Rückblick auf den M100 Young European Journalists Workshop 2019

Potsdam, 14. Oktober 2019. Der M100 Young European Journalists Workshop (M100YEJ) fand in diesem Jahr zum 15. Mal statt. Unter den vielen hochqualifizierten Nachwuchsjournalisten aus Europa, den Ländern der Östlichen Partnerschaft (Armenien, Aserbaidschan, Belarus, Georgien, Moldawien und der Ukraine) und Russland wurden 25 Teilnehmer* für einen vielfältigen Workshop zum Thema „Lesen in der digitalen Welt – Innovativer Journalismus“ vom 9. bis 18. September 2019 ausgewählt.

Bereits zum 15. Mal fand der M100 Young European Journalists Workshop (M100YEJ) in diesem Jahr statt. Unter den vielen hochqualifizierten Nachwuchsjournalisten aus Europa, den Ländern der Östlichen Partnerschaft (Armenien, Aserbaidschan, Belarus, Georgien, Moldawien und der Ukraine) sowie Russland wurden letztlich 25 Teilnehmer*innen ausgewählt, die vom 9. bis 18. September 2019 einen vielfältigen Workshop zum Thema “Lesen in der digitalen Welt – Innovativer Journalismus” besuchten.

Rund um den Globus durchläuft die Medienindustrie eine Zeit beispielloser Veränderungen. Durch die digitale Transformation in Medienorganisationen ist die Debatte über die Zukunftsfähigkeit der Zeitung omnipräsent. Verlage müssen neue und innovative Wege finden, um ihre Nachrichteninhalte zeitgemäß zu vermitteln. Dabei eröffnen digitale Entwicklungen neue Dimensionen – von Chat-Apps über Datenjournalismus, VR bis hin zu Automatisierung oder Drohnen-Journalismus. Das textbasierte Modell mag im Printbereich seit Jahren erfolgreich funktioniert haben, aber der digitale Journalismus erfordert eine neue Sprache und neue Wege der Erzählkonstruktion. Gleichzeitig könnte sich ein großer Schwerpunkt auf Technologie, Plattformen und Algorithmen negativ auf die Qualität der Inhalte und der Kernaufgabe des Journalismus – die Übermittlung überprüfbarer Informationen – auswirken. Da die digitale Transformation den Internetnutzern einen unbegrenzten sowie schnellen Zugang zu Informationen ermöglicht, spielt auch das Thema Glaubwürdigkeit eine zunehmende Rolle. Die Menschen werden verstärkt herausgefordert, wahre Informationen von Fehl- oder Desinformationen zu unterscheiden.

Ziel des M100 YEJ Workshops war es, durch ein intensives Training von Experten ein fundiertes Verständnis für digitalen Journalismus zu entwickeln sowie die Möglichkeit zu nutzen, ein breites Netzwerk mit hochrangigen Journalisten zu entwickeln. Zudem wurde durch die Möglichkeit, in Gruppen ein eigenes digitales Projekt zu entwickeln, die Voraussetzung geboten, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diese Projekte in ihren Heimatländern umsetzen und somit einen Multiplikationseffekt für gemeinsame demokratische Werte erzielen.

Der Workshop mündete am 17. September 2019 in der Teilnahme am M100 Sanssouci Colloquium mit dem Thema „From Pipedream to Reality – Media, Democracy and the European Public Sphere“. Zu dieser internationalen Medienkonferenz wurden über 60 internationale Medienschaffende nach Potsdam eingeladen, um über die Entwicklung einer europäischen Öffentlichkeit zu diskutieren.

Der M100YEJ ist eine Initiative der Stadt Potsdam und von Potsdam Media International e.V.. Er wird vom Bundespresseamt, der Friedrich Naumann Stiftung und dem National Endowment for Democracy finanziert und findet in Kooperation mit European Youth Press, heyfilm, MIZ Babelsberg, Telefonica, Orange Magazine und International Alumni Center statt.

Gruppenfoto der M100 Young European Journalists 2019

 

 

Montag, 9. September

Um einen reibungslosen Start des YEJ Workshops zu garantieren, waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bereits vor Beginn des Workshops über eine Facebook-Gruppe vernetzt. Diese gab Raum, um Fragen zu klären, Erfahrungen zu teilen sowie relevante Anreiseinfos auszutauschen, sodass die ersten jungen Journalistinnen und Journalisten bereits im Flugzeug, einem Berliner Flughafen oder der Unterkunft in Berlin zusammenfanden. Am Abend des 9. September trafen sich schließlich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum ersten Mal persönlich. Eine interaktive Vorstellungsrunde bot die Gelegenheit, sich über die diversen beruflichen Hintergründe und Heimatländer sowie Erwartungen an den bevorstehenden Workshop auszutauschen

Um einen reibungslosen Start des YEJ Workshops zu garantieren, waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bereits vor Beginn des Workshops über eine Facebook-Gruppe vernetzt. Diese gab Raum, um Fragen zu klären, Erfahrungen zu teilen sowie relevante Anreiseinfos auszutauschen, sodass die ersten jungen Journalistinnen und Journalisten bereits im Flugzeug, einem Berliner Flughafen oder der Unterkunft in Berlin zusammenfanden. Am Abend des 9. September trafen sich schließlich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum ersten Mal persönlich. Eine interaktive Vorstellungsrunde bot die Gelegenheit, sich über die diversen beruflichen Hintergründe und Heimatländer sowie Erwartungen an den bevorstehenden Workshop auszutauschen

Anschließend stellte Linda Rath-Wiggins die Idee ihres Unternehmens Vragments vor. Vragments ist ein XR-Unternehmen, welches seit 2015 in Kollaboration mit Redaktionen und Journalisten VR- und AR-Erlebnisse produziert. So bietet die VR-Plattform Fader, ein webbasiertes Produkt, Journalisten die Möglichkeit, schnell und einfach eigene 360°-Geschichten zu produzieren und zu publizieren. Aktuell arbeitet Vragments mit dem Projekt XR DOK daran, ein Open Source VR-Baukasten mit computergenerierten, interaktiven Templates für die journalistische Berichterstattung zu bauen.

Im Anschluss an die Pitches sowie Q & A-Diskussion wurde das Abendessen eröffnet und alle Teilnehmer*innen konnten sich in Einzelgesprächen mit den Expert*innen und anderen Teilnehmer*innen in Verbindung setzen.

 

Dienstag, 10. September

Der erste Trainingstag des YEJ Workshops, der in den Office Spaces der Telefónica in Berlin stattfand, widmete sich dem Thema „Reporting in the Digital Era“. Christoph Heymann von heyfilm gab den Teilnehmer*innen einen Einblick in das Mobile Reporting sowie den effizienten Gebrauch von Social Media und Livestreaming. Letzteres galt als Vorbereitung für das M100 Sansouci Colloquium, bei dem die Jungjournalist*innen die M100 Social-Media-Kanäle bespielen sollten.

Nach einer Vorstellungsrunde stellte Christoph Heymann die 5-Shot-Theorie, welche anschließend im Rahmen einer Praxisübung angewandt wurde. Im Anschluss fand eine Auswertung stand. Darauffolgend wurde das Thema der (Kamera-)Perspektive behandelt. Durch eine weitere Übung galt es zu verstehen, wie unterschiedliche Perspektiven der Kamera den Protagonisten beeinflussen können. Dieses Bewusstsein ist von erheblicher Bedeutung, da Journalisten stets eine möglichst neutrale Berichterstattung anzustreben haben.

Der Nachmittag war dem Livestreaming sowie Social Media gewidmet. Die Teilnehmerinnen wurden in drei Gruppen aufgeteilt, welche sich intensiver mit den großen Plattformen Facebook, Instagram und Twitter auseinandersetzen sollten. In Hinblick auf die Aufgabe der Teilnehmer*innen am Tag der Medienkonferenz die M100 Accounts zu bedienen, galt es, relevante Accounts zu identifizieren. Hierfür waren Aspekte wie Reichweite, Aktivitätslevel, inhaltliche Eignung und vieles mehr zu berücksichtigen.

 

Mittwoch, 11. September

Der Morgen des zweiten Workshoptages, der erneut in Berlin stattfand, begann mit einem Input von Cornelius Rahn, Pressesprecher der Telefónica. Das Thema der Diskussion war „Journalism from a Business Perspective“. Ein fruchtbarer Austausch zwischen Cornelius Rahn und den Jungjournalist*innen mündete in der Übereinkunft ein gesundes Verhältnis zwischen Journalist*innen und Pressesprechern anzustreben.

Anschließend wurde das Thema des Vortags (Mobile Reporting) mit Christoph Heymann von heyfilm fortgeführt. Am Vormittag bereitete die Twitter-Gruppe ihre Präsentation vor während die Facebook-Gruppe ihr Konzept des Vortags überarbeitete. Die Gruppe für Instagram wertete die zuvor gedrehten Videos für Instagram-Stories aus.

Nach erfolgreichen Präsentationen der in den Tagen gesammelten Erkenntnisse, konnte am Nachmittag die Zeit für freies Arbeiten an den verschiedenen Projekten genutzt werden. Zudem fanden weiterhin Praxisübungen zum Thema Live-Streaming statt.

 

Donnerstag, 12. September

Nach zwei Tagen in Berlin ging es am Donnerstag nach Potsdam ins Medieninnovationszentrum (MIZ). Simon Hurtz von VOCER Millennial Lac hielt einen Workshop mit dem Thema “How digital trends shape journalism and digital tools can make our daily work better and easier”.

Zunächst war es vor allem seine Begeisterung dafür, wie großartig es sei in der heutigen Zeit Journalist zu sein, die er den Jungjournalist*innen mit auf den Weg geben wollte. Die vielen Umwälzungen, die der Journalismus durch die Digitalisierung derzeit erfahre, ginge zwar einher mit vielen Herausforderungen und Schwierigkeiten. Gleichzeitig bergen die technologischen Entwicklungen herausragende Chancen, um mehr mit den Lesern zu interagieren, auf deren Feedback einzugehen und Kennzahlen in der digitalen Welt zu nutzen.

Natürlich stellt die Abnahme des Prints eine finanzielle Herausforderung für den Qualitätsjournalismus dar. Beispiele wie die New York Times oder Der Spiegel zeigen jedoch, dass Online-Bezahl-Abonnements sehr erfolgreiche Alternativgeschäftsmodelle darstellen.

Ein weiteres Thema, welches auch die Jungjournalist*innen sehr beschäftigt, stellt Vertrauen und Glaubwürdigkeit der Medien dar. Um sich diesem Thema konkreter zu widmen, sollten in Gruppenarbeit verschiedene Faktoren für den Vertrauensverlust in die Medien identifiziert und diskutiert werden.

Zuletzt stellte Simon Hurtz nützliche digitale Werkzeuge vor, die im heutigen Journalismus von großer Bedeutung sind. Dazu zählen Tools, um Trends in Social Media zu beobachten, Plattformen, die die wichtigsten Informationen zusammenfassen, sowie nützliche Werkzeuge, um Daten und Passwörter sicher aufzubewahren.

 

Freitag, 13. September

Der Freitagvormittag begann – erneut im MIZ in Babelsberg – mit einer Einführung in das Thema „Digital Journalism: Rights and Limitations“. Olga Grygorovska vom European Court of Human Rights präsentierte hilfreiche Informationen und Fallbeispiele zu Rechtsthemen im Zeitalter des digitalen Journalismus.

Gesetzliche Grundlage der Arbeit von Journalist*innen ist der Artikel 10 der Europäischen Menschenrechtskonvention, welcher das Recht der freien Meinungsäußerung schützt. Da Journalist*innen und die Presse im Allgemeinen die für eine funktionierende demokratische Gesellschaft wichtige Rolle des “public watchdog” ausführen, sind Journalist*innen in ihrer Arbeit besonders geschützt.

So ist in Europäischen Standards gesetzlich verankert, dass Staaten die Unabhängigkeit der Medien durch Bereitstellung der folgenden Aspekte garantieren müssen: Medienpluralismus, Diversität in der Eigentümerschaft sowie die Freiheit von politischer Kontrolle. Anhand konkreter Fallbeispiele zeigte Olga Grygorovska anschaulich strittige Fälle des Journalismus im digitalen Zeitalter. Beispielhaft sind Streifragen, in denen das Recht auf Privatsphäre (Artikel 8) dem Recht zur freien Meinungsäußerung (Artikel 10) gegenübersteht.

Am Freitagnachmittag wurde den Jungjournalist*innen erneut freie Arbeitszeit für die Weiterentwicklung ihrer Medienprojekte sowie Vorbereitung der Pitches zur Verfügung gestellt.

 

Samstag, 14. September

Trotz des Wochenendes wurde auch am Samstag der YEJ Workshop fortgeführt. Dominique Roch von EMEA/ APAC Brandwatch brachte den Teilnehmer*innen das zunehmend einflussreiche Thema „The Future of AI in Media“ näher.

In ihren Ausführungen differenzierte Dominique Roch zunächst drei Arten von Artificial Intelligen: Analytical AI, Human-Inspired AI sowie Humanized AI. Am Beispiel von Google’s Panda & June 2019 Core Update zeigte sie anschließend auf, welchen großen Einfluss einzelne Algorithmenanpassungen eines Internetgiganten haben können. In diesem Fall gehörten Nachrichtenwebsites zu den Gewinnern des Updates.

Des Weiteren ging Dominique darauf ein, anhand welcher Kennzahlen sich der Erfolg einer Nachrichtenwebsite messen lässt. Dazu zählen Website Traffic, Traffic Source, Bounce Rate, Top Page, Conversion Rate sowie Conversion by Traffic Source.

Viel weiterer Input bezüglich Künstlicher Intelligenz in den Medien sowie fruchtvolle Diskussion über den realisierbaren Nutzen, ethische Fragen sowie Risiken machten auch den vierten Workshoptag zu einem vollen Erfolg.

 

Sonntag, 15. September

Der Sonntag war dem aktuellen Forschungsstand des Journalismus gewidmet. Die Journalistin Dr. Alexandra Borchardt, die derzeit am Reuters Institute for the Study of Journalism der University of Oxford forscht, präsentierte zunächst wissenschaftliche Erkenntnisse darüber, wie sich die Medien durch die Digitalisierung verändern. Hierzu zählt, dass sich die Medien weg vom Lokalen und Dezentralen hin zum Zentralen und Globalen sowie weg vom „human produced“ hin zum „AI produced“ entwickeln. Auch die Art und Weise, wie Medien konsumiert werden, haben sich drastisch geändert. So ist der Gebrauch von Smartphones in den Jahren 2013 bis 2019 um 66 Prozent gestiegen. Zudem werden heute nur noch 29 Prozent der Medien direkt abgerufen, sehr viel häufiger dafür über Suchmaschinen oder soziale Medien.

Weitere Themen, zu denen Dr. Alexandra Borchardt eingängige wissenschaftliche Erkenntnisse mitbrachte, sind Vertrauen in die Medien sowie die wichtige Rolle von Diversität in den Medien. Aktuelle Herausforderungen, die sich vor dem Hintergrund dieser Themen stellen, sind das Entwickeln von nachhaltigen Geschäftsmodellen, Investitionen in Qualitätsjournalismus (mehr Investigativjournalismus, weniger clickbait), das Finden und Fördern junger Talente sowie das Managen von Beziehungen zu den Plattformunternehmen sowie der Zukunft der Künstlichen Intelligenz.

Auch dieser Tag endete in einer fruchtvollen Diskussion, in der die Jungjournalist*innen ihre professionelle Erfahrung einbrachten und neue Denkanstöße lieferten.

 

Montag, 16. September

Nach einer ganzen Woche gefüllt mit inhaltlichem Input, verschiedenen Praxisübungen und ausreichend Zeit, um gemeinsame digitale Medienprojekte zu entwickeln, stand am Montag der finale Tag des YEJ Workshops an. In der Friedrich Naumann Stiftung für die Freiheit in Potsdam fanden sich die Jungjournalist*innen morgens ein.

Nach einer erkenntnisreichen Vorstellung des Wirkens der Friedrich Naumann Stiftung durch Frau Andrea Nüsse galt es die Präsentationen für den am Nachmittag stattfindenden Pitch zu finalisieren. In maximal vier Minuten sollten die Teilnehmer*innen die Jury von ihrem Medienprojekt überzeugen. Die Jury bestand aus Anders Mertzlufft, Head of Communication der Friedrich Naumann Foundation, Lucie Menz, Coordinator des Bosch Alumni Network, Petra Bornhöft, Board Member der taz Panter Stiftung, sowie Stefan Marx, einem erfolgreicher Unternehmer im Bereich der digitalen Medien.Nach einer ganzen Woche gefüllt mit inhaltlichem Input, verschiedenen Praxisübungen und ausreichend Zeit, um gemeinsame digitale Medienprojekte zu entwickeln, stand am Montag der finale Tag des YEJ Workshops an. In der Friedrich Naumann Stiftung für die Freiheit in Potsdam fanden sich die Jungjournalist*innen morgens ein.

Acht Gruppen, teilweise auch Einzelpersonen, stellten letztlich ihre Projekte vor. Zu Beginn präsentierte das Girls‘ Projectihre Vision eines Podcast für junge Frauen in verschiedenen Ländern, um diese aufzuklären und zu bestärken. Anschließend pitchte die Gruppe Podcastihre Idee eines cross-boarder Podcasts mit dem Namen „Kommunalka“, der aktuelle Themen behandelt, welche die Länder der Östlichen Partnerschaft und Russland beschäftigen. Die weiteren Projekte umfassten Themen wie Korruptionsbekämpfung in der Ukraine (Alternative Media), eine Vernetzungsplattform für junge Journalisten (Joinalism), eine spanische Version der Financial Times (Spanish FT), das Lenken von Aufmerksamkeit auf soziale Probleme wie Obdachlosigkeit (Nameless humans), eine Vernetzungsplattform für junge Menschen, die dazu anregt sich politisch oder sozial zu engagieren (Webties) sowie eine Plattform, die es Journalisten ermöglicht ihre Themen besser mit den Interessen der Leser*innen abzustimmen (Interaction Project).

Nach den Pitches gab es von der Jury jeweils wertvolles Feedback und Anregungen für die Weiterentwicklung. Die Veranstaltung war ein voller Erfolg, der anschließend mit einem Abendessen in der Stiftung gefeiert wurde. Idealerweise werden einige der vorgestellten Projekte auch nach Abschluss des Workshops weiterverfolgt und münden im besten Falle in einer Realisierung.

 

Dienstag, 17. September

Als Highlight und Abschluss des M100 YEJ Workshop 2019 stand am 17. September 2019 die Teilnahme am M100 Sanssouci Colloquium „From Pipedream to Reality – Media, Democracy and the European Public Sphere“ an. Zu dieser internationalen Medienkonferenz wurden über 60 internationale Medienschaffende nach Potsdam eingeladen, um über die Entwicklung einer europäischen Öffentlichkeit zu diskutieren.

Group photo during the M100 Young European Journalists Workshop 2019 at the M100 Sanssouci Colloquium

 

Nach einem Einführungsvortrag von Prof. Saskia Sassen, einer bekannten Globalisierungstheoretikerin, die an der Columbia University lehrt und forscht, begannen die berühmten M100 Round Table Discussions.

In Session I, “Between Amnesia and Hysteria – the State of the European Public Sphere”, wurde der Stand der Europäischen Öffentlichkeit diskutiert und mögliche Wege aufgezeigt, diese weiterzuentwickeln. Session II, „Press Freedom Under Pressure – the Future of the European Media Ecosystem”, behandelte die Thematik, dass die Medienfreiheit in Europa in Gefahr zu sein scheint. Inwiefern dies mit der Digitalisierung zusammenhängt und welche Strategien es gibt, um einen demokratischen Journalismus zu stärken, waren die Hauptanliegen der Diskussion. Zuletzt wurde in Session III, „The Path Ahead: Unlocking Journalistic Innovation“, die Rolle von Innovationen im Journalismus beleuchtet und die Frage thematisiert, wie die Rahmenbedingungen hierfür verbessert werden könnten.

Die Teilnahme der jungen Journalisten an der internationalen Medienkonferenz M100 Sanssouci Colloquium war eine besondere Gelegenheit, ein Netzwerk mit hochrangigen Medien- und Meinungsmachern, Politikern und Wissenschaftsvertretern aus Europa aufzubauen.

Zum krönenden Abschluss des Tages fand am Abend noch die Verleihung des M100 Media Award statt. Dieser ehrte in diesem Jahr die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon für ihr verantwortungsethisches Eintreten gegen einen Brexit. Zudem sollte der Preis dem Wunsch nach nachhaltig engen Beziehungen zwischen Großbritannien und der Europäischen Union im Dienste des europäischen Einigungsprozesses Ausdruck verleihen.

 

Feedback:

 

„Der Workshop für junge Journalisten ist eine Gelegenheit, Ihren Horizont zu erweitern und ein neues kreatives Team kennenzulernen. Für mich war es eine verrückte Mischung aus erstaunlichen Trainern mit großer journalistischer Erfahrung, modernen Techniken und klassischen Standards. Und der letzte, aber nicht unwichtige Vorteil ist eine praktische Qualität des Workshops. Das ist besonders wichtig für Reporter aufgrund der praktischen Natur unserer Arbeit.“

Anastasia Shkitina, Russland

„Das war meine erste internationale Erfahrung, und das war wunderbar! Ich war so begeistert, als ich erfuhr, dass ich am M100-Workshop 2019 teilnehmen würde. Während dieser zehn Tage habe ich so viele interessante Menschen kennengelernt, dass viele von ihnen nicht nur gute Freunde, sondern auch großartige Kollegen wurden, um an unserem Projekt weiterzuarbeiten. Ich verließ Berlin mit einer Mischung aus Glück und Traurigkeit. Es war seltsam, an dieses ganze Ende zu denken. Dennoch erinnere ich mich an diese Zeit und möchte zurückkehren.“

Danil Sapsay, Russland 

„Dieser Workshop hat mich schneller denken lassen als je zuvor. Ein multikulturelles Projekt zu schaffen, ist allein oder einfach nur mit Menschen deiner Nationalität unmöglich. M100 YEJ hat alle unsere Grenzen überschritten und uns aus erster Hand über die Realität der politischen Situation anderer Länder informiert, von denen wir nicht viel wussten. Es hat uns in Kontakt mit Fachleuten gebracht, die uns gelehrt haben, wie wir unsere Ideen entwickeln und mit ihnen echte Qualitätsprodukte in einem Zeitalter entwickeln können, in dem schnelle Kommunikation führt.“

Laura Benedicto, Spanien