. September nimmt die Gruppe am M100 Sanssouci Colloquium teil, wo die beste Performance noch einmal präsentiert wird. Eine Übersicht über die Teilnehmerinnen und Teilnehmer finden Sie hier.

Deutsche Postcode Lotterie unterstützt erneut das M100 Sanssouci Colloquium

25. Juli 2024. Wir sind sehr dankbar, die Deutsche Postcode Lotterie erneut als starken Partner zu haben, der uns in unserer Arbeit zur Stärkung der Demokratie, des unabhängigen Journalismus, der Ausbildung und Vernetzung von Journalisten in ganz Europa und der Verteidigung der Presse- und Meinungsfreiheit unterstützt!
Friederike Behrends, Vorsitzende der Geschäftsführung, Deutsche Postcode Lotterie:„In Zeiten, in denen Fake News und Desinformation die öffentliche Meinung zunehmend beeinflussen, ist es von größter Bedeutung, ein klares Zeichen für Demokratie, Meinungs- und Pressefreiheit zu setzen. Das M100 Sanssouci Colloquium bietet international führenden Persönlichkeiten aus Medien, Politik und Wissenschaft eine einzigartige Plattform, um Ideen und Perspektiven auszutauschen und in einen konstruktiven Dialog zu treten. Wir freuen uns sehr, das M100 Sanssouci Colloquium dank unserer Teilnehmer*innen erneut zu unterstützen.“

Medienboard Berlin-Brandenburg: Starker Partner des M100SC

17. Juli 2024. Wir danken dem Medienboard Berlin-Brandenburg, das von Beginn an das M100 Sanssouci Colloquium als starker Partner unterstützt. Das Medienboard sorgt für die nationale und internationale Präsentation und Profilierung des Film- und Medienstandorts Berlin-Brandenburg, für aktuelle Standortinformationen, die länder- und branchenübergreifende Vernetzung der Film- und Medienwirtschaft und unterstützt die Ansiedlung von Film- und Medienunternehmen. Als medienbezogene Standortprojekte fördert das Medienboard Maßnahmen zur Entwicklung, Professionalisierung und Präsentation des Film- und Medienstandorts Berlin-Brandenburg.
Helge Jürgens, Geschäftsführer New-Media-Förderung Medienboard Berlin-Brandenburg:
„‘ Democracy under Attack‘ – ein wichtiges Thema, das im Superwahljahr 2024 beim M100 in Potsdam diskutiert wird! Rund 80 Teilnehmer:innen traditioneller, etablierter und junger, unabhängiger, demokratischer Medien aus Europa und darüber hinaus beschäftigen sich mit dem Zustand der Demokratie, den Auswirkungen von Desinformation, Chancen und Gefahren durch Künstliche Intelligenz und der Rolle und Aufgaben von Journalist:innen in einer komplexer und komplizierter werdenden Welt. Als langjähriger Förderer des M100 unterstützen wir auch in diesem Jahr den Austausch von Politik und Wissenschaft zu aktuellen gesellschaftspolitischen Entwicklungen und Tendenzen und dem Einfluss der Medien.“