M100 Young European Journalists Workshop 2018 beim M100 Sanssouci Colloquium 2018

Die M100YEJ Teilnehmer stehen fest

Potsdam, 17. Juli 2019. 25 Journalistinnen und Journalisten aus Europa, den Ländern der Östlichen Partnerschaft und Russland werden vom 9. bis 18. September beim M100 Young European Journalists Workshop (M100YEJ) in Berlin und Potsdam ein Workshoptraining zum Thema „Reading in the Digital Age – Innovative Journalism“ erhalten.

In seinem Jubiläumsjahr beschäftigt sich der M100YEJ mit den neuen Herausforderungen für den Journalismus durch die Digitalisierung. Digitale Entwicklungen eröffnen den Medien eine neue Dimension, indem sie die Zirkulation von Nachrichten beschleunigt, den Medien aber auch mehr Konkurrenz im Internet verschafft. Die verstärkte Interaktion zwischen Medien und Internetnutzern kann sich aber auch negativ auf die Qualität der Inhalte und die Kernaufgabe des Journalismus, der Übermittlung überprüfbarer Informationen, auswirken. Dadurch hat der Journalismus an Glaubwürdigkeit verloren und Menschen werden zunehmend herausgefordert, wahre Informationen von Fehl- oder Desinformationen zu unterscheiden.

Ein Lösungsvorschlag einer Projektgruppe auserwählter Teilnehmer des Workshops besteht darin, dem Medienpublikum eine größere Vielfalt an Kommunikationsmittel zu bieten. Alina Girnet aus Moldau ist der Ansicht, dass aktuellen Debatten die gesunde Komponente an fundierten, tiefgreifenden und argumentativen Diskussionen fehlt. Während des M100YEJ Workshops plant Alina, mit anderen Mitgliedern ihrer Gruppe an einem Projekt zu arbeiten, das Kommunikationswege zwischen Medien und Publikum durch Feedbackmechanismen verbessert.

Durch die Unterstützung solcher Journalisteninitiativen zielt der Workshop „Reading in the Digital World – Innovative Journalism“ darauf ab, sich mit verschiedenen Konzepten der digitalen Transformation innerhalb von Medienorganisationen auseinanderzusetzen und die Rolle von Print in der digitalen Welt zu diskutieren. Da die technologische Entwicklung neue Risiken für die Medien und ihr Publikum mit sich bringt, werden auch die Grenzen des innovativen und digitalen Journalismus diskutiert. Um die Möglichkeiten und Grenzen des Journalismus im digitalen Zeitalter praktisch zu testen, haben die ausgewählten Teilnehmer des M100 YEJ Workshops die Möglichkeit, gemeinsam neue zu entwickeln oder die bereits bestehenden innovativen Medieninitiativen auszuarbeiten. Im Rahmen der mehrtägigen Bildungs- und Praxisaktivitäten können die Teilnehmer unter der Leitung führender europäischer und internationaler Medientrainer an ihren Projekten arbeiten. Am Ende der Ausbildung stellen die jungen Journalisten ihre Ideen einer Jury vor, die sich aus Vertretern verschiedener medienbezogener Stiftungen und Institutionen zusammensetzt.

Lika Eristavi aus Georgien will die Gelegenheit der Gruppenarbeit mit den europäischen Journalisten und Experten bei M100 nutzen, um die Medienberichterstattung zu Geschlechterungleichgewicht in ihrem Heimatland zu verbessern. Da das Thema am Arbeitsplatz selten in den Fokus der lokalen Medien rückt, hofft Lika, die besten Praktiken für die Berichterstattung über solche Themen zu finden, die sich bereits in anderen Ländern bewährt haben. Sie ist der Ansicht, dass innovative Instrumente des Storytellings ihr helfen könnten, ein umfassendes und facettenreiches Bild zum Thema Geschlechterungleichheit aufzuzeigen, um Debatten und positive Veränderungen anzustoßen.

Einige der ausgewählten Teilnehmer sind besorgt über die Gefahren einseitiger Berichterstattung. Mit Projekten wie internationalen Plattformen wollen daher einige Teilnehmer den kollaborativen Journalismus fördern. Szymon Turcza-Jurczynski möchte zum Beispiel eine paneuropäische Podcast-Gruppe gründen, die über aktuelle nationale und internationale Angelegenheiten sowie deren Berichterstattung durch unterschiedliche europäische Medien berichtet. Szymon bemerkte, dass es bisher noch keine Plattform gibt, die die Reichweiten von Nachrichten auf der ganzen Welt vergleicht und eine Diskussionsplattform bietet. Als leidenschaftlicher junger Journalist aus Polen hat er sich entschieden, die Lücke im Mediensektor zu füllen und nimmt beim M100YEJ Workshop teil, um Menschen mit einem ähnlichen Verständnis für Journalismus und Medien zu finden, um ein gemeinsames Medienprojekt zu starten.

Nach dem siebentägigen Training nehmen die jungen Journalistinnen und Journalisten des M100 Young European Journalists Workshop an der internationalen Medienkonferenz M100 Sanssouci Colloquium teil, an der internationale Meinungsführer aus Medien, Politik und Wissenschaft teilnehmen, um die Rolle und den Einfluss der Medien in internationalen Angelegenheiten zu bewerten. Dieses Jahr wird sich die Konferenz „From Pipedream to Reality – Democracy & the European Public Sphere“ mit der Zukunft der europäischen Öffentlichkeit beschäftigen.

Der M100YEJ ist eine Initiative der Stadt Potsdam und von Potsdam Media International e.V.. Er wird vom Bundespresseamt, der Friedrich Naumann Stiftung und dem National Endowment for Democracy finanziert und findet in Kooperation mit European Youth Press, heyfilm, MIZ Babelsberg, Telefonica, Orange Magazine und International Alumni Center statt.