M100YEJ: Belle de Jong, 23, Niederlande

8. August 2023. „Journalisten müssen eine aktive Rolle dabei spielen, die Kluft zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu überbrücken, komplexe wissenschaftliche Erkenntnisse in eine verständliche Sprache zu übersetzen und innovative Lösungen aufzuzeigen“, findet die niederländische Journalistin Belle de Jong, die als „Leading Editor Western Europe“ für das junge Medien-Start-up „The European Correspondent“ arbeitet. „Indem sie die Öffentlichkeit mit korrekten Informationen versorgen und sie zum Handeln befähigen, kann der Journalismus eine Welle kollektiver Anstrengungen zur Bekämpfung des Klimawandels auslösen. Gemeinsam können wir eine neue Ära des Klimajournalismus einläuten, die nicht nur informiert, sondern auch inspiriert, befähigt und konkrete Fortschritte in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft vorantreibt.“

Belle ist eine von 20 jungen europäischen JournalistInnen, die vom 10. bis 14. September am  M100 Young European Journalists Workshop zum Thema „Klimaberichterstattung – und ihre Bedeutung für die Demokratie“ in Potsdam teilnehmen. „Der Klimawandel ist kein fernes Thema mehr, sondern ein drängendes Problem der Gegenwart“, schreibt Belle in ihrer Bewerbung. „Das Ausmaß dieser Krise ist nicht zu unterschätzen. Die verheerenden Überschwemmungen in meinem Heimatland, den Niederlanden, sowie in Luxemburg und Deutschland im Jahr 2021 sind unmittelbare und greifbare Folgen des Klimawandels.“

Einen Überblick über die anderen 19 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie die Workshopleiter finden Sie hier.

China, Russland und das internationale System

Von Dr. George N. Tzogopoulos

4. Juli 2023. Den chinesisch-russischen Beziehungen wird derzeit eine große Bedeutung beigemessen. Die Partnerschaft zwischen den beiden Ländern ist vielschichtig und hat das Potenzial, die internationale Ordnung zu beeinflussen. Die russische Invasion in der Ukraine stellt die Grenzen dieser Partnerschaft auf die Probe. Die Interessen Pekings und Moskaus überschneiden sich, wenn sie den Zielen der amerikanischen Außenpolitik entgegenstehen, sind aber nicht immer identisch. Solange der Krieg in der Ukraine andauert, zeichnen sich Dilemmata ab und werden Szenarien über die zukünftige Ausrichtung des internationalen Systems, Russlands Position darin und Chinas Reaktionen darauf diskutiert.

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Zusammenfassung „How to run a journalism start-up?“

2. Juni 2023. Am Donnerstag, dem 25. Mai, hat M100 mit drei Gründern und einer Chefredakteurin von drei Medien-Start-ups eine Online-Diskussion zum Thema ie Online-Fragestunde „How to run a journalism Start-up?“ veranstaltet.
Speaker waren:
Julius O. Fintelmann, Mitgründer von „The European Correspondent„, das erst Ende November 2022 gestartet wurde;
Florian Vitello, Ko-Gründer und Viktoria Franke, Chefredakteurin vom „Good News Magazin„, das der täglichen Flut an schlechten und bedrohlichen Nachrichten entgegenwirken will;
Matthias Bannert, Mitbegründer und Geschäftsführer des Online-Magazins „Medieninsider„.
Moderiert wurde die Veranstaltung von Sabine Sasse, Head of Programme des M100 Sanssouci Colloquiums.

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George N. Tzogopoulos: Der Krieg in der Ukraine und Europas Möglichkeiten

29. März 2023. “Solange der Konflikt in der Ukraine andauert, sind Vorhersagen über seine künftige Entwicklung schwer zu treffen”, schreibt Dr. George N. Tzogopoulos, Dozent und Direktor der EU-China-Programme am CIFE in seinem kürzlich erschienen Paper “The War in Ukraine and Europe’s Choice”. „Während die europäische Einigkeit seit dem 24. Februar 2022 beeindruckend ist, lauern unter der Oberfläche Spannungen. Die baltischen Länder und Polen fühlen sich in ihrer diachronen Einschätzung Russlands bestätigt und drängen auf eine muskulösere Haltung der EU, die von den anderen Mitgliedstaaten nicht unbedingt unterstützt wird. Kürzlich äußerte sich Präsident Macron milder, als er sagte, dass „Russland besiegt, aber nicht zerschlagen werden muss“.(…)
In der strategischen Sprache bringe die Fortsetzung des Krieges in der Ukraine die EU in eine heikle Lage, so Tzogopoulos und entwirft drei Szenariern für ein Ende des Krieges: “Mit einem Sieg Kiews, einem Sieg Moskaus oder mit einem Patt, bei dem der Konflikt gelegentlich weitergeht und die Stabilität fragil ist.

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Wie Deutschland sich in Wladimir Putin geirrt hat

18. März 2023. Prof. Dr. Wolfgang Ischinger ist seit Beginn des Jahres im Beirat des M100 Sanssouci Colloquiums. Am Rande der diesjährigen Münchner Sicherheitskonferenz hat der georgische Journalisten Vazha Tavberidze, der mehrfach am M100 Sanssouci Colloquium teilgenommen hat, mit ihm für den georgischen Dienst von Radio Free Europe (RFL/RL) über die Entwicklung der deutschen Russlandpolitik gesprochen und warum Berlin Wladimir Putin so falsch eingeschätzt hat (Interview im englischen Original).

RFE/RL: Beginnen wir mit einem historischen Rückblick und dieser bahnbrechenden Rede des russischen Präsidenten Wladimir Putin im Jahr 2007 auf der Münchner Sicherheitskonferenz. Viele sehen diese Rede heute als eine de facto Wiederaufnahme des Kalten Krieges an. Glauben Sie das? Und wenn ja, warum wurde sie damals nicht so gesehen?

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Neue Europäische Newsplatform

28. November 2022. Tim Kohnen, Teilnehmer des diesjährigen M100 Young European Journalists Workshop, hat heute zusammen mit seinem Kollegen Julius E. O. Fintelmann die Nachrichtenplattform The European Correspondent gestartet.

„The European Correspondent ist eine neue Art von Medienorganisation“, sagen Tim und Julius. „Als gebürtige Europäer blicken wir über die nationalen Grenzen hinaus, um die Herausforderungen unserer Zeit zu erkennen. Wir glauben, dass die Bürgerinnen und Bürger in ganz Europa sich der Machtdynamik, der Handlungen und der Entscheidungsprozesse bewusst sein müssen, die diesen Kontinent bestimmen. Unser Team, das sich aus Journalisten aus ganz Europa zusammensetzt, liefert unabhängige, faire und ausführliche Berichte über die Ereignisse, die das tägliche Leben der Menschen hier beeinflussen. Der europäische Journalismus ist ein Experiment“, betonen Tim und Julius: „Gemeinsam mit unseren Lesern wollen wir vielfältige Ideen ausprobieren und definieren, wie europäischer Journalismus aussehen könnte und sollte. Wir sind weit davon entfernt, ein fertiges Produkt anzubieten – stattdessen wollen wir unsere Leser einladen, uns bei diesem Abenteuer zu begleiten.“

Unabhängige Nachrichten für und über Europa sind wichtig wie nie. Deshalb unterstützt M100 dieses inspirierende und mutige Projekt von Tim, Julius und ihrem Team und wünscht viele Leser und weitere Unterstützer!

Meera Selva: „Eine der bewegendsten Zeremonien, die ich je miterlebt habe“

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Potsdam, 28. Oktober 2022. Meera Selva, CEO Internews Europe, UK, über das M100 Sanssouci Colloquium:
„Es war unheimlich wichtig, über die Bedeutung des Journalismus und die Rolle zu sprechen, die Journalisten bei der Bekämpfung von Fehlinformationen spielen, vor allem aber bei der Schaffung eines gesunden Informationsumfelds, das der gesamten Gesellschaft und der Demokratie zugute kommt. Für uns ist dies ein wichtiges Thema in der Ukraine, in ganz Europa, aber auch in der ganzen Welt. Es ist ein Kampf, den wir alle führen, und es war sehr wichtig, dass die Konferenz diese Fragen in diesem Rahmen erörterte.

Die Verleihung des M100 Media Awards an das ukrainische Volk ist eine der bewegendsten Zeremonien, die ich je miterlebt habe. Zu sehen, welche Opfer gebracht werden, welche Anstrengungen unternommen werden, und die Überzeugung, wofür sie kämpfen und warum sie kämpfen, auf der Bühne zum Ausdruck zu bringen, war sehr schön zu sehen.“

Die Rolle der Medien: Wir brauchen mehr Medienkompetenz

Potsdam, 26. Oktober 2022. Die Strategische Arbeitsgruppe III widmete sich dem Thema „Wie wir auf die Informationskriegsführung reagieren: Können wir Information als europäisches öffentliches Gut zurückfordern?“ und wurde von Prof. Dr. Alexandra Borchardt moderiert, leitende Journalistin, Buchautorin, Dozentin, Medienberaterin und Mitglied des M100-Beirats. Sie präsentierte auch das Ergebnis der Diskussion. Die einleitenden Impulse hielten Meera Selva, CEO for Internews Europe, UK, und Roman Badanin, Gründer und Chefredakteur von Proekt und von Agentstvo, einem Zusammenschluss von Journalisten, die von der russischen Regierung wegen ihrer investigativen Berichterstattung ins Visier genommen wurden.

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Europa in einer neuen Weltordnung: Wunsch nach Reformen

Potsdam, 24. Oktober 2022. Die Ergebnisse der Strategischen Arbeitsgruppe II „Die Rolle Europas in einer neuen Weltordnung“ wurden von Dr. Ali Fathollah-Nejad, Politikwissenschaftler, American Council on Germany & American University of Beirut, vorgestellt. Eingeleitet wurde die Arbeitsgruppe von Impulsen von Dr. Julia De Clerck-Sachsse, EU-Diplomatin und Wissenschaftlerin, Gastwissenschaftlerin GMF, und LTG (Ret) Ben Hodges, Senior Advisor, Human Rights First. In der Diskussion wurde betont, dass Europa hinter der Rolle der Armee und des Militärs zurückbleibt, um eine vollwertige Weltmacht zu werden. Die Frage ist, wie eine neue Weltordnung definiert werden könnte. Was ist eine post-unitäre Weltordnung mit dezentraler wirtschaftlicher Schwerkraft, die sich vom Atlantik zum Pazifik verlagert und sich nicht in geopolitischen Machtverschiebungen niederschlägt?

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Europäische Digitale Strategische Autonomie: „China ist kein Modell, dem man folgen sollte“

Potsdam, 21. Oktober 2022. In der sich wandelnden internationalen Sicherheits- und Wirtschaftslandschaft haben die Begriffe „Souveränität“ und „Autonomie“ eine beispiellos zentrale Rolle in der strategiepolitischen Agenda der EU erlangt. „Strategische Autonomie“ ist zum vorherrschenden konzeptionellen Rahmen für die langfristige Entwicklung der EU geworden. Ein weiterer kritischer Bereich ist der digitale Bereich, der ein Hebel für die vierte industrielle Revolution ist und gleichzeitig ein eigenes internationales Kampffeld darstellt. Die zunehmende Digitalisierung unserer Gesellschaften, die sowohl private als auch öffentliche Interessen berührt, ist ein wichtiger Faktor für die Gestaltung der Zukunft Europas.
Beim M100 Sanssouci Colloquium beschäftigte sich die Strategische Arbeitsgruppe I mit der Frage, wie die EU eine langfristige Strategie für digitale strategische Autonomie (DSA) entwickeln kann, um ihre Position in der internationalen digitalen Domäne von morgen zu stärken, den Sicherheitsaspekt der „strategischen Autonomie“ zu ergänzen und ihre Beziehungen zu Verbündeten und Rivalen neu zu definieren.
Die Arbeitsgruppe wurde von Impulsen von Huberta von Voss, Geschäftsführerin ISD Deutschland, und Prof. Dr. Paul Timmers vom Oxford Internet Institute eingeleitet. Dr. Antonio Nestoras, Head of Policy & Research, European Liberal Forum, moderierte die Runde und fasste die Diskussionsergebnisse zusammen.

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