„Ich habe mehr Schrecken gesehen, als ich mir vorstellen konnte“

21 Nachwuchsjournalisten aus 17 europäischen Ländern beim M100YEJ über Fake News und Desinformation

Potsdam, 29. August 2022. „Seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine habe ich in Telegram-Chats mehr Schrecken gesehen, als ich mir je hätte vorstellen können“, schreibt die lettische Journalistin Paula Anna Koškina in ihrem Bewerbungsessay. Sie gibt darin Einblicke in ihren Arbeitsalltag bei der Auslandsredaktion des öffentlichen Rundfunksenders Latvian Televison: „Die Pflicht, über die Geschehnisse dort zu berichten, hat sich auch auf mich ausgewirkt. Am Anfang hatte ich nicht viel Zeit, um die hereinkommenden Informationen zu verarbeiten, die Arbeit ging vor. Erst als ich nach Hause ging, konnte ich die Emotionen der täglichen Ereignisse an mich heranlassen. Nachts bin ich ungefähr jede Stunde aufgewacht und habe geschaut, ob der ukrainische Präsident noch lebt.“
Paula Anna ist eine von 21 Nachwuchsjournalistinnen und -journalisten aus 17 europäischen Ländern, die für den diesjährigen M100 Young European Journalists Workshop (M100YEJ) aus über 70 Bewerbern ausgewählt wurden. Er findet vom 10. bis 15. September 2022 in den Räumen der Friedrich Naumann Stiftung in Berlin sowie in Potsdam-Sanssouci statt.
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21 junge Journalistinnen und Journalisten beim M100YEJ

5. August 2022. Desinformation, Fake News und Mental Health sind die Themen, mit denen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des M100 Young European Journalists Workshops #M100YEJ in diesem Jahr befassen.

Aus über 70 Bewerbungen aus ganz Europa wurden 21 junge Journalistinnen und Journalisten aus 17 europäischen Ländern ausgewählt, die vom 10. bis 14. September zu diesen Themen arbeiten, sich fortbilden und miteinander vernetzen. Das Seminar findet in den Räumen der Friedrich Naumann Stiftung in Berlin statt.

Ein Besuch bei der Agentur Storymachine rundet das Programm ab.

Höhepunkt des M100YEJ ist die Teilnahme am M100 Sanssouci Colloquium am 15. September in Potsdam, auf dem die Ergebnisse und Erkenntnisse des sechstägigen Workshops vorgestellt werden.

Eine Übersicht über alle Teilnehmer und Seminarleiter mit Infos zu ihren Lebensläufen finden Sie hier.

Wir danken allen Workshopleitern für ihr Engagement und der Friedrich Naumann Stiftung und dem Presse- und Informationsamt der Bundesregierung für die Unterstützung!

Bewerbungsaufruf: M100 Young European Journalists Workshop 2022

Journalistische Unparteilichkeit in Zeiten des Krieges – Der Umgang mit Fake News und Desinformation

10. bis 15. September 2022, Berlin & Potsdam
(Anreise 9. September, Abreise 16. September)

Fake News und Desinformation haben Auswirkungen auf unsere Gesellschaft, unsere Politik, unsere Wirtschaft, auf Demokratie, Meinungs- und Pressefreiheit und auf unsere Sicherheit.

Der Angriff Russlands auf die Ukraine, der von russischer Seite lange im Voraus durch gezielte Falschinformationen vorbereitet wurde, die auch im Krieg eine große Rolle spielen, zeigt das auf besonders drastische Weise. Hier wird parallel zum militärischen Krieg mit all seinem Leid und Schrecken auch ein erbitterter Informationskrieg geführt, ein Krieg um Bilder, Emotionen, Deutungshoheit und Wahrheit.

Er macht deutlich, wie wichtig es ist, Fake News zu erkennen, zu identifizieren und zu bekämpfen. Wie wichtig und schwierig eine gründliche Recherche für Journalisten und Medien ist, um in der endlosen Informationsflut des digitalen Zeitalters Fakten von Fälschungen unterscheiden zu können.

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Podcast mit AFP-Faktencheck-Chefin Eva Wackenreuther

27. April 2022. Der Ukraine-Krieg ist für FaktencheckerInnen sinnbildlich ein Aufklärungskrieg gegen jeden, der Propaganda und Lügen verbreitet. Was läuft aktuell an der Faktencheck-Front? Dazu hat Victoria Graul, Gründerin des Podcasts „Digga Fake“ und M100 Alumna, für ihren Podcast mit Eva Wackenreuther gesprochen, die in Wien die deutschsprachige Faktencheck-Redaktion von AFP leitet.

Eva wird auch beim M100 Young European Journalists Workshop, der vom 10.-15. September zum Thema „Fake News und Desinformation“ stattfindet, einen Kurs zu dem Thema leiten. Als Mitbegründerin des ersten Fakterncheck-Blogs in Österreich „Fakt ist Fakt“ zählt Eva außerdem zu den VorreiterInnen in der dortigen Faktencheck-Community. Hier geht es zum Podcast „6 Lektionen, die wir von der Fake-News-Schlacht um die Ukraine lernen„.

„Debate and Democracy – How to successfully counter populists“

Zusammenfassung unseres Seminars mit Dr. Tobias Endler, Politikwissenschaftler und Amerikawissenschaftler, am 17. März 2022:

Der Angriff Russlands auf die Ukraine und der seither andauernde blutige Krieg hatten deutliche Auswirkungen auf den Charakter dieses Seminars. Der Krieg wird nicht nur militärisch, sondern auch über die Medien geführt: Die Information und Beeinflussung der Bevölkerung ist ein wichtiges Instrument im Krieg gegen die Ukraine. Die beiden Seiten, sowohl der Aggressor Russland als auch die angegriffene Ukraine, führen auch einen Krieg der Worte und Bilder, und während die eine Seite, Wolodymyr Selenskyj und Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko, die Bevölkerung Tag für Tag mit Worten und Bildern zum Kampf gegen den Aggressor motiviert, wendet sich die andere Seite mit Desinformation, Verboten, Vertuschung und Unterdrückung von ihrer Bevölkerung ab.
Umso aktueller war das Thema des Seminars: Mit welchen Argumenten kann man Populisten erfolgreich entgegentreten? Dazu mussten wir die unterschiedlichen Begrifflichkeiten und Perspektiven, die mit Bezeichnungen wie Demokratie, Gesellschaft und Politik verbunden sind, reflektieren und hinterfragen, so Seminarleiter Dr. Tobias Endler.

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M100YEJ: Der Umgang mit Fake News und Desinformation

25. März 2022. „Journalistische Unparteilichkeit in Zeiten des Krieges – Der Umgang mit Fake News und Desinformation“ lautet das Thema des diesjährigen M100 Young European Journalists Workshop (M100YEJ), der vom 10. bis 15. September in Potsdam und Berlin stattfindet.

Fake News haben Auswirkungen auf unsere Gesellschaft, unsere Politik, unsere Wirtschaft, auf die Demokratie, die Meinungs- und Pressefreiheit und auf unsere Sicherheit.

Der Angriff Russlands auf die Ukraine, der schon lange im Vorfeld von russischer Seite durch gezielte Falschinformationen vorbereitet wurde und auch im Krieg eine große Rolle spielt, zeigt dies in besonders drastischer Weise. Hier wird, parallel zum militärischen Krieg mit all seinem Leid und Schrecken, auch ein verbitterter Informationskrieg geführt, ein Krieg um Bilder, Emotionen, Deutungshoheit und Wahrheit.

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M100 SC 2022: Krieg und Frieden. Eine neue Weltordnung

Donnerstag, 15. September 2022, Orangerie Sanssouci, Potsdam

23. März 2022. Der militärische Angriff Russlands auf die Ukraine bedeutet eine Epochenwende. Nicht nur für Europa, sondern für die gesamte Welt. Die brutale Invasion ist der größte kriegerische Konflikt auf dem europäischen Kontinent seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs mit enormen Folgen für Geopolitik, Wirtschaft, Demokratie, Gesellschaft und Umwelt.

Aufbau und Erweiterung der EU wurden von westlicher Seite von einem über 30 Jahre dauernden „Friedensmythos“ begleitet, der am 24. Februar 2022 ein jähes Ende fand. Dieser Schock wird lange durch die Gesellschaft vibrieren und tiefgreifende Folgen haben.

Nach dem von Francis Fukuyama prognostizierten „Ende der Geschichte“ bedeutet es die erste große historische Zäsur nach Wiedervereinigung und Ende des Kalten Krieges, das Ende des erhofften immerwährenden Friedens in Europa, das Ende des erhofften „Wandel durch Handel“, das Ende des 1975 durch die Schlussakte von Helsinki begründeten europäischen Sicherheitssystems. Es ist das Ergebnis einer jahrelangen „resignativen Unentschlossenheit des Westens gegenüber einem Russland, das alle Regeln übertritt und sämtliche Werte missachtet“ (Herfried Münkler).

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Öffentliche Medien und Demokratie in turbulenten Zeiten – Lehren aus Litauen

3. Januar 2022. Eine zersplitterte Medienlandschaft, politischer Druck, eine wachsende medienfeindliche Stimmung und Angriffe auf Journalisten sind die neuen Realitäten, in denen die öffentlich-rechtlichen Medien (ÖSM) agieren müssen. Wie können die öffentlich-rechtlichen Medien auf diese sich schnell verändernde Medienlandschaft reagieren, und wie können sie in unserer immer stärker gespaltenen Gesellschaft die Solidarität stärken und vertiefen und Vertrauen aufbauen? In einem aktuellen Text reflektiert Monika Garbačiauskaitė-Budrienė, seit 2018 Generaldirektorin des litauischen öffentlich-rechtlichen Senders LRT, über die Lektionen, die die öffentlich-rechtlichen Medien Litauens gelernt haben.

Die Manipulation der öffentlichen Meinung sei der Hauptkatalysator für die Spaltung und Polarisierung der Gesellschaft. Um dem entgegenzuwirken und das Vertrauen in die Medien zu stärken, müssen öffentlich-rechtliche Rundfunksender weiterhin eine Schlüsselrolle bei der Aufdeckung von Desinformation und Fake News spielen. Sie müssen Fälschungen aufdecken samt der Quellen, Interessen und Techniken dahinter und zeigen, wie der öffentliche Raum missbraucht wird und was digitale Trolle und politische Akteure dort tun.

Ihren gesamten Kommentar können Sie hier in Englisch lesen.

Aus unserem Alumni-Netzwerk: Victoria Graul und Digga Fake

17. Dezember 2021. Victoria ist Journalistin sowie Founder und Host des Podcasts „Digga Fake – Fake News & Fact-Checking“, in dem sie flott, humorvoll und kompetent über – der Name sagt es schon – Fake News, Desinformation und Medienkompetenz aufklärt. Mit ihrem Podcast, zu dem sie regelmäßig ExpertInnen einlädt, möchte Victoria dazu beitragen, in der Flut der Informationen den Überblick zu behalten und richtige von gefakten Beiträgen zu unterscheiden.

Victoria hat 2009 am M100 YEJ teilgenommen, in dem es um „Migration und die Medien“ ging. Sie hat ihr Masterstudium Europäische Integration erfolgreich an der Technischen Universität Chemnitz abgeschlossen und lebt mittlerweile in Hannover. Mehr über Victoria gibt es hier.

Jeden Monat stellen wir ein Mitglied unserer Alumni-Gruppe vor. Sie kommen aus allen Teilen Europas, sind freie Reporter, Redakteure, Start-up-Gründer, Chefredakteure, Podcaster, Wissenschaftler oder Studenten und interessieren sich für zahlreiche Themen. Ziel der Gruppe ist es, sich aktiv zu Themen wie Demokratie, Pressefreiheit und Journalismus, Klimawandel, Factchecking, Data, Ausbildung und vieles mehr auszutauschen, gemeinsam Projekte zu starten und mit weiteren Partnern Seminare und generationenübergreifende Debatten durchzuführen.