Dr. Bernard Kouchner

Der im Rahmen des M100 Sanssouci Colloquiums verliehene M100 Sanssouci Medienpreis 2006 ging an den Arzt und Politiker Dr. Bernard Kouchner.
Vor der feierlichen Preisverleihung sprach die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel vor rund 180 Gästen aus dem In- und Ausland. Die Auszeichnung fand im Raffaelsaal der Orangerie Sanssouci im Rahmen des europäischen Medientreffens „M100 Sanssouci Colloquium“ statt. Der britische Verleger Lord Weidenfeld, zugleich Ehrenvorsitzender des M100-Beirat, überreichte gemeinsam mit dem brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck und dem Potsdamer Oberbürgermeister Jann Jakobs den undotierten Preis an Bernard Kouchner. Der 1939 geborene Franzose ist Mitbegründer von Médecins sans Frontières (Ärzte ohne Grenzen) und Médecins du Monde (Ärzte der Welt) und hat sich in seiner bemerkenswerten Laufbahn auf unterschiedlichste Weise weltweit für humanitäre Hilfe, Menschenrechte und Politik engagiert. Zu Zeiten so zahlreicher Kriegsschauplätze auf der Welt sind sich die Medien bewusst, dass sich neben den unmittelbar Betroffenen nicht nur die Journalisten in der Frontlinie befinden, sondern auch die „Soldaten der Humanität“, so Lord Weidenfeld. Medien und Mediziner kämpfen an der gleichen Front, die einen für Informationen und Aufklärung, die anderen für Humanität und Hilfe.

 

Bernard Kouchner wurde mit dem Preis der europäischen Presse ausgezeichnet, weil er mit seinem Einsatz die Medien in Europa für die Not der Menschen weltweit sensibilisiert hat. Als Europäer hat er gezeigt, dass Europa sich seiner Verantwortung gegenüber dem humanitären Leid der Welt bewusst ist. In seiner Rolle als Sonderbeauftragter der UN im Kosovo hat er sich verdient gemacht durch den Wiederaufbau eines friedlichen Balkans. Kouchner widmete den Preis seinen kürzlich in Bagdad während eines Einsatzes getöteten Kollegen: „They are the best people on earth. And it`s always that the best people devoted to the others who are the victims. And I offer this Prize for these four friends.“ Unter den anwesenden Gästen waren neben der Bundeskanzlerin auch der französische Botschafter Claude Martin, die französische TV-Journalistin Christine Ockrent, Friede Springer und Baroness Kennedy.

Kurzbiographie
1939 geboren in Avignon
1971 Gründung Ärzte ohne Grenzen
1980
Gründung Médecins du Monde
1988 – 1992 französischer Staatssekretär
1992 – 1993 Minister für Gesundheit und
humanitäre Angelegenheiten Frankreichs
1993 Gründung der Stiftung für humanitäre Aktion
1994 – 1997 Abgeordneter im Europäischen Parlament
1997 – 1999 Staatssekretär im Gesundheitsministerium
1999 – 2001 Spezialrepräsentant des UNO-Generalsekretärs im Kosovo
2001 – 2002 delegierter Gesundheitsminister
seit Januar 2006 Präsidentschaftskandidat