HOW TO RUN A JOURNALISM START-UP?

25. April 2023. Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, Ihr eigenes Medien-Start-up zu gründen? Wissen aber nicht, wie man so etwas anfängt, wie man in einem täglich dichter werdenden Informationsdschungel sichtbar wird, wo und wie man seine Zielgruppen erreicht und wie man – last not least – damit Geld verdient? Oder haben Sie sich bereits selbstständig gemacht und würden gern wissen, welche Erfahrungen andere mit ihrem journalistischen Businessmodell machen?
Um diese Fragen zu beantworten, haben wir die Gründer von drei sehr unterschiedlichen jungen Medien-Start-ups eingeladen, um über ihre Motivation, ihre ersten Schritte, den Aufbau, die Finanzierung, aber auch über ihre Zweifel und Probleme zu erzählen:
Julius O. Fintelmann, Ko-Gründer von “The European Correspondent“, das erst seit Ende November 2022 online ist;
Florian Vitello, Ko-Gründer, und Viktoria Franke, Chefredakteurin vom “Good News Magazin”, das ein Gegengewicht zum täglichen Overkill an schlechten und bedrohlichen Nachrichten schaffen will;
Marvin Schade, der im Jahr 2020 das Online-Magazin “Medieninsider“ gegründet hat.
Unsere kostenlose Q&A-Session wird moderiert von Sabine Sasse, Head of Programme des M100 Sanssouci Colloquiums. Sie findet statt am Donnerstag, dem 25 Mai 2023 von 18.00 – 19.00 Uhr (MEZ) in englischer Sprache auf Zoom.
Um sich anzumelden, schreiben Sie bitte an events(at)m100potsdam.org.

Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung und auf eine interessante, spannende Diskussion!

M100 SC 2023: Between Ambition and Disarray – The Future of Democracy

24. April 2023. Am Donnerstag, dem 14. September fiindet in der Orangerie Sanssouci zum 19. Mal das M100 Sanssouci Colloquium statt. Unter dem Titel „Zwischen Ambition und Verwirrung – Die Zukunft der Demokratie“ laden wir 60 bis 70 VertreterInnen aus Politik, Medien und Wissenschaft aus ganz Europa und darüber hinaus zu einem konstruktiven, intersektoralen Gespräch über die Perspektiven eines freiheitlichen, demokratischen Europas im Angesicht einer neuen Weltordnung und die Rolle der Medien ein.

Wir wollen erörtern, warum erstmals seit 2004 weltweit mehr autokratisch als demokratisch geführte Staaten gibt, welche Schwächen, aber auch welche Stärken die Demokratie birgt, welche Zukunftsperspektiven sie hat und welche Rolle die Medien spielen. Mehr zum Konzept finden Sie hier.

 

Sayyara Mammadova: Wie Kreml-nahe Telegram-Kanäle weltweit Desinformation verbreiten

31. März 2023.56 kremlfreundliche Telegram-Kanäle, die in drei Netzwerke ähnlich benannter Konten unterteilt sind, verbreiten kremlfreundliche Nachrichten an Nutzer in der ganzen Welt, darunter in Europa, Asien, Südamerika und im Nahen Osten. Die Kanäle geben vor, ‚wahrheitsgemäße‘ Informationen zu verbreiten, sind aber in Wirklichkeit Kanäle, die dazu beitragen, dass die Kreml-freundlichen Erzählungen Menschen in anderen Sprachen erreichen.“ Dies ist eines der Ergebnisse einer umfassenden Studie der aserbaidschanischen Journalistin und wissenschaftlichen Mitarbeiterin am DFRLab des Atlantic Council, Sayyara Mammadova, die im vergangenen Jahr am M100YEJ teilgenommen hat, und ihrer Kollegin Nika Aleksejeva, Resident Fellow am DFRLab des Atlantic Council.

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Alexandra Borchardt: EBU Report über Klimajournalismus

30. März 2023. In den vergangenen acht Monaten hat M100-Beirätin Prof. Dr. Alexandra Borchardt mit ihren beiden Ko-Autoren Katherine Dunn und Felix M. Simon von der Universität Oxford den neuen EBU Report 2023 erstellt. Titel: “Climate Journalism that works. Between knowledge and impact”. Für die Studie haben Alexandra Borchardt und ihre KollegInnen weltweit zahlreiche Chefredakteure, Medienführungskräfte und Akademiker interviewt, die zum Thema Klimakommunikation forschen, und stellen elf Fallstudien mit innovativen Projekten aus verschiedensten Redaktionen vor wie Planet A von Deutsche Welle oder AFPs “Future of the Planet“ Hub.

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George N. Tzogopoulos: Der Krieg in der Ukraine und Europas Möglichkeiten

29. März 2023. “Solange der Konflikt in der Ukraine andauert, sind Vorhersagen über seine künftige Entwicklung schwer zu treffen”, schreibt Dr. George N. Tzogopoulos, Dozent und Direktor der EU-China-Programme am CIFE in seinem kürzlich erschienen Paper “The War in Ukraine and Europe’s Choice”. „Während die europäische Einigkeit seit dem 24. Februar 2022 beeindruckend ist, lauern unter der Oberfläche Spannungen. Die baltischen Länder und Polen fühlen sich in ihrer diachronen Einschätzung Russlands bestätigt und drängen auf eine muskulösere Haltung der EU, die von den anderen Mitgliedstaaten nicht unbedingt unterstützt wird. Kürzlich äußerte sich Präsident Macron milder, als er sagte, dass „Russland besiegt, aber nicht zerschlagen werden muss“.(…)
In der strategischen Sprache bringe die Fortsetzung des Krieges in der Ukraine die EU in eine heikle Lage, so Tzogopoulos und entwirft drei Szenariern für ein Ende des Krieges: “Mit einem Sieg Kiews, einem Sieg Moskaus oder mit einem Patt, bei dem der Konflikt gelegentlich weitergeht und die Stabilität fragil ist.

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Save the Date: 14. September 2023

26. März 2023. Termin und Veranstaltungsort für 2023 stehen fest: Das 19. M100 Sanssouci Colloquium findet am Donnerstag, dem 14. September, unter dem Titel „Between Ambition and Disarray  – The Future of Democracy“ („Zwischen Ambition und Zerrissenheit – Die Zukunft der Demokratie“) in der Orangerie Sanssouci in Potsdam statt.

Auch dieses Jahr laden wir rund 80 ExpertInnen aus Medien, Wissenschaft und Politik aus vielen Teilen Europas und darüber hinaus ein, um in mehreren Strategic Roundtable Discussions über Gründe für Stärken und Schwächen der Demokratie und den Einfluss der Medien zu diskutieren. Die Konferenz endet mit der Verleihung des M100 Media Awards.

In der Woche zuvor beschäftigen sich 20 bis 25 NachwuchsjournalistInnen aus ganz Europa beim M100 Young European Journalists Workshop mit der Frage, wie man über den Klimawandel berichtet –  und welche Bedeutung das für die Demokratie hat.
Details folgen in Kürze.

Manifest für „Frieden“, aber ohne die Ukraine. Faktencheck der russischen Lügen in Europa

21. März 2023. Viktor Sholudko, Alina Tropynina und Kyrylo Perevoshchykov haben für die ukrainische Organisation VoxUkraine das sogenannte „Manifest für Frieden“ von Alice Schwarzer und Sarah Wagenknecht einem Faktencheck unterzogen und uns erlaubt, den Text auf der M100-Website zu veröffentlichen. Den englischsprachigen Originaltext finden Sie hier.

Am 10. Februar erschien die Petition „Manifest für den Frieden“ auf der Plattform Change.org, die bereits von mehr als 748.000 Menschen unterzeichnet wurde. Die Autorinnen des Aufrufs sind die Deutschen Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht. Und obwohl die Abstimmung nicht die öffentliche Meinung in Deutschland widerspiegelt – jeder Bürger eines beliebigen Landes kann die Petition unterstützen – ist sie eine weitere Erinnerung daran, dass der russische „Frieden“ nicht nur in Moskau, sondern auch in einigen europäischen Städten beliebt ist.

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Wie Deutschland sich in Wladimir Putin geirrt hat

18. März 2023. Prof. Dr. Wolfgang Ischinger ist seit Beginn des Jahres im Beirat des M100 Sanssouci Colloquiums. Am Rande der diesjährigen Münchner Sicherheitskonferenz hat der georgische Journalisten Vazha Tavberidze, der mehrfach am M100 Sanssouci Colloquium teilgenommen hat, mit ihm für den georgischen Dienst von Radio Free Europe (RFL/RL) über die Entwicklung der deutschen Russlandpolitik gesprochen und warum Berlin Wladimir Putin so falsch eingeschätzt hat (Interview im englischen Original).

RFE/RL: Beginnen wir mit einem historischen Rückblick und dieser bahnbrechenden Rede des russischen Präsidenten Wladimir Putin im Jahr 2007 auf der Münchner Sicherheitskonferenz. Viele sehen diese Rede heute als eine de facto Wiederaufnahme des Kalten Krieges an. Glauben Sie das? Und wenn ja, warum wurde sie damals nicht so gesehen?

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Ein Jahr Krieg gegen die Ukraine

24 Februar 2023.

“Unsere Liebe zum Leben und zur Freiheit ist stärker als ihr Hass.”
Wladimir Klitschko in seinem 3. Brief aus Kyiv, 13. Februar 2023

Heute jährt sich der völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Seit einem Jahr wehrt sich das ukrainische Volk gegen die massive, brutale, durch nichts zu rechtfertigende Invasion, die bereits zigtausende Opfer gekostet hat. Nach diesem Jahr voller Leid, Tod, Terror und Verwüstung haben wir einige unserer ukrainischen Alumni gebeten, uns persönliche Rückblicke auf dieses Kriegsjahr zu schicken, das ihr Leben und das ihrer Familien und Freunde am 24. Februar 2022 von Grund auf verändert hat.

Folgend finden Sie Texte der ukrainischen Journalistinnen und Journalisten Olesya Bida, Anastasiia Ivantsova, Olga Konsevych, Olena Kuk, Roman Melnyk, Olha Novikova, Anna Romandash und Oleya Tsytarenko.
Außerdem berichtet die slowakische Menschenrechtsjournalistin Sara Cincurova von ihren Reportageerlebnissen in der Ukraine und Sergej Sumlenny, ehemaliger Leiter der Heinrich-Böll-Stiftung in Kyiv, von seiner Hilfstour nach Isjum und Kyiv.

Olesya Bida: Als könnte jeder Tag der letzte sein

Olesya Bida war Redakteurin beim unabhängigen ukrainischen Medium hromadske.ua, das 2014 während der Maidan Revolution gegründet wurde. Sie war 2016 Teilnehmerin des M100YEJ.
Twitter: @OlesyaBida

In dieser Nacht konnte ich nicht schlafen. Es war fast 5 Uhr morgens, als ich seltsame und sehr laute Geräusche hörte. Jetzt, wo der Krieg schon fast ein Jahr andauert, ist es normal, dass man nicht vom Wecker, sondern von den Geräuschen des Raketenangriffs aufwacht.

In dieser Nacht war es anders, und ich konnte wirklich nicht begreifen, was geschehen war. In einer Minute schaltete mein Mann Dmytro ein Video mit Putins Rede ein. Wir haben verstanden, dass der Krieg in vollem Umfang begonnen hat.

Mein Mann rannte sofort los, um nachzusehen, ob unser Keller offen war. Er versuchte auch, etwas Bargeld aus dem Geldautomaten zu holen, aber es war sinnlos. Die Straßen waren voller Menschen, die ihre Taschen in die Autos packten und versuchten, die Stadt zu verlassen.

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