Es geht um eine europäische Zukunft in Frieden

Von Prof. Dr. Wolfgang Ischinger

Es ist jetzt fast genau zwei Jahre her, seit Russlands Präsident Wladimir Putin den militärischen Großangriff gegen die Ukraine startete.
Drei Feststellungen lassen sich jetzt schon treffen:
1. Putin hat nicht nur sein ursprüngliches Kriegsziel, die handstreichartige Unterwerfung der Ukraine und die Beseitigung der gewählten ukrainischen Führung, nicht erreicht. Im Gegenteil: Die Ukraine hat durch die russischen Interventionen seit 2014 ihre eigene nationale Identität ganz wesentlich stärken können und sucht seither entschlossen den Weg nach Westen, in die EU und hin zur Nato.

Putin hat überdies entgegen russischen Zielsetzungen erreicht, dass traditionsreiche neutrale europäische Staaten wie Schweden und Finnland sich der Nato angeschlossen haben und dass überall im Westen seit Jahren die Verteidigungsbudgets steigen. Also 1:0 für die Ukraine und den Westen?

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„Wir haben dem ukrainischen Volk viel zu verdanken“

Prof. Dr. Alexandra Borchardt, Leitende Journalistin, Buchautorin, Dozentin, Medienberaterin und Mitglied M100 Beirat, über die Verleihung des M100 Media Awards an das ukrainische Volk:

„Das ukrainische Volk setzt sich für demokratische Werte ein: Freiheit, individuelle Rechte, eine freie Presse, pluralistische Debatten. Wir haben ihm viel zu verdanken.“

„Der M100 Media Award ist ein Zeichen der Solidarität und ein Bekenntnis zu unserer Verantwortung“

Sabine Schicketanz, Chefredakteurin der Potsdamer Neuesten Nachrichten und Mitglied des M100-Beirats, über die Entscheidung, die Menschen in der Ukraine mit dem M100 Media Award zu ehren:
„Das Ukrainische Volk verteidigt in großer Tapferkeit nicht nur sein Land und seine Demokratie, sondern unser Europa gegen den Angreifer Russland. Putins brutaler Krieg, darauf deutet alles hin, zielt auf Vernichtung. Das Ukrainische Volk ist von einem Völkermord bedroht. Wir sind in besonderer Pflicht, dies klar auszusprechen und müssen ein solches Großverbrechen verhindern. Der M100 Media Award für das Ukrainische Volk ist ein Zeichen der Solidarität und ein Bekenntnis zu unserer Verantwortung.“

Noch 5 Wochen bis zum M100 Sanssouci Colloquium!

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11. August 2022. Heute in 5 Wochen beginnt das M100 Sanssouci Colloquium! Was die Konferenz so besonders, so einzigartig macht, erfahren Sie im Video.

Die 18. Ausgabe der internationalen Medienkonferenz findet am Donnerstag, dem 15. September 2022 ab 9.30 Uhr in der Orangerie von Sanssouci in Potsdam statt. Unter dem Titel „Krieg und Frieden. Eine neue Weltordnung stehen der militärische Angriff Russlands auf die Ukraine, die daraus folgenden Konsequenzen für die europäische Innen- und Außenpolitik sowie die Rolle der Medien im Mittelpunkt der Diskussionen.

Mehr als 60 internationale Chefredakteure, Historiker, Wissenschaftler und Vertreter von unabhängigen Organisationen sowie 21 junge Journalistinnen und Journalisten aus 17 europäischen Ländern, die zuvor am M100 Young European Journalists Workshop teilgenommen haben, diskutieren zu den Themen „Europäische digitale strategische Autonomie“, „Die Rolle Europas in einer neuen Weltordnung“ und „Information als Waffe“ (9.30 – 16.30 Uhr). Die Agenda finden Sie hier.

In dem Special Talk “Left Alone?” (17.00 Uhr) spricht Wolfgang Ischinger, ehemaliger Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz, mit Vjosa Osmani-Sadriu, seit April 2021 Präsidentin der Republik Kosovo, über die angespannte politische Situation auf dem Balkan, was das für die EU und die Ukraine bedeutet, welchen Beitrag der Westbalkan angesichts einer neuen Weltordnung zu einer stabilen Europäischen Gemeinschaft leisten kann und wie Europa sein Verhältnis zu Russland in Zukunft gestalten sollte.

Ab 19.00 Uhr findet die Verleihung des M100 Media Awards statt. Seit 2005 wird der undotierte Preis im Rahmen der Konferenz an Persönlichkeiten vergeben, die sich für Demokratie, Meinungs- und Pressefreiheit einsetzen. Bisher ausgezeichnet wurden u.a. Bob Geldof, Ingrid Betancourt, Hans-Dietrich Genscher, Kurt Westergaard, Vitali Klitschko, Charlie Hebdo, Roberto Saviano, Natalia Sindeeva, Nicola Sturgeon und Alexei Nawalny.

Die diesjährige Entscheidung wird zeitnah bekannt gegeben.

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Statements unserer M100-Alumni in der Ukraine: Olesya Bida

1. März 2022. „Die Waffe der ukrainischen Journalisten sind geprüfte Informationen ohne russische Fälschungen. Fast alle meine Kollegen haben Kiew verlassen. Es ist jetzt wirklich gefährlich, hier zu sein. Wir arbeiten von verschiedenen Städten aus, aber ich hätte nie gedacht, dass unser Team so stark ist. Einige meiner Kollegen arbeiten von unterirdischen Unterkünften aus. Ich bin sehr stolz auf sie.“

Olesya arbeitet als Journalistin beim unabhängigen ukrainischen Medium hromadske.ua, das vor acht Jahren während der Maidan Revolution gegründet wurde.
Sie berichtet live aus den Straßen von Kiew, von zerstörten Gebäuden, traumatisierten Menschen, der Angst, aber auch der Hoffnung.
2016 hat sie am M100YEJ teilgenommen.
Twitter @OlesyaBida